Dieser Sammelband leuchtet unter der Fragestellung "Unterricht in Präsenz und Distanz" Lehren aus der Pandemie aus. Selbst gut mit Digital- und Netzwerktechnik ausgestattete Gymnasien, Berufs- und Hochschulen, die in Unterricht und Lehre regelmäßig mit digitalen Endgeräten und Netzdiensten arbeiten, haben eine Weile gebraucht, bis Onlinelehre, Distanz- und Fernunterricht halbwegs funktionierten. Bundesweit haben die allermeisten Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulträger mit viel Einsatz und Engagement versucht, Unterricht als Distanz- bzw. Fernunterricht zu realisieren, obwohl es weder die notwendige Infrastruktur noch genügend Endgeräte oder valide Methoden und Erfahrung gab. Aber es blieben Hilfskonstrukte. Die Pandemie hat in einem erzwungenen Praxistest gezeigt, was Digitaltechnik in Schulen leisten kann – und was nicht. Bestätigt haben sich Untersuchungen, dass sich digitale Anwendungen als Begleitung und Ergänzung zum gut strukturierten Präsenzunterricht im Klassenverband erfolgreich einsetzen lassen. Als Anwendung ohne Einbindung in den gemeinsamen Unterricht nutzen digitale Medien nur den wenigen „Selbstlernerinnen und Selbstlernern“, die intrinsisch motiviert sind und alternativ auch ein Lehrbuch eigenständig durcharbeiten würden. Klar geworden ist zugleich, wer die Verlierer der Pandemie waren und sind:
sozial schwache Gruppen ohne Möglichkeit der Einflussnahme auf politischeEntscheidungen. Dazu zählen, neben kranken und alten Menschen, jene mit Beeinträchtigungen – und Kinder und Jugendliche in Bildungseinrichtungen. Dieser Band versammelt Beiträge von Vertretern aus Wissenschaft, Schulpraxis und Kinderheilkunde zu der Frage, was die zentralen Parameter für Schule und gelingenden Unterricht in Präsenz- und Distanz-Unterricht sind.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de

Schlagwörter:
Pandemie | Corona | COVID-19 | Corona-Pandemie | Schule | Lernen | Lehre | Didaktik | Unterricht | Digitalisierung

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