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Zero Comments  Elemente einer kritischen Internetkultur
Zero Comments
Elemente einer kritischen Internetkultur




Geert Lovink

Transcript
EAN: 9783899428049 (ISBN: 3-89942-804-8)
332 Seiten, paperback, 15 x 24cm, 2008

EUR 28,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In diesem dritten Band seiner kritischen Studien zur Internetkultur hinterfragt Geert Lovink den jüngsten »Web 2.0«-Hype um Blogs, Wikis oder Netzgemeinschaften. Anstatt den »Bürger-Journalismus« zu idealisieren, untersucht der Autor den »nihilistischen Impuls« der Blogs, etablierte Bedeutungsstrukturen auszuhöhlen und – voller Stolz auf ihren Insider-Charakter – das Verlinken, Indexieren und Ranking zum Hauptantrieb zu erheben.

Darüber hinaus behandelt das Buch die stille Globalisierung des Internets, in der nicht mehr der Westen, sondern Länder wie Indien, China und Brasilien sich zu einflussreichen Akteuren entwickeln.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Revision des Theoriebestands: Geert Lovink aktualisiert überholte Konzepte wie die der Globalen Internet-Zeit, der Taktischen Medien oder der Krise der Medienkunst und widmet sich dem schwierigen Verhältnis zwischen Architektur und Netz. Das Buch schließt mit spekulativen Bemerkungen zu Modellen wie Organisierte Netzwerke, Freie Kooperation und Verteilte Ästhetik.
Rezension
Bürger haben mittlerweile eine maßgebliche Rolle in der Produktion von Nachrichten; sie überliefern den Medien Handy-Bilder und -Clips aktueller Ereignisse. Die Internet-Bevölkerung wächst stetig, die sog. Schwellen-Länder wie Brasilien und Indien drängen ins Internet (der Anteil der englisch-sprachigen Inhalte im Internet ist längt unter 30% gefallen / das Gros des Internet-Verkehrs findet heutzutage auf Spanisch, Mandarin und Japanisch statt), der User wird verstärkt einbezogen, aber die Probleme der ersten Internet-Generation bleiben erhalten: Unternehmenskontrolle, Überwachung und Zensur, geistiges Eigentum, Filterung, ökonomische Nachhaltigkeit ... Das Web 2.0 bietet Partizipation, virtuelle Gemeinschaften, Kollektivismus und Amateurismus ...

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Editorial
Das klassische Feld der Geisteswissenschaften sieht sich seit geraumer Zeit einer grundsätzlichen Herausforderung gegenüber: Die Kultur- und Medienwissenschaften haben sich nicht nur als eigenständige Disziplinen etabliert, sie erheben weit über ihre Disziplingrenzen hinaus den radikalen Anspruch, die tradierte episteme der Geisteswissenschaften neu zu bestimmen. Die Reihe Kultur- und Medientheorie geht dieser Transformation eines ganzen Wissensfeldes in der Vielfalt ihrer Facetten nach.

Geert Lovink (PhD), niederländisch-australischer Medientheoretiker und Netzkritiker, ist Leiter des Instituts für Netzkultur an der Hogeschool van Amsterdam und Associate Professor für Media Studies an der Universität Amsterdam.
WWW: www.networkcultures.org

Adressaten
Medien und Kommunikation, Design, neue Medien, Kunstwissenschaften,
Kulturwissenschaften

Schlagworte
Internet und Gesellschaft, Blogs, Medientheorie, Medienkunst,
Web 2.0

Das Buch im Spiegel der Medien
"Das Web 2.0 ist tot, erschlagen von der Naivität der dumpfen Masse.
Was ist geblieben von der digitalen Revolution, dem Rummel um Weblogs und Social Software?
Geht's um derlei Fragen zur Netzkultur, kann man sich auf sattelfeste Stellungnahmen des niederländischen Medientheoretikers Geert Lovink verlassen. Dieser hat mit 'Zero Comments' [...] den dritten Band seiner Beobachtungen zur Internetkultur vorgelegt. In einem Rundumschlag kommentiert Lovink all die Online-Spielplätze und -Baustellen, auf denen er in den letzten Jahren mitgewirbelt hat."
Manuel Wisniewski, SPIKE, 15 (2008)
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
7

Einleitung: Stolz und Ehre des Web 2.0
9

Blogging – der nihilistische Impuls
33

Das Coole Obskure:
Die Krise der Neue-Medien-Kunst
79

Der Verbleib der deutschen Medientheorie
129

Bloggen und Bauen:
Die Niederlande nach der Digitalisierung
147

Die Indifferenz der vernetzten Gegenwart:
Über Internet-Zeit
167

Wiederbegegnung mit dem Sarai:
Fünf Jahre Neue-Medien-Kultur in Indien
181

ICT after Development:
Das Incommunicado-Programm
215

Update der taktischen Medien
243

Axiome der freien Kooperation:
Online-Zusammenarbeit auf dem Prüfstand
265

Thesen zur verteilten Ästhetik
285

Die Einführung organisierter Netzwerke:
Auf der Suche nach nachhaltigen Konzepten
301

Bibliographie
319