Begleitend zu den Ereignissen im Nahen Osten erlebt Skip Landau eine persönliche Krise, die ihn mit dem Tod unbekannter Menschen konfrontiert und gleichzeitig einen neuen Lebensweg einschlagen lässt. Die Autorin Katharina Hacker versteht es, vielschichtige Handlungsebenen aufeinanderzubauen, die die Biographie des Protagonsiten wie ein Puzzle zusammensetzen. Dabei konfrontiert sie den Leser mit Identitäsfragen und Grundfragen des Miteinanderlebens, sei es im Privaten oder politisch in Krisenregionen. Der Autorin gelingt es, Aktualität und Vergangeheit auf spannende Art und Weise zu verweben. Gerade diese Mischung macht das Buch zu einem fesselnden Leseereignis, das insbesondere junge Leser anspricht und daher auch als Lektüre für Gegenwartsliteratur neue Wege im Unterricht ermöglicht.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

In der Mitte seines Lebens macht der israelische Architekt Skip Landau eine Erfahrung, die er mit niemandem teilen kann: Eine innere Stimme ruft ihn an Orte, wo wenig später eine Katastrophe geschieht – ein Zugunglück in Paris, ein Flugzeugabsturz in Amsterdam. Offenbar soll er einzelne Sterbende auf ihrem schwierigen Weg in den Tod begleiten. Aber was soll, was kann er tun? Nicht viel mehr, als da zu sein und ihnen ein wenig Gesellschaft leisten, stellt er ernüchtert fest. Die Aufgabe, die er sich nicht ausgesucht hat, belastet seine Ehe und lässt die Familie in Tel Aviv fast auseinanderbrechen. Spät versteht er, dass er nicht nur die Sterbenden in den Tod, sondern auch seine Söhne ins Leben führen muss – und sich dazu.
Katharina Hackers großer und seit langem erwarteter Roman steht nicht in Beziehung zum Figurenkosmos der vorausgegangenen Romane ›Alix, Anton und die anderen‹ und ›Die Erdbeeren von Antons Mutter‹, sondern erschafft eine eigene Welt. Seine Schauplätze sind Paris, Tel Aviv, Amsterdam und Berlin, sein Thema aber ist universal: Wo ist unser Ort auf der Welt, wo ist unser Ort im Leben?