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Null bis unendlich
Null bis unendlich




Lena Gorelik

Rowohlt
EAN: 9783871348068 (ISBN: 3-87134-806-6)
304 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, August, 2015

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Er wartete nicht auf Sanela. Weshalb er tatsächlich erst bemerkte, dass sich jemand neben ihn setzte, als es raschelte. Er schaute nach rechts. Die Haare, genau wie er sie in Erinnerung hatte, die Statur größer, der Anflug von Pummeligkeit verschwunden, dieser Blick. Sie sah ihm direkt in die Augen, zwinkerte ihn an, warf die Jeansjacke auf den Boden, mit einer BEwegung, die sprach wie ihr Blick: Wer seid ihr hier, was wollt ihr. Nils Liebe wäre immer noch in jeden Zug mit ihr gestiegen. Hinter ihr her."
Rezension
Es sind außergewöhnlich Menschen, die im Roman "Null bis unendlich" zueinanderfinden und eine ebenso außergewöhnliche Beziehung zueinander aufbauen. Der Alltag ist von daher fern. Umso erstaunlicher ist die Dichte der Themen, die die Autorin verwebt und kontextualisiert. Hochbegabungen, Balkankrieg und Krankheit sind nur die plakativsten. Gerade für Schüler, die von der literarischen Bandbreite der Gegenwartsliteratur noch weniger Kenntnis haben, eignet sich Goreliks Roman besonders. Kurze Kapitel, vielschichtige, aber eingängige Handlungsstrukturen und Überzeichnungen, die die Fiktion spüren lassen, geben zahlreiche Anreize für eine Besprechung als Ganzschrift im Literaturunterricht, in der die Identifikation des Lesers in den Hintergrund rückt, die Aktualität des Umfelds aber umso deutlicher wird. Verbunden mit einer Lesung der Autorin kann Lesen so zu einem Erlebis der besonderen Art werden.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Fünfzehn Jahre lang hat Nils Liebe nichts von Sanela gehört. Damals waren beide vierzehn, Nils multiplizierte vierstellige Zahlen im Kopf, Sanela kam aus Jugoslawien und hatte im Krieg ihre Eltern verloren. Zwischen den beiden Außenseitern begann eine heftige Freundschaft, vielleicht wäre es sogar mehr geworden. Aber nachdem sie zusammen ausgerissen waren und versucht hatten, in Bosnien das Grab von Sanelas Vater zu finden, eine so vergebliche wie gefährliche Reise, kam das abrupte Ende zwischen Nils und dem wilden Mädchen, das immer aus allem ausbrechen wollte. Nun erhält Nils einen Brief von Sanela, einen Brief wie früher, scheinbar zufällig. Und weiß beim ersten Treffen, wie sehr sie ihm all die Jahre gefehlt hat. Sanela hat einen kleinen Sohn, der Niels-Tito heißt, der wie Nils Liebe die Zahlen liebt und sich sofort mit diesem versteht wie mit keinem sonst. Zu dritt holen sie die Reise nach und werden bald zu so etwas wie einer Familie. Aber Sanela macht es Nils immer noch nicht leicht. Ihr Brief war kein Zufall, denn sie ist sehr krank ...
Lena Gorelik erzählt von drei außergewöhnlichen Menschen, von Freundschaft, Liebe und Abschied – und sie zeigt, warum es gut ist, anders zu sein und seinen eigenen Weg zu finden.