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Umschlagtext
Herausgeber Ralf Konersmann Dirk Westerkamp
Wissenschaftlicher Beirat Christine Blättler / Cornelius Borck / Iris Därmann / Christian Emden / Michael Hampe / Achim Landwehr / Dieter Mersch / Birgit Recki / Eva Schürmann / Ulrich Johannes Schneider und Philipp Stoellger SCHWERPUNKT Subjektivierung Mit Beiträgen von Nils Baratella, Frank Engster, Stefania Maffeis, Sven Rücker, Arito Rüdiger Sakai und Juliane Spitta Relektüren zu de Tracy, Degérando, W. von Humboldt und Plessner Mit Beiträgen von Daniel Martin Feige, Michael Makropoulos, Giovanni Morrone und Hans Jörg Sandkühler Dokument Victor Cousin, Über das Klare und Dunkle in den menschlichen Erkenntnissen oder über Spontaneität und Reflexion KRITIK Bücher von Schürmann sowie zu Flusser, Hegel und Weber Rezension
Sind postmoderne Denker mitverantwortlich für die Zulauf rechtsautoritärer Bewegungen? Ist Hannah Arendts Konzeption politischer Urteilskraft gegenwärtig noch von Bedeutung? Dienen Menschenrechte zur Anerkennung und Integration von Migrantinnen und Migranten? Wie konstituiert sich Erkennbarkeit im digitalen Zeitalter? Wodurch unterscheiden sich Attentäter von Märtyrern?
Der Beantwortung dieser Fragen geht die Ausgabe 2 (2018) der „Zeitschrift für Kulturphilosophie“ nach. Ihr Schwerpunktthema lautet „Subjektivierung“, genauer die „Kulturen politischer Subjektivierung“. Während postmoderne Denker den „Tod des Subjekts“ verkündeten und eine Dekonstruktion des autonomen Subjekts betrieben, wird im gegenwärtigen kulturphilosophischen Diskurs eine differenzierte Sichtweise auf das Subjekt präferiert, ohne dabei zur Subjektphilosophie zurückzukehren. Dieses jedenfalls behaupten Ralf Konersmann und Dirk Westerkamp, die Herausgeber der „Zeitschrift für Kulturphilosophie“, im Editorial des hier besprochenen Heftes. Die beiden Kieler Kulturphilosophen gehen von der „konstitutive(n) Doppeldeutigkeit des Subjekts“ aus, nämlich „Zugrundeliegendes und Unterworfenes zu sein“ (S. 205). Dieses beinhalte eine „offene und fluide Subjektivität“ (ebd.), denn: „Das Ich, das nicht mehr bei sich ankommt, ist in einer unablässigen Bewegung begriffen, die neue Subjektivitäten hervortreibt.“ (S. 206) Allein schon über diese Perspektive auf das Subjekt ließe sich im Philosophieunterricht intensiv diskutieren. Lesenswert sind in der vorliegenden Ausgabe des philosophischen Organs, das im Felix Meiner Verlag erscheint, auch die Aufsätze zu Wilhelm von Humboldt als Kulturphilosophen, zur Aktualität der Geschichtsphilosophie und zum Möglichkeitsbegriff bei Helmuth Plessner. Fazit: Das Heft der „Zeitschrift für Kulturphilosophie“ mit der komplexen Thematik „Subjektivierung“ liefert neue Reflexionsräume, auch für Philosophie-Lehrkräfte. Dr. Marcel Remme, für lehrerbibiothek.de Verlagsinfo
Ralf Konersmann | Dirk Westerkamp (Hg.) Zeitschrift für Kulturphilosophie 2018/2: Subjektivierung Zeitschrift E-Journal Herausgegeben von Ralf Konersmann und Dirk Westerkamp Zeitschrift für Kulturphilosophie (ZKph) 2018/2. 2018. 228 Seiten (S. 205-432). 978-3-7873-3642-5. Kartoniert EUR 56,00 Mit Texten von Juliane Spitta, Nils Baratella, Stefania Maffeis, Frank Engster, Sven Rücker, Arito Rüdiger Sakai, Hans Jörg Sandkühler, Giovanni Morrone u.v.a Inhaltsverzeichnis
Editorial 205
Schwerpunkt: Subjektivierung Spitta, Juliane Der ungebetene Gast Die Krise des Subjekts zwischen Verdrängung und Wiederkehr 207 Baratella, Nils Das Politische nach dem Vorbild des Ästhetischen Ein Beitrag Hannah Arendts zur Frage der politischen Subjektivierung 229 Maffeis, Stefania Das Subjekt der Menschenrechte Praktiken der Subjektivierung in Kämpfen der Migration 245 Engster, Frank Im Spiegel-Selfie-Stadium: The downloaded man Subjektivierung im digitalen Kapitalismus und der zweite Ursprung der Akkumulation 259 Rücker, Sven Helden, Partisanen, Märtyrer und Attentäter Subjektivierung als Selbstopfer 281 Relektüren Sandkühler, Hans Jörg Idéologie Destutt de Tracys naturalisierte Wissenschaft von den Ideen und Degérandos ›erfahrungsphilosophischer‹ Philosophiegeschichtsschreibung 303 Morrone, Giovanni Wilhelm von Humboldt als Kulturphilosoph 325 Feige, Daniel Martin Retroaktive Teleologie Zur Aktualität geschichtsphilosophischen Denkens 347 Makropoulos, Michael Zum Begriff der Möglichkeit bei Helmuth Plessner 363 Dokument Cousin, Victor Über das Klare und das Dunkle in den menschlichen Erkenntnissen oder über Spontaneität und Reflexion 383 Fischer-Loock, Xenia Cousins unbekannte Differenzschrift: eine Philosophie nach dem Idealismus 391 Kritik Bolz, Norbert Nur im Okzident Hans Joas möchte Max Weber entzaubern 417 Shimoda, Kazunobu Gibt es bei Hegel eine Anthropologie? Ein Sammelband zur Genealogie und Systematik des Menschen 420 Roselli, Antonio Die Bildvergessenheit des Geistes Eva Schürmann plädiert für »kritische Darstellungskompetenz« 421 Marburger, Marcel René Frei sein für Leben und Denken Vilém Flussers 427 Abstracts 429 Autorinnen und Autoren 431 Weitere Titel aus der Reihe Zeitschrift für Kulturphilosophie |