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Sklaverei und Recht: Zwischen römischer Antike und moderner Welt  Referate des interdisziplinären Münchenwiler Seminars des Collegium generale der Universität Bern im Frühjahrssemester 2016

Herausgegeben im Auftrag des Collegium generale von Iole Fargnoli und Thomas Späth
Sklaverei und Recht: Zwischen römischer Antike und moderner Welt


Referate des interdisziplinären Münchenwiler Seminars des Collegium generale der Universität Bern im Frühjahrssemester 2016



Herausgegeben im Auftrag des Collegium generale von Iole Fargnoli und Thomas Späth

Iole Fargnoli, Thomas Spaeth (Hrsg.)

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258080659 (ISBN: 3-258-08065-8)
189 Seiten, paperback, 16 x 23cm, August, 2018

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Recht eines Menschen auf Freiheit der Person ist ein kaum zweihundert Jahre altes juristisches Konzept. Zuvor galt Sklaverei während Jahrtausenden in nahezu allen historisch bekannten Gesellschaften als legitim. Die Tatsache, dass die Versklavung Gegenstand von Rechtsordnungen war, erscheint uns heute als ein Paradoxon, gehört jedoch zu den Selbstverständlichkeiten eines grossen Teils der Geschichte der Menschheit.

Der vorliegende Band greift die Fragen auf, die sich aus diesem Widerspruch ergeben. Spezialistinnen und Spezialisten des römischen Rechts und des aktuellen Völkerrechts, der Alten Geschichte, aber auch Neuzeit-Historiker und Literaturwissenschaftler diskutieren aus ihren Forschungsperspektiven, wie Gesellschaften der Vergangenheit die Freiheitsberaubung von Menschen, die in heutiger Sicht ein Verbrechen ist, in ihr Rechtsdenken integrierten.

Aus dem Inhalt:

- Walter Kälin: Sklaverei: Eine Herausforderung für das Völkerrecht

- Antonio Saccoccio: Römische Sklaverei zwischen ius gentium und ius naturale

- Daniel Vaucher: Sklaverei in den vorkonstantinischen Kirchenordnungen: Überlegungen zum frühchristlichen Kirchenrecht

- Linda De Maddalena: Spuren des römischen Rechts im Code Noir

- Michael Zeuske: Sklaverei in der Neuen Welt – auch eine transrechtliche Sklaverei auf der Linie Afrika–Atlantik–Amerika?

- Fábio Siebeneichler de Andrade: Sklaverei in Brasilien: Die rechtliche Regelung vom Beginn der Kolonialisierung bis zur Abolition

- Ulfried Reichardt: Sklaverei, Freiheit und Eigentum: Zur Auseinandersetzung über die Sklaverei in der US-amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts

- Hans Fässler: «Die Römer haben es nicht anders gemacht.» Zur schweizerischen Komplizenschaft im Schwarzen Atlantik
Rezension
Für uns selbstverständlich, - und doch erst 200 Jahre alt: Die Abschaffung der Sklaverei. Zuvor galt Sklaverei während Jahrtausenden in nahezu allen historisch bekannten Gesellschaften als legitim. Grund genug, (auch in der Schule) auf die rechtshistorische Entwicklung zurückzublicken. Das tut dieser Sammelband. Die Beiträge gehen auf das interdisziplinäre Münchenwiler Seminar des Collegium generale der Universität Bern im Frühjahrssemester 2016, «Sklaverei und Recht: Zwischen Römischem Recht und der Neuen Welt», zurück. Das Collegium generale fördert den fächerübergreifenden Dialog und die Vernetzung innerhalb der Universität durch Veranstaltungen für Lehrende, Nachwuchsforschende und Studierende aller Fakultäten. Die Universität Bern führt regelmäßig eine Vorlesungsreihe für Hörer aller Fakultäten durch mit fächerübergreifendem und für die Allgemeinheit relevanten Thema. Die Referate dieser Vorlseungsreihe des Collegium generale werden regelmäßig in den vom Berner Haupt-Verlag verlegten Berner Universitätsschriften dokumentiert. - Spezialistinnen und Spezialisten des römischen Rechts und des aktuellen Völkerrechts, der Alten Geschichte, aber auch Neuzeit-Historiker und Literaturwissenschaftler diskutieren aus ihren Forschungsperspektiven, wie Gesellschaften der Vergangenheit die Freiheitsberaubung von Menschen, die in heutiger Sicht ein Verbrechen ist, in ihr Rechtsdenken integrierten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

«Anknüpfend an die rechtshistorisch orientierte Forschung mit ihrer berechtigten Betonung der praktischen Relevanz des Rechts für die Regelung der historischen Sklavereien müssen wir auch heute wieder zur verantwortungsvollen Praktizierung des Völkergemeinrechts zurückfinden, wenn nicht alle Menschenwürde in den rechtsfreien Räumen des Turbokapitalismus zugrunde gehen soll. Vor diesem Hintergrund leistet der vielstimmige Sammelband einen wesentlichen, aber keineswegs abschließenden Beitrag zu dieser wichtigen und brisanten Problematik.»
Schweizerische Zeitschrift für Geschichte
Inhaltsverzeichnis
Sklaverei und Recht – von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück. Zur Einleitung 9
Iole Fargnoli, Thomas Späth

Sklaverei: Eine Herausforderung für das Völkerrecht 19
Walter Kälin

Römische Sklaverei zwischen ius gentium und ius naturale 41
Antonio Saccoccio

Sklaverei in den vorkonstantinischen Kirchenordnungen: Überlegungen zum frühchristlichen Kirchenrecht 55
Daniel Vaucher

Spuren des römischen Rechts im Code Noir 85
Linda De Maddalena

Sklaverei in der Neuen Welt – auch eine transrechtliche Sklaverei auf der Linie Afrika–Atlantik–Amerika? 101
Michael Zeuske

Sklaverei in Brasilien: Die rechtliche Regelung vom Beginn der Kolonialisierung bis zur
Abolition 145
Fábio Siebeneichler de Andrade

Sklaverei, Freiheit und Eigentum: Zur Auseinandersetzung über die Sklaverei in der US-amerikanischen Literatur des 19. Jahrhunderts 157
Ulfried Reichardt

«Die Römer haben es nicht anders gemacht»
Zur schweizerischen Komplizenschaft im Schwarzen Atlantik 171
Hans Fässler

Autorinnen und Autoren 187