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Die 10 Todsünden der Schulpolitik
Eine Streitschrift
Heinz-Peter Meidinger
Claudius
EAN: 9783532628645 (ISBN: 3-532-62864-3)
128 Seiten, hardcover, 11 x 17cm, Januar, 2021
EUR 15,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Deutschland versinkt im Schulchaos. Reform folgt auf Reform und doch verändert sich an den grundsätzlichen Defiziten so gut wie nichts. Die Schule ist heillos überfordert, soll sie doch alle gesellschaftlichen Probleme von der Integration bis hin zur demokratischen Erziehung lösen. Dazu Lehrermangel allerorten, Defizite bei der Digitalisierung und die fatalen Auswirkungen des Neoliberalismus, Stichwort Ware Bildung. Die Coronakrise hat das Versagen der Bildungspolitik endgültig offenbart. Heinz-Peter Meidinger vertritt 160.000 Lehrkräfte in Deutschland und ist der wohl gefragteste Experte in Sachen Schulpolitik. Wer könnte besser die Todsünden des Schulsystems benennen?
Heinz-Peter Meidinger, Jahrgang 1954, ist Gymnasialdirektor im Ruhestand und seit 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.
Rezension
Der Autor dieser Streitschrift Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, ist dieser Tage in den Medien sehr präsent und fordert die Entmachtung der Kultusminister der Länder, weil die Schulpolitik spätestens an Corona gescheitert sei. In der Coronakrise macht die deutsche Bildungspolitik eine besonders schlechte Figur. Lehrer und Eltern sind vom föderalen Lockdown-Gezerre zermürbt. Der Präsident des Lehrerverbands spricht von "katastrophalem Krisenmanagement" und verlangt eine radikale Reform der Kultusministerkonferenz; der Bildungsföderalismus sei überfordert. Als mögliche Lösung nennt der Lehrerverbandspräsident einen Bildungsstaatsvertrag, an den sich alle Länder halten müssen. Man müsse die Zusammenarbeit der Länder auf eine gesetzliche Grundlage stellen. Schulpolitische Probleme seien jahrzehntelang bloß verschleppt und nicht gelöst worden, u.a. auch die Digitalisierung. In dieser Streitschrift kritisiert der Autor die Schulpolitik radikal (vgl. Inhaltsverzeichnis): das Fehlen funktionierender Lernplattformen, der grundlegende Sanierungsstau an deutschen Schulen, den die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auf knapp 45 Milliarden Euro schätzt, die mangelnden Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und der große Lehrermangel, der etwa verhindert, dass Schulen ausfallende Risikopersonen unter Lehrkräften angemessen ersetzen können.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Schulpolitik in der Krise 7
Todsünde Nr. 1:
Überforderung von Schule durch politische Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungshaltungen – Schule als Reparaturbetrieb der Gesellschaft 25
Todsünde Nr. 2:
Sich an Visionen und nicht an Problemlösungen vor Ort orientieren – Schulpolitik, die von Ideologien bestimmt wird 33
Todsünde Nr. 3:
Eine Reformsau nach der anderen durch unsere Schulen treiben – Bildungspolitik als Experimentierfeld unausgereifter Reformen und als parteipolitischer Kampfplatz 51
Todsünde Nr. 4:
Schule nach ökonomischen Kriterien umformen – der verhängnisvolle Einfluss des Neoliberalismus 61
Todsünde Nr. 5:
Dauerversagen des Bildungsföderalismus beim Thema „Leistungsunterschiede und mangelnde Vergleichbarkeit“ 69
Todsünde Nr. 6:
Katastrophales Krisenmanagement bei der Bewältigung der Corona-Pandemie an Schulen 78
Todsünde Nr. 7:
Quote statt Qualität – Vernachlässigung des Leistungsprinzips: Bestnoteninflation und Niveauabsenkung 87
Todsünde Nr. 8:
Totalversagen bei der Lehrerversorgung und kein Konzept gegen massiven Unterrichtsausfall 95
Todsünde Nr. 9:
Vernachlässigung der beruflichen Bildung: Mit dem Abitur als Königsweg auf dem Weg zur Akademikergesellschaft? 103
Todsünde Nr. 10:
Fehlende Einbeziehung und Partizipation der Betroffenen 114
Ausblick:
10 Ratschläge für eine bessere Bildungspolitik 119
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