Von einen auf den anderen Tag ändert sich das Leben schlagartig. Ein Unfall der Eltern führt dazu, dass Jules und seine Geschwister in ein Internat müssen. Jules zieht sich zurück, aus dem ehemals gewitzten Jungen wird eine Randexistenz in der Klasse. Seine Geschwister finden andere Nischen für sich und so entfernt sich das Trio, trotz gemeinsamer Wurzeln. Verschiedene Lebenswege dieser Drei werden aus Sicht des Heranwachsenden und Älterwerdenden gezeichnet. Und dann gibt es noch Alva, die Freundin, der Jules im Alter näher kommt. Die Handlung zieht Kreise um Motive und Themen, die sich um Liebe, Einsamkeit und Gesellschaft drehen. Manche Fragen bleiben offen - wie im Leben. Der neue Roman von Benedict Wells, dem Newcomer der Literaturszene, besticht durch seine packende Stilistik. Gerade deshalb eignet sich das Buch auf besondere Weise als Schullektüre. Identitätsfindung und die Sehnsucht nach einem idealen Lebenskonzept bilden Schnittpunkte für junge Leser und bilden neben den Lesearfahrungen selbst Gesprächsanlässe für fruchtbare und hilfreiche Diskussionen und Erfahrungsaustausch. Insofern sollte der Blick über den Tellerrand klassischer Schullektüren gewagt werden und unnabhängig jeder analytischen Textarbeit die Lektüre des Buches genutzt werden, um Schülern den Genuss des Lesens an sich näherzubringen.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

Vom Ende der Einsamkeit

»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.«

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Mehr zum Inhalt

Jules und seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg, sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet – und was sie ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.