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Methodenkompendium für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Band 1: Basale, perzeptive, manipulative, gegenständliche und spielerische Tätigkeit In Kooperation mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.
Methodenkompendium für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Band 1: Basale, perzeptive, manipulative, gegenständliche und spielerische Tätigkeit


In Kooperation mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.

Hans-Jürgen Pitsch, Ingeborg Thümmel

Athena Verlag
EAN: 9783898965880 (ISBN: 3-89896-588-0)
200 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2015

EUR 24,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die große Heterogenität der Schülerschaft im Förderbereich geistige Entwicklung reicht von intensiv und komplex behinderten Schülern über solche, die eigentlich dem Förderbereich Lernen zugeordnet werden können, in Ausnahmefällen auch dem Normalschulbereich, bis hin zu hochbegabten Schülern in integrativen und inklusiven Settings. Entsprechend groß muss die Bandbreite der einzusetzenden didaktisch-methodischen Maßnahmen sein, um allen Schülern gerecht werden zu können. Hierzu eine Orientierungshilfe zu bieten, ist das Anliegen des mehrbändigen Werks, dessen erster Band hier vorliegt. Der Methodenraum wird geordnet nach den Kriterien der Anschlussfähigkeit der Methoden untereinander, der Dominanz der Lehrer bzw. der Selbstständigkeit und Zusammenarbeit der Schüler, der Art und dem Ausmaß der Förderung der Handlungsfähigkeit, ihrer Effektivität und Effizienz sowie dem Entwicklungs­niveau der Tätigkeit der Schüler.

Band 1 des Methodenkompendiums reicht vom basalen Bereich bis zur gegenständlichen Tätigkeit und zum Spiel und beschreibt Verfahren, die von der Kleinkindpädagogik über Vorschule und Kindergarten, Förderschule geistige Entwicklung bis in die Berufs- und Erwachsenenpädagogik hin eingesetzt werden können und in der Arbeit mit alten und dementen Menschen wieder hohe Bedeutung erlangen.

Ingeborg Gertrud Thümmel, Prof., Dr. phil. habil., Diplom-Pädagogin, Sonderschullehrerin für Geistigbehinderte, Lernbehinderte und Sprachbehinderte, Fachleiterin und Schulleiterin der größten staatlichen Förderschule geistige Entwicklung in Rheinland-Pfalz bis 2005. Zurzeit Professorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und Leitende Regierungsschuldirektorin bei der Schulaufsicht in Koblenz. Schwerpunkt in Forschung und Lehre: Geschichte der Pädagogik bei geistiger Behinderung, Didaktik und Methodik des Unterrichts im Förderbereich geistige Entwicklung, gemeinsamer Unterricht von beeinträchtigten und nicht-beeinträchtigten Schülern, Unterstützte Kommunikation.

Hans-Jürgen Pitsch, Prof., Dr. phil., Diplom-Pädagoge, Sonderschulrektor a.D. Ausbildung als Volks- und Sonderschullehrer für Lernbehinderte, Verhaltensgestörte und Geistigbehinderte. Mitarbeit in der Aus- und Fortbildung für Lehrer, Sonderschullehrer, sozialpädagogische Fachkräfte, Heilerziehungspfleger. 22 Jahre Schulleiter an Förderschulen geistige Entwicklung, darunter zwei Neugründungen, bis 2000. Beratungstätigkeit in Süd-Korea. Bis 2008 Professor an der Universität Luxemburg und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Arbeitsschwerpunkte: Didaktik und Methodik des Unterrichts im Förderbereich geistige Entwicklung, pädagogische Diagnostik.
Rezension
Der Oberhausener Athena-Verlag bringt einen seiner Schwerpunkte im Bereich Lehren und Lernen mit behinderten Menschen aus. Die früher "Schule für Geistigbehinderte" genannte, heute als "Förderschule geistige Entwicklung" bezeichnete Schule hat sich schon immer durch eine große Bandbreite ausgezeichnet von intensiv-komplexen Behinderungen bis hin zu leichteren Beeinträchtigungen, die eher der "Förderschule Lernen" (früher: "Schule für Lernbehinderte") zuzuordnen sind. Noch komplexer wird die Situation bei der nun gesetzlich vorgeschriebenen schulischen Integration von Schülern mit Förderbedarf. Der vorliegende Band möchte dabei eine Orientierungshilfe der einzusetzenden didaktisch-methodischen Maßnahmen bieten, was angesichts der zunehmenden Komplexität überfällig erscheint. Band 1 des Methodenkompendiums reicht vom basalen Bereich bis zur gegenständlichen Tätigkeit.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Einführung 13

1.1 Methoden und Konzepte 13
1.2 Evidenz, Effektivität und Effizienz 14
1.3 Interaktionsanalysen 22
1.4 Expertenmeinungen und Erfahrungsberichte 25

2 Basale Fördermethoden 27

2.1 Einleitung 27
2.2 Pflege, Förderpflege, Aktivierende Pflege 28
2.3 Basale Kommunikation 30
2.4 Basale Stimulation 33
2.5 Pränatalraum-Musiktherapie 35
2.6 Snoezelen 37
2.7 Sensorische Integration 40
2.8 Festhalten 42
2.9 Physiotherapeutische Behandlung 44
2.10 Passive Lernangebote 46
2.11 Gewöhnung (Habituation) 48
2.12 Ereignisangebot, Erlebniseinheit 50
2.13 Mischkonzepte 51
2.14 Zusammenfassung 53

3 Lernen, die Hände zu gebrauchen 59

3.1 Einleitung 59
3.2 Führen nach Affolter 61
3.3 Führen — Variationen 63
3.4 Übergangskonzept Passives Angebot 65
3.5 Basale Aktivierung 67
3.6 Integriertes Lernen 69
3.7 Übergangskonzepte der Kind-Umwelt-Interaktion 71
3.8 Gewöhnung als Lernen: Ausbildung von Gewohnheiten 72
3.9 Freies Aktionsfeld 74
3.10 Gebundenes Aktionsfeld 75
3.11 Konditionierung als methodisches Konzept 77
3.12 Psychomotorik — Motopädagogik 79
3.13 Der »Kleine Raum« 82
3.14 Aufbau funktioneller Systeme 85
3.15 Zusammenfassung 88

4 Lernen, die Dinge zu gebrauchen 91

4.1 Einleitung 91
4.2 Lernen Schritt für Schritt 91
4.3 Aktives Lernangebot 94
4.4 Die Aufgabenfolge 97
4.5 Die Vier-Stufen-Methode 100
4.6 Der Lehrgang 105
4.7 Der Unterrichtsgang 109
4.8 Zusammenfassung 111

5 Bauen, Konstruieren, Dekonstruieren, Wählen und Entscheiden 115

5.1 Einleitung 115
5.2 Bauen 115
5.3 Basteln 122
5.4 Konstruieren 125
5.5 Analysieren lernen: Die Objekterkundung 128
5.6 Vergleichen, Bewerten, Entscheiden 134
5.7 Erwerb von Qualifikationen 138
5.8 Zusammenfassung 139

6 Lernen zu spielen und durch das Spiel 141

6.1 Einleitung 141
6.2 Lernen am Modell 141
6.3 Darstellendes Spiel: das Rollenspiel 147
6.4 Jeux Dramatiques — das Ausdrucksspiel aus dem Erleben 154
6.5 Das Regelspiel 159
6.6 Das Spiel als »Therapie«: Heilpädagogische Übungsbehandlung 164
6.7 Darstellendes Spiel: Theater 168
6.8 Zusammenfassung 174

7 Ordnungsstrukturen im Methodenraum 179

7.1 Einleitung 179
7.2 Ordnungsmöglichkeiten 179
7.3 Erster Vorschlag: Methoden-Ordnung nach Stufen und Feldern der Tätigkeit 182
7.4 Zweiter Vorschlag: Methoden-Ordnung nach dem Niveau der Tätigkeit und Selbststeuerung 183
7.5 Dritter Vorschlag: Methoden-Ordnung nach der Art der Einwirkung auf Lernende 184

8 Literaturverzeichnis 187