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Traktat über die drei Betrüger
Französisch - Deutsch
Traité des trois imposteurs / Traktat über die drei Betrüger
Französisch–deutsch
Kritisch herausgegeben, übersetzt, kommentiert und mit einer Einleitung versehen
von Winfried Schröder
Anonymus
Meiner Hamburg
EAN: 9783787311743 (ISBN: 3-7873-1174-2)
220 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2010
EUR 16,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der legendenumworbene Traktat über die drei Betrüger (Moses, Jesus und Mohammed) zählt zu den herausragenden Schlüsseltexten der Aufklärung. Die im 18. Jahrhundert weit verbreitete Schrift markiert in der Geschichte des französischen Materialismus den Übergang von der rationalen Religionskritik zum konsequenten Atheismus.
Rezension
Ein wegweisendes Dokument des Atheismus! Es gibt weder Gott noch das Jenseits, weder Freiheit noch Verantwortung, sondern der Mensch ist sterblich und Teil der Natur. So lautet die radikale, den Standpunkt der Deisten überbietende Botschaft des gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstandenen "Traité des trois imposteurs", der die Lehren von Moses, Jesus und Mohammed als Lug und Trug zurückweist. Die legendenumwobene Schrift fand im 18. Jhd. (zunächst in einer Vielzahl von Abschriften, ab 1768 im Druck) große Verbreitung. Sie gilt fortan als Schlüsseldokument für die Anfänge und das Programm des strikt materialistischen Flügels der französischen Aufklärung: bereits 50 Jahre vor d'Holbach bot der "Traité" den Aufriß für dessen "Système de la nature", und war später für den Marquis de Sade der Ausgangspunkt für die radikale Desavouierung des Begriffs der Moral.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die legendäre Abhandlung über die drei Betrüger (Moses, Jesus und Mohammed) zählt zu den herausragenden Schlüsseltexten der französischen Aufklärung. Die Schrift markiert den Übergang von der rationalen Religionskritik zum konsequenten Atheismus in der Philosophie der Neuzeit und war z.B. auch für de Sade ein wichtiger Ausgangspunkt.
Der unbekannte Verfasser des "Traité" begriff sich nicht als Autor, sondern als Vermittler: sein Text stützt sich auf Anleihen bei Hobbes, Spinoza und Vanini, d.h. auf Paraphrasen und Umdeutungen in aufklärerischem Pathos. Der Band präsentiert den Text in kritischer Edition (nach der Ausgabe von 1768) mit deutscher Übersetzung; Einleitung und kommentierende Anmerkungen des Herausgebers erhellen die Aspekte der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Schrift und geben Nachweise über die zugrundeliegenden Quellen.
"Schröders Kommentar ist ein philologisches Glanzstück."
Frankfurter Allgemeine, 12. Mai 1993
"Die Menschen – das war das Verheißende des Textes – sollten von den Fesseln befreit werden, die sie in ihrem Handeln und Denken einschränkten, von den Fesseln einer Moral, die im Bunde mit einer fragwürdigen, repressiven Herrschaft stand. Darum wollte der Autor auch unbedingt mit der Vorstellung aufräumen, es gäbe Strafen im Jenseits. […] Wer’s darauf anlegt, dem liefert der Traktat noch heute eine Menge polemische Munition. Unter anderem deshalb wird er im laizistischen Frankreich wieder so gern gelesen. Wichtig bleibt das Büchlein auf jeden Fall in historischer Perspektive: gerade weil es uns an die Wurzeln jener entzauberten modernen Welt führt, in der wir heute leben – und für die, wie nichts sonst, der Atheismus zu einer signifikanten Position geworden ist."
Winfried Schröder (im ZEIT-Interview vom 20. Mai 2010)
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Von Winfried Schröder VII
Editorische Hinweise XLIV
Bibliographie XLV
ANONYMUS
Traue des trois imposteurs
Traktat über die drei Betrüger
Text und Übersetzung
I. De Dieu / Von Gott 4
§ 1-6
II. Des raisons qui ont engagé les hommes à se figurer un Etre invisible qu'on nomme communement Dieu / Über die Ursachen, die die Menschen auf die Vorstellung eines unsichtbaren Wesen gebracht haben, das man üblicherweise Gott nennt 18
§ 1-11
III. Ce que signifie le mot Religion / Über die Bedeutung des Wortes Religion 42
§ 1-23
IV. Vérités sensibles et évidentes / Einleuchtende und evidente Wahrheiten 110
§ 1-6
V. De l'Ame / Von der Seele 118
§ 1-7
VI. Des Esprits qu'on nomme Démons / Über die Geister, die man Dämonen nennt 130
Kommentierende Anmerkungen des Herausgebers 143
Namenregister 163
Sachregister 165
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