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Ratgeber Einsamkeit Informationen für Betroffene und Angehörige
Ratgeber Einsamkeit
Informationen für Betroffene und Angehörige




Noemi Seewer, Tobias Krieger

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801732493 (ISBN: 3-8017-3249-5)
89 Seiten, paperback, 14 x 21cm, August, 2025

EUR 9,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Haben Sie sich auch schon einsam gefühlt? Wenn ja, dann sind Sie damit nicht allein. Einsamkeit ist ein verbreitetes Phänomen, das Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage treffen kann. Das unangenehme Gefühl der Einsamkeit tritt auf, wenn unser menschliches Grundbedürfnis nach sozialen Beziehungen nicht ausreichend befriedigt ist. Es zeigt sich bei Menschen, die über zu wenige oder in ihrer Art unbefriedigende Kontakte verfügen. Während das Gefühl der Einsamkeit teilweise nur von kurzer Dauer ist, hält es bei einigen Personen über einen längeren Zeitraum an und kann sehr schmerzhaft und belastend sein. Da überdauernde Einsamkeitsgefühle zu einer Vielzahl von psychischen und körperlichen Konsequenzen führen können, kann es sinnvoll sein, sich mit den eigenen Einsamkeitsgefühlen zu beschäftigen - insbesondere dann, wenn diese nicht von selbst wieder weggehen.

Der Ratgeber beschreibt das Phänomen Einsamkeit und informiert darüber, wie überdauernde Einsamkeit entstehen kann, und welche Faktoren dazu beitragen können, dass sie bestehen bleibt. Leserinnen und Leser erhalten zahlreiche Hinweise, wie sie sich dem eigenen Einsamkeitserleben oder dem von Angehörigen annähern und was sie selbst gegen chronische Einsamkeit tun können. Dazu werden verschiedene Übungen und Strategien beschrieben, die als Anregungen dienen sollen, sich mit den Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit dem Einsamkeitserleben stehen, auseinanderzusetzen. Ziel ist es, Möglichkeiten des alternativen Umgangs mit Einsamkeitsgefühlen aufzuzeigen.

Dr. Noëmi Seewer, geb. 1993. 2013–2020 Studium der Psychologie in Bern. 2020–2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Bern. Seit 2021 Auszubildende im Postgradualen Masterstudiengang Psychotherapie und seit 2023 Postdoc und klinische Mitarbeiterin an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern.

PD Dr. Tobias Krieger, geb. 1981. Eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut/Fachpsychologe für Psychotherapie FSP. 2002–2008 Studium der Psychologie an den Universitäten Bern (CH) und Rennes (F). 2009–2014, wissenschaftlicher Assistent am Psychologischen Institut der Universität Zürich. 2013 Promotion. Seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern. 2020 Habilitation. Seit 2009 psychotherapeutische Tätigkeit in verschiedenen Institutionen und seit 2018 leitender Psychologe an der Psychotherapeutischen Praxisstelle der Universität Bern.
Rezension
Die Absicht dieses Ratgeber ist es, über Einsamkeit zu informieren und Ansatzpunkte zu geben, um einen anderen Umgang mit Einsamkeit zu finden. Das Thema Einsamkeit benötigt dringend mehr Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft; denn immer mehr Menschen leben in unserer Gesellschaft allein; die Anzahl der Single-Haushalte wächst stetig. Alleinsein bedeutet nicht zwingend Einsamsein, - aber es kann es bedeuten. 10 bis 20 Prozent der Deutschen sind - durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt - von Einsamkeit betroffen. Die Einsamkeit hat durch die Pandemie einen anderen Status in unserer Gesellschaft bekommen, sie verallgemeinerte sich. Auch die sozial gut Integrierten mussten lernen, was Einsamkeit bedeutet. Einsamkeit wird - anders als Alleinsein - von schmerzlichem Empfinden begleitet, kann nicht willentlich beendet werden und sich negativ auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirken. Besonders betroffen sind junge Erwachsene (etwa 18–29 Jahre) und ältere Menschen (etwa ab 80 Jahren). Anders als soziale Isolation kann Einsamkeit also auch bei Personen auftreten, die ein großes Unterstützungsnetzwerk bzw. Kontakthäufigkeit haben. Dieser Ratgeber beschreibt das Phänomen Einsamkeit und informiert darüber, wie überdauernde Einsamkeit entstehen kann, und welche Faktoren dazu beitragen können, dass sie bestehen bleibt. Leserinnen und Leser erhalten zahlreiche Hinweise, wie sie sich dem eigenen Einsamkeitserleben oder dem von Angehörigen annähern und was sie selbst gegen chronische Einsamkeit tun können.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie
Band 61
Ratgeber Einsamkeit
Dr. Noëmi Seewer, PD Dr. Tobias Krieger
Die Reihe wird herausgegeben von:
Prof. Dr. Martin Hautzinger, Prof. Dr. Tania Lincoln, Prof. Dr. Jürgen Margraf,
Prof. Dr. Winfried Rief, Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier
Die Reihe wurde begründet von:
Dietmar Schulte, Klaus Grawe, Kurt Hahlweg, Dieter Vaitl

Einsamkeit betrifft Menschen jeden Alters und kann zu erheblichen Belastungen führen. Der Ratgeber beleuchtet die Ursachen und Auswirkungen von Einsamkeit und bietet praktische Übungen und Strategien, um diese zu überwinden. Leserinnen und Leser erfahren, wie sie sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und alternative Wege im Umgang mit Einsamkeit finden können. Ein wertvoller Begleiter für alle, die sich mit dem Thema Einsamkeit beschäftigen möchten.

Dieses Buch richtet sich an:
Personen, die unter Einsamkeit leiden, Angehörige, Ärztliche und Psychologische Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen, Klinische Psycholog*innen, Hausärzt*innen, Studierende und Lehrende in der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1 Einsamkeit – Was ist das? 9

1.1 Wie äußert sich Einsamkeit? 9
1.2 Wie viele Menschen sind von Einsamkeit betroffen? 12
1.3 Bin ich einsam? 13
1.4 Risikofaktoren für Einsamkeit 15
1.5 Subjektiv wahrgenommene Ursachen von Einsamkeit 18
1.6 Einsamkeit sowie psychische und körperliche Gesundheit 20

2 Wie entsteht (chronische) Einsamkeit? 23

3 Was kann man selbst gegen (chronische) Einsamkeit tun? 28

3.1 Ein Modell für die Erklärung von überdauernder Einsamkeit 28
3.2 Auslöser und Ursachen von Einsamkeitsgefühlen 30
3.2.1 Kontext der Situation 30
3.2.2 Situative Auslöser 31
3.2.3 Veränderungen des sozialen Netzes 32
3.3 Betrachtung des sozialen Netzes 33
3.3.1 Beziehungspanorama 35
3.3.2 Bewusstsein für Gemeinsamkeiten stärken 37
3.3.3 Beziehungserwartungen 39
3.4 Automatische Gedanken und nicht hilfreiche Einstellungen 41
3.4.1 Frühe Beziehungserfahrungen 41
3.4.2 Automatische (hinderliche) Gedanken 43
3.4.3 Nicht hilfreiche Überzeugungen 46
3.4.4 Bewusstwerden motivationaler Konflikte 48
3.4.5 Umbewertung von Alleinsein – bewusstes Alleinsein 49
3.5 Verzerrte sozial-kognitive Prozesse 51
3.5.1 Aufmerksamkeitslenkung 51
3.5.2 Erinnerungen an positive soziale Interaktionen 52
3.5.3 Interpretationsverzerrung 54
3.6 Emotionale Reaktion 56
3.6.1 Achtsamkeit 56
3.6.2 Akzeptanz von Einsamkeitsgefühlen 57
3.6.3 (Selbst-)Mitgefühl 58
3.6.4 Freundlichkeit und Einsamkeit 60
3.7 (Wieder-)Aufbau und Vertiefung von Kontakten 61
3.7.1 Vertiefen aktueller vorhandener Kontakte 61
3.7.2 Auffrischen früherer sozialer Kontakte 63
3.7.3 Aufbau neuer sozialer Kontakte 64
3.7.4 Die Wirkung des eigenen Verhaltens 66
3.7.5 Situationsanalyse: Entspricht das tatsächliche Ergebnis dem gewünschten? 67
3.7.6 Beziehungsstiftende soziale Kompetenzen 69
3.8 Abschließende Bemerkungen 74

4 Häufige Fragen und Antworten 77

Anhang 81
Zitierte Literatur 81
Literaturempfehlungen 82
Arbeitsblätter 85