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Umstrittene Körperteile Eine Geschichte der Organspende in der Schweiz
Umstrittene Körperteile
Eine Geschichte der Organspende in der Schweiz




Simon Hofmann

Transcript
EAN: 9783837632323 (ISBN: 3-8376-3232-6)
334 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Februar, 2016

EUR 37,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie kam es zur Krise der Organspende in der Schweiz? Trotz Reformen und Werbekampagnen beklagte die Transplantationsmedizin ab Ende der 1980er-Jahre ein zunehmendes Misstrauen und sinkende Spenderzahlen.

Simon Hofmann beleuchtet die Rollen von Ärzten, Pflegenden, Angehörigen und Empfängern, aber auch von Medien, Politikern und der Pharmaindustrie. Dabei setzt er die Praxis in Krankenhäusern mit öffentlichen Debatten und fiktiven Narrativen über Organhandel in Beziehung. Er erzählt die komplexe und widersprüchliche Geschichte einer modernen Biomedizin an der Grenze von Leben und Tod, die ebenso von ökonomischem Kalkül wie von utopischen Hoffnungen und traumatischen Ängsten geprägt ist.

Simon Hofmann studierte Geschichte und Filmwissenschaft an der Universität Zürich und promovierte 2013 an der Universität Luzern. Er ist Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Zürich und Lehrer an der Kantonsschule Baden. Seine Forschungsschwerpunkte sind Körper- und Sexualitätsgeschichte, Medizingeschichte und die Geschichte der Psychoanalyse.
Rezension
Organspende ist immer wieder auch im schulischen Ethik- oder Religionsunterricht ein exemplarisches Thema. Zunehmendes Misstrauen und sinkende Spenderzahlen begleiten die Organspende seit einigen Jahren - nicht nur in der Schweiz, die hier exemplarisch untersucht wird. Das Buch zeigt am Beispiel der Schweiz die historischen Hintergründe auf und trägt zum Verständnis der heutigen Probleme und Debatten bei: Wie etablierten sich die Praktiken und Regelungen der Organspende? Wie wurde der Organmangel zum großen Problem? Wie kam es zur großen Ambivalenz im öffentlichen Sprechen über die Organspende? Der Autor beleuchtet die Rollen von Ärzten, Pflegenden, Angehörigen und Empfängern, aber auch von Medien, Politikern und der Pharmaindustrie. Das Buch bietet eine Kulturgeschichte der Organspende.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Organspende, Organtransplantation, Biomedizin, Organhandel, Schweiz, Medizingeschichte, Kulturgeschichte, Körpergeschichte, Diskursanalyse, Medizin, Körper, Geschichte des 20. Jahrhunderts, Bioethik, Geschichtswissenschaft
Adressaten:
Geschichtswissenschaft, Soziologie, Kulturwissenschaft sowie Angehörige, potenzielle Spender_innen und die interessierte Öffentlichkeit
Inhaltsverzeichnis
Dank | 7

1. Prolog: Der Zürcher Herzskandal – die Organspende wird zum Problem | 9
Anmerkungen | 15

2. Einführung | 21
Anmerkungen | 40

3. Das medizinische Dispositiv der Organspende | 49

3.1 Ärztliche Selbstverortung: Die SAMW-Kommission für die Transplantation (1969-1973) | 49
3.2 Organmangel | 63
3.3 Emotionale Probleme um Hirntod und Organentnahme | 74
3.4 Legitimierung, Vertrauenssicherung und Kommunikationsstrategien | 88
3.5 Organaustausch zwischen Kooperation und Konkurrenz | 104
Anmerkungen | 119

4. Die Moralisierung der Organspende | 153

4.1 Aufklärungskampagnen | 154
4.2 Verbündete: Patientenorganisationen und Pharmakonzerne | 164
4.3 Das Organ als Geschenk | 173
4.4 Leben und Tod | 180
4.5 Die Wirksamkeit der moralischen Ökonomie der Organspende | 193
Anmerkungen | 198

5. Organhandelsgeschichten und die Krise der Organspende | 217

5.1 Eine diskursive Explosion | 219
5.2 Organhandel als Phantasma | 225
5.3 Verteidigungsstrategien | 237
5.4 Organhandel als umkämpfter Bezugspunkt | 245
5.5 Die kulturelle Krise der Organspende | 253
Anmerkungen | 264

6. Schlusswort: Ein Gesetz als Antwort auf die Krise | 283
Anmerkungen | 296

Anhang | 301
Abkürzungsverzeichnis | 301
Quellen- und Literaturverzeichnis | 302