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Vogelweide
Vogelweide




Uwe Timm

Kiepenheuer und Witsch
EAN: 9783462045710 (ISBN: 3-462-04571-7)
336 Seiten, 13 x 21cm, August, 2013

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Uwe Timm erzählt die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren, bis die Macht des Begehrens ihr Leben aus den Angeln hob. Es entsteht ein konturscharfes Bild unserer Gegenwart, in der die Partnerwahl immer auf dem Prüfstand steht. Ein präzises, vielschichtiges, komisches und kluges Buch über die geheimnisvollen Spielregeln des Lebens und die Kunst des Abschieds, das den Leser packt und wieder loslässt, auf dass er seinen eigenen Gefühlen und Wertvorstellungen nachspüren kann.
Rezension
Minnelieder und Sangessprüche prägen das Werk Walthers von der Vogelweide, und sicherlich darf der gleichnamige Roman von Uwe Timm als Reminiszens an die Autoren des Mittelalters gesehen werden, erhielt doch der Protagonist den Namen eines weiteren wichtigen Epikers, nämlich Eschenbach. Dennoch ist der Titel des Romans mehr Schauplatz und Ausdruck eines Programms. Wie die Titelfigur auf einsamer Insel das Leben und Werben der Vögel beobachtet, erhält der Leser selbst Einblicke in die Vergangenheit Eschenbachs. Mosaikhaft erschließt sich in verschiedenen Rückblenden und fiktiven Gesprächen die Lebensgeschichte einer modernen Biographie, in der das Begehren zum zentralen Motor der Handlung wird. Am Ende steht Eschenbach alleine und doch stellt sich die Frage, ob er mit dem Verlust von Firma, Lebenspartnerschaften und Freunden tatsächlich ein Verlierer ist. Sein Dasein wirkt nicht unglücklich und hat sich von den gesellschaftlichen Zwängen und materiellen Zielen gelöst. Dennoch fehlt eine klare Wertung dieses Werdegangs. Der beobachtende Leser erhält keine Antworten, sondern bleibt auf sich gestellt, soll seine eigenen Rüchschlüsse ziehen.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der große Roman über die Macht des Begehrens

Der neue, wunderbar choreographierte und vielschichtige Roman Uwe Timms erzählt mit hoher Intensität und zugleich fast meditativer Ruhe, präzise, schön, komisch und klug von der Macht des Begehrens, von den geheimnisvollen Spielregeln des Lebens und von der Kunst des Abschieds.

Ein Mann hat alles verloren, seine Freundin, seine Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung, er hat einen Bankrott hinter sich und ist hoch verschuldet. Nun lebt er für eine Weile ganz allein auf einer Insel in der Elbmündung, versieht den Dienst als Vogelwart. Ein geradezu eremitisches Dasein, das durch einen Anruf durcheinandergewirbelt wird. Anna kündigt ihren Besuch an – eben jene Anna, die vor sechs Jahren vor ihm nach New York geflohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben hat. Und während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet, seinen Alltagsritualen folgt, Vögel zählt und Strandgut sammelt, besuchen ihn die Geister der Vergangenheit und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach, Selma, Anna und Ewald.

Es ist die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben konnten, als Eschenbachs große, verbotene, richtige und falsche Leidenschaft für Anna entbrannte. Uwe Timm lässt ein konturscharfes Bild unserer Gegenwart entstehen, in der die Partnerwahl einerseits von Optimierungsstrategien, andererseits von entfesselter Irrationalität geleitet wird – und immer auf dem Prüfstand steht. Ein Roman, der den Leser packt und wieder loslässt, auf dass er seinen eigenen Gefühlen und Wertvorstellungen nachspüren kann.