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Tierethik
2., unveränd. Auflage 2020 (1. Aufl. 2016)
Herwig Grimm, Markus Wild
Junius Verlag
EAN: 9783885067481 (ISBN: 3-88506-748-X)
252 Seiten, paperback, 12 x 17cm, 2020
EUR 15,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Zwischen Menschen und Tieren besteht seit jeher eine enge und spannungsreiche Beziehung. Doch erst seit gut vierzig Jahren wird unter dem Begriff der Tierethik unsere moralische Verantwortung gegenüber Tieren intensiv verhandelt. Seit den klassischen Argumentationen von Peter Singer oder Tom Regan sind tierethischeÜberlegungen in alltäglichen und gesellschaftlichen Debatten präsent, wobei Schlagwörter wie »Speziesismus«, »Veganismus« oder »Tierrechte« die Gemüter beunruhigen. Die Tierethik hat sich aber seither weiterentwickelt. Diese Einführung legt sowohl klassische Ansätze als auch neuere Entwicklungen in der Tierethik dar.Neben zentralen Fragen, Argumenten und Einwänden diskutiert der Band auch drängende ethische Fragestellungen in praktischen Anwendungsfeldern (Nutztiere, Tierpark, Tierexperiment).
Markus Wild ist Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Basel.
Herwig Grimm ist Professor für Ethik der Mensch-Tier-Beziehung am Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Universität Wien.
Rezension
Tierethik als Teil der Umwelt-Ethik und Natur-Ethik gehört zu den bedeutsamsten material-ethischen Problemfeldern der Gegenwart: Darf man Tiere benutzen? Darf man sie einsperren? Darf man Tiere essen? Grundsätzlich geht es um die Frage, wie mit Tieren umzugehen sei. Die Debatte ist populär von vielen ideologischen und emotionalen Argumenten durchprägt, so dass eine akademisch-distanzierte Betrachtungsweise hilfreich erscheint. Der Veterinärmediziner Herwig Grimm von der Universität Wien und der Tierphilosoph Markus Wild von der Universität Basel haben diese Einführung in die sogenannte Tierethik gemeinsam verfaßt. Sie beziehen dabei weniger eigene Position, sondern stellen die wichtigsten Positionen und Gegenpositionen der letzten Jahrzehnte dar, seit Peter Singers strittigem Buch "Animal Liberation" von 1975. Menschen beeinflussen mit ihren Handlungen das Leben von Tieren auf vielfältige Weise. Im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte haben sich dabei die ethischen Einstellungen zu den Tieren, die von menschlichen Handlungen betroffen sind, immer wieder verändert. So dominierte lange das Gebot, sich gegenüber Tieren lediglich absichtlicher Grausamkeit zu enthalten. Spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts rückt mit dem »Tierwohl« ein neues Schlagwort ins Zentrum der Diskussion darüber.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
1. Was ist Tierethik? 16
1.1 Die Grundfrage der Tierethik 16
1.2 Wie man die Grundfrage der Tierethik (nicht) diskutieren sollte 24
1.3 Moralischer Differenzialismus: Die traditonelle Antwort auf die Grundfrage 32
1.4 Alle Tiere sind gleich: Bentham und der Beginn der modernen Tierethik 40
1.5 Grundlagenprogramme und Anwendungsdiskurse 46
2. Moderne Positionen der Tierethik 49
2.1 Das Extensionsmodell und der moralische Individualismus 49
2.2 Der Präferenz-Utilitarismus Singers 57
2.3 Regans Tierrechtsansatz 79
3. Neuere Reaktionen auf die moderne Tierethik 110
3.1 Zwei kritische Reaktionen auf die moderne Tierethik 110
3.2 Kontraktualismus als Verteidigung des modernen Differenzialismus 114
3.3 Tierrechte: Kritik einer Idee 123
3.4 Interessen: Wie man Tierrechte begründen kann 132
3.5 Kritik an den klassischen Ansätzen der modernen Tierethik 146
4. Tierethik in der Anwendung 184
4.1 Perspektive von innen, Perspektive von außen 184
4.2 Vegetarismus: Das Lebensrecht für Tiere in der Praxis 188
4.3 Tierethik im Kontext von Anwendungsdiskursen: Forschung 212
Anhang
Anmerkungen 236
Literatur 237
Personen- und Sachregister 246
Über die Autoren 251
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