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Zur Didaktik und Methodik des Unterrichts mit geistig Behinderten  4. überarb. u. erw. Auflage 2011

In Kooperation mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.
Zur Didaktik und Methodik des Unterrichts mit geistig Behinderten


4. überarb. u. erw. Auflage 2011



In Kooperation mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.

Hans-Jürgen Pitsch, Ingeborg Thümmel

Athena Verlag
EAN: 9783898964555 (ISBN: 3-89896-455-8)
396 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2011

EUR 27,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ingeborg Gertrud Thümmel, Dr. phil. habil., Privatdozentin, Diplom-Pädagogin, Sonderschullehrerin für Geistigbehinderte, Lernbehinderte und Sprachbehinderte, Fachleiterin und Schulleiterin der größten staatlichen Schule für Geistigbehinderte in Rheinland-Pfalz bis 2005. Zurzeit Privatdozentin an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg und Schulaufsichtsbeamtin in Koblenz. Schwerpunkt in Forschung und Lehre: Geschichte der Geistigbehindertenpädagogik, Didaktik und Methodik des Unterrichts in der Schule für Geistigbehinderte, gemeinsamer Unterricht von beeinträchtigen und nicht-beeinträchtigten Schülern.

Hans-Jürgen Pitsch, Ass.-Prof., Dr. phil., Diplom-Pädagoge, Sonderschulrektor a.D. Ausbildung als Volks- und Sonderschullehrer für Lernbehinderte, Verhaltensgestörte und Geistigbehinderte. Mitarbeit in der Aus- und Fortbildung für Lehrer, Sonderschullehrer, sozialpädagogische Fachkräfte, Heilerziehungspfleger. 22 Jahre Schulleiter an Schulen für Geistigbehinderte, darunter zwei Neugründungen. Beratungstätigkeit in Süd-Korea. Bis 2008 assistant-professeur associé der Université du Luxembourg und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Arbeitsschwerpunkt: Didaktik und Methodik des Unterrichts mit Geistigbehinderten.
Rezension
Diese Übersicht über unterrichtliche Methoden und Formen der Unterrichtsplanung für Auszubildende, Studierende, Berufsanfänger wie Berufspraktiker ist inzwischen zum unverzichtbaren Grundlagenwerk in der Ausbildung und Praxis geworden. Die völlig überarbeitete Neuauflage – erstmals mit Ko-Autorin – berücksichtigt die aktuellen Erkenntnisse einer handlungsorientierten Didaktik und Methodik sowie die pädagogisch-politischen Paradigmenwechsel der letzten zehn Jahre. Dazu gehören sowohl die stärkere Betonung der Individualität der Schüler(innen), die Betonung ihrer Handlungsfähigkeit als auch das »Herunterbrechen« der Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention nach schulischer Inklusion auf Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht, um nur die wichtigsten zu nennen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen:

»Das Buch wird als Nachschlagewerk und als Anregung für eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik sicher gerne immer wieder zur Hand genommen. Gerade für Studierende bietet es eine Fülle zentraler Informationen und Anregungen und kann für diese als Pflichtlektüre nur empfohlen werden.«

Elisabeth Moser Opitz, in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 1/2001

»Die zentralen Bereiche der Schulpädagogik der Schule für Geistigbehinderte – nämlich Didaktik und Methodik – sind angesichts anderer aktueller Fragestellungen in den Veröffentlichungen der letzten Jahre etwas vernachlässigt worden. Um so begrüßenswerter ist es, daß nach der Didaktik von Straßmeier (1997) nun eine weitere umfassende Veröffentlichung vorliegt. Der Autor entfaltet in 18 Kapiteln die relevanten Aspekte didaktischer und methodischer Überlegungen für den Unterricht mit Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung, unabhängig vom Lernort, also davon, ob sie in Sonderschulen oder allgemeinen Schulen unterrichtet werden. [...] Die Vielfalt der angesprochenen Aspekte läßt die Verwendung dieses Buches als Nachschlagewerk für Studierende zu, und die vielen Beispiele helfen den Praktizierenden jeglicher Herkunft in der konkreten Planung und Realisierung des Unterrichts mit der angezielten Schülergruppe.«

Heinz Mühl, in: Geistige Behinderung 2/99
Inhaltsverzeichnis
Einführung zur vierten Auflage 9

1 Wen nennen wir geistig behindert? 13

1.1 Gründe für Definitionen und Abgrenzungen 13
1.2 Definitionsversuch Schulversager der Schule für Lernbehinderte (Verwaltungstechnisches Kriterium) 14
1.3 Definitionsversuch Intelligenzmangel (Kriterium der Intelligenz) 15
1.4 Definitionsversuch mit Doppelkriterium: Intelligenz und Anpassungsverhalten 17
1.5 Definitionsversuch über den Hilfebedarf 18
1.6 Die Suche nach Ursachen 20
1.7 Beschreibung beeinträchtigter Funktionen (Kriterium des Verhaltens) 21
1.8 Komplexe Sicht l: Krankheit - Schädigung - Funktionsverlust - Behinderung 22
1.9 Komplexe Sicht 2: Einbettung in die Gesellschaft 23
1.10 Erträge 25
1.11 Pädagogische Konsequenz: Die Zuordnung von Schülergruppen und Unterrichtsformen 27

2 Was sollen geistig Behinderte lernen? 30

2.1 Lehrpläne 30
2.2 Formen der Curricula 33
2.3 Die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) 35

3 Vom Lehrplan zum Unterricht 47

3.1 Stufen der Planung 47
3.2 Legislative, ministerielle und administrative Vorgaben49
3.3 Schul- und lehrereigene Arbeitspläne im Planungsprozess 51
3.4 Struktur und Funktion einer langfristigen Planung 53
3.5 Struktur und Funktion einer mittelfristigen Planung (Unterrichtseinheiten) 59
3.6 Struktur und Funktion einer kurzfristigen Planung: der Wochenplan 62

4 Die Orientierung am Handeln 64

4.1 Handlungstypen 64
4.2 Die Handlung 65
4.3 Das Konzept »Handlungsfähigkeit 69
4.4 Tätigkeit, Handlung, Operation 73
4.5 Niveaustufen der Handlungsfähigkeit 75
4.6 Handlungskomponenten 77

5 Lernen als Aneignung 80

5.1 Zur Begrifflichkeit 80
5.2 Lernen als Aneignung 81
5.3 Stufen des Aneignungsprozesses 83
5.4 Die Zone der nächsten Entwicklung 93
5.5 Zusammenfassung und Kritik 94

6 Konsequenz: Entwicklungslogische Didaktik 96

6.1 Grundüberlegungen 96
6.2 Das didaktische Modell 102
6.3 Variationen 104
6.4 Das veränderte Modell 108

7 Der entwicklungslogische didaktische Ort: Projektunterricht 110

7.1 Leitidee Handlungskompetenz 110
7.2 Der Projektunterricht 111
7.3 Projektorientiertes Lernen bei geistig Behinderten 118
7.4 Projektlernen fordert Handeln 124

8 Grundprobleme des Unterrichts mit geistig behinderten Schülern 126

8.1 Ein Bedingungsmodell für Unterricht 126
8.2 Lernfelder, Handlungsfelder und Lernziele 136
8.3 Didaktisches Grundmodell 141

9 Äußere Formen des Unterrichts 147

9.1 Struktur und Form 147
9.2 Sozialformen des Unterrichts — Reinformen 151
9.3 Sozialformen des Unterrichts - Mischformen 160
9.4 Sozialformen für Lehrer: Team teaching 163

10 Methodische Modelle 165

10.1 Zur Kritik einer sonderpädagogischen Methodik 165
10.2 Spezifischer Unterricht für geistig Behinderte 167
10.3 Unterschiedliche Lernniveaus 170
10.4 Methodische Modelle 173

11 Unterrichtsprinzipien 179

11.1 Was sind Unterrichtsprinzipien? 179
11.2 Grundlegende Prinzipien 180
11.3 Allgemeine pädagogische Prinzipien 180
11.4 Prinzipien der Lernerleichterung 184
11.5 Prinzipien zur Gestaltung von Lernumwelten 196

12 Aufbau einer basalen Handlungsorientierung 199

12.1 Einleitung 199
12.2 Körperorientierte Konzepte der Mensch-Mensch-Interaktion 199
12.3 Sensorisch orientierte Konzepte der Kind-Umwelt-Interaktion 209
12.4 Mischkonzepte 215

13 Lernen, die Hände zu gebrauchen 217

13.1 Grundüberlegungen 217
13.2 Förderformen der Mensch-Mensch-Interaktion 217
13.3 Konzepte der Kind-Umwelt-Interaktion 228

14 Lernen, die Dinge zu gebrauchen 235

14.1 Vorüberlegungen 235
14.2 Lernen Schritt für Schritt 235
14.3 Aktives Lernangebot 238
14.4 Die Aufgabenfolge 241
14.5 Die Handlungseinheit 244
14.6 Der Lehrgang 246

15 Analysieren und Entscheiden lernen 252

15.1 Vorüberlegungen 252
15.2 Bauen, Basteln, Konstruieren 252
15.3 Analysieren lernen: Die Objekterkundung 256
15.4 Vergleichen, Bewerten, Entscheiden 260

16 Auf dem Weg zum selbstständigen Handeln 270

16.1 Lernaufgaben 270
16.2 Das Konzept »Offener Unterricht« 271
16.3 Wählen und Entscheiden lernen: Einführung in die Freiarbeit 273
16.4 Tagesplanarbeit 275
16.5 Lernen an Stationen 276
16.6 Wochenplanarbeit 280
16.7 Freiarbeit 284
16.8 Abschließende Bemerkungen zum »Offenen Unterricht 287

17 Auf Handeln gestützter Unterricht 289

17.1 Die Handlungseinheit289
17.2 Handlungsorientierter Unterricht 289
17.3 Handelnder Unterricht 301
17.4 Projektorientierter Unterricht 303
17.5 Zum Abschluss: Auf Handeln gestützter Unterricht 303

18 Unterrichtsplanung 1: Artikulationsschemata 306

18.1 Vorbemerkungen 306
18.2 Aufbau von Unterrichtseinheiten 307
18.3 Herbart und seine Schüler 308
18.4 Die Artikulationsstufen von Heinrich Roth 310
18.5 Planung im projektorientierten Unterricht 313
18.6 Die Orientierung an Galperin 315

19 Unterrichtsplanung 2: Stundenentwurf 320

19.1 Zur Notwendigkeit von Unterrichtsplanung 320
19.2 Planung und Vorbereitung 321
19.3 Grundlegende Aspekte einer kurzfristigen Unterrichtsplanung 322
19.4 Hinweise zur Planung von schüleraktivierendem Unterricht 327
19.5 Leitfragen zur Unterrichtsplanung 329

20 Beispiele von Unterrichtsentwürfen 337

20.1 Planungsraster zur ausführlichen Unterrichtsplanung 337
20.2 Unterrichtsentwurf »Drachen - Herstellung von Dekorationsmaterial für die Faschingsdisko 339
20.3 Beispiel für einen Kurzentwurf 347
20.4 Unterrichtsentwurf »Stürme im Herbst« im Heimat- und Sachunterricht der Oberstufe einer Schule für Geistig- und Körperbehinderte 349

21 Vom Unterricht zur Handlungsanweisung 357

21.1 Eine traditionell konzipierte Unterrichtseinheit: Wir bereiten einen Nudelsalat 357
21.2 Vom Unterricht zur Handlungsanweisung 364

22 Literaturverzeichnis 372