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Verzockte Zukunft
Wie wir das Potenzial der jungen Generation verspielen
Gerald Lembke
Beltz Verlag
EAN: 9783407865571 (ISBN: 3-407-86557-0)
224 Seiten, kartoniert, 14 x 21cm, April, 2019, Mit einem Nachwort von Konrad P. Liessmann
EUR 18,95 alle Angaben ohne Gewähr Bestellen über den Verlag (versandkostenfrei)
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Umschlagtext
Wenn Gerald Lembke mit Schülern und Studierenden spricht, überkommt ihn immer öfter ein mulmiges Gefühl. Sie zeigen sich desinteressiert, antriebslos und überfordert. Die Ursachen für ihr Null-Bock-Verhalten sieht der Hochschulprofessor im wachsenden Druck von außen: Junge Menschen werden instrumentalisiert für wirtschaftliche Interessen, sind ein Spielball der Bildungspolitik und ihrer Reformen. Die Sorge vieler Eltern um das Wohlergehen ihrer Kinder verstärkt die Überforderung und Abwehrhaltung. Das Ergebnis ist Mittelmaß.
Was dieses Land stattdessen braucht, sind junge Menschen, die sich angstfrei entfalten können, die querdenken und neue Lösungen finden. Denn ohne wache, kreative und mutige Köpfe werden der gesellschaftliche Zusammenhalt und unser Wohlstand erodieren. Gerald Lembke bietet Handlungshilfen, wie wir entgegensteuern können, in den Schulen und Universitäten, zu Hause und in der Politik.
Rezension
Der Mannheimer Professor Gerald Lembke hat in diesem klugen Buch vor allem seine Erfahrungen mit Studierenden verarbeitet, deren generationsspezifische Probleme er in sieben Kapiteln unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert. Besonders die familiären Voraussetzungen (Kapitel 3) und die beiden Kapitel zu Schule und Universität (Kapitel 4 u. 5) werden für Lehrerinnen und Lehrer interessant sein. Die neoliberalen Entwicklungen, gerade in Schule und Hochschule, führen laut Lembke zu immer absurderen Wettbewerben, auch auf kleinster Ebene, so dass schon für junge Menschen ein Stresslevel erreicht werde, der ungesund sei und abstumpfend wirke. Hinzu komme das ständig steigende Maß an digitaler Einbindung der jüngeren Generation, was sich aber häufig auf Anwendungswissen beschränke und vor allem Ablenkungen verursache (bes. S.34-38).
Man wird nicht jedem der Lösungsvorschläge Lembkes in Kapitel 7 zustimmen können (z.B. der Forderung nach strikter Trennung von Forschung und Lehre an der Universität, S.199), aber es gehört zum Format eines solchen Buches, auch weitblickende Thesen aufstellen zu dürfen, über die anschließend gestritten werden kann.
J. Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wenn Gerald Lembke mit Schülern und Studierenden spricht, überkommt ihn immer öfter ein mulmiges Gefühl. Sie zeigen sich desinteressiert, antriebslos und überfordert. Die Ursachen für ihr Null-Bock-Verhalten sieht der Hochschulprofessor im wachsenden Druck von außen: Junge Menschen werden instrumentalisiert für wirtschaftliche Interessen, sind ein Spielball der Bildungspolitik und ihrer Reformen. Die Sorge vieler Eltern um das Wohlergehen ihrer Kinder verstärkt die Überforderung und Abwehrhaltung. Das Ergebnis ist Mittelmaß.
Was dieses Land stattdessen braucht, sind junge Menschen, die sich angstfrei entfalten können, die querdenken und neue Lösungen finden. Denn ohne wache, kreative und mutige Köpfe werden der gesellschaftliche Zusammenhalt und unser Wohlstand erodieren. Gerald Lembke bietet Handlungshilfen, wie wir entgegensteuern können, in den Schulen und Universitäten, zu Hause und in der Politik.
»Die jungen Leute haben ein ungeheures Potenzial. Dass sie es nicht ausschöpfen können, hat sehr viel damit zu tun, dass wir gesellschaftlich so viel Angst schüren und Druck aufbauen. Wir Älteren müssen ihnen Mut machen, den Hunger nach dem Leben zu fordern, anstatt sie abzufüttern, um unser schlechtes Gewissen zu befrieden. Dazu müssen wir autoritäre Strukturen abbauen und so die Weichen dafür stellen, dass die nächste Generation ihre Fähigkeiten entfalten kann, um unsere Gesellschaft voranzubringen. Wir sollten ihnen Lust auf die Zukunft machen statt Angst davor. Denn Angst verändert die Welt nie zum Guten – sie schwächt vielmehr die, die sie gestalten und besser machen sollen.« Gerald Lembke
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Drei Bemerkungen zum Ende dieses Vorworts
1 Wo drückt der Schuh?
2 Die nächste Generation: fit für die Zukunft?
»Das muss ich nicht können, das kann man doch googeln.«
Querdenken? Fehlanzeige!
»Ich konzentrier mich gleich, ich muss nur noch kurz eine WhatsApp checken.«
Persönliche Defizite
Wie stabil sind sie überhaupt?
3 Familien im Dauerstress
»Hurra Hilfe, wir werden Eltern!«
Was braucht mein Kind?
»Und? Wie geht’s den Kindern?«
Lebende Rettungshubschrauber
Grenzenlos erziehen
Familienleben 2019
4 Vollgas im Leerlauf: die Schule
Bildungs-Luftschlösser
Falscher Leistungsbegriff
Stress, Stress, Stress
Empathie? Keine Zeit!
Schule macht krank
Das Lernen lehren? Verlernt!
Ohne Regeln kein Lernen
5 Der schöne Schein: Universitäten
Bologna
Studierende in Not Hochschulreif?
Der Unibetrieb
Die Ökonomie der Hochschulen
6 Höchste Ansprüche von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft
Politik: im neoliberalen Taumel
Wirtschaft: Lesen Roboter Goethe?
Gesellschaft: Wie wollen wir leben?
7 Was tun?
Familie
Schule
Muss es ein Studium sein?
Bachelor
Bologna reformieren
Unireform
Noch einmal: Digitalisierung der Bildung?
Zukunft gemeinsam gestalten
Nachwort
Ein herzlicher Dank
Anmerkungen
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