lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Rahmenbedingungen zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen Themenbereich: Bildungs- und Arbeitsmarktforschung
Rahmenbedingungen zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen
Themenbereich: Bildungs- und Arbeitsmarktforschung




Brigitte Geldermann, Sabine Seidel, Eckart Severing

wbv Media
EAN: 9783763938841 (ISBN: 3-7639-3884-2)
265 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2009

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Rahmenbedingungen zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen

Moderne Volkswirtschaften beruhen auf wissensbasierter Wertschöpfung, sodass die berufliche und akademische Aus- und Weiterbildung im Kontext des lebenslangen Lernens immer wichtiger wird. Dies schließt die Förderung des Kompetenzerwerbs ein, der sich außerhalb von institutionalisierten Bildungsveranstaltungen in Arbeits- und Lebenszusammenhängen vollzieht. Eine Zertifizierung dieses informellen Lernens im Sinne des Erwerbs von Berechtigungen im Bildungs- und Beschäftigungssystem ist in Deutschland allerdings kaum vorgesehen.

Wie können informell erworbene Kompetenzen im Bildungssystem angemessen zertifiziert und berücksichtigt werden?

Die Autoren des vorliegenden Werkes befassen sich mit der Notwendigkeit der Dokumentation und Anerkennung informellen Lernens und erläutern wichtige Initiativen der Europäischen Kommission zur Erfassung von Lernwegen. Des Weiteren führen sie eine Bestandsaufnahme der zertifizierenden Institutionen durch, gehen auf bereits bestehende Möglichkeiten der Zertifizierung ein und vergleichen die Ansätze und Verfahren in Deutschland mit denen in ausgewählten europäischen Ländern.
Rezension
Wie lassen sich informell erworbene Kompetenzen offiziell anerkennen? In der Ausbildung, im Beruf und im Alltag: Jede/r erwirbt ständig Kompetenzen - auch außerhalb institutionalisierter Bildungsveranstaltungen. Wie können diese informell erworbenen Kompetenzen im deutschen Bildungssystem angemessen zertifiziert werden? Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) legt mit dem Titel Rahmenbedingungen zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen jetzt eine kritische Studie zu diesem Thema vor. - Im Kontext des lebenslangen Lernens gewinnt die berufliche und akademische Weiterbildung im internationalen Vergleich zunehmend an Bedeutung und damit auch die Förderung des informellen Lernens. Auf Grund seiner Individualität lässt sich informelles Lernen nur über die Lemergebnisse, nicht über den Lemweg mit dem Lernen in formalen Bildungsgängen vergleichbar machen. Die Studie Rahmenbedingungen zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen zeigt Möglichkeiten und Hindernisse einer Anerkennung informell erworbener Kompetenzen mit Blick auf ausgewählte europäische Nachbarländer auf und setzt sich kritisch mit den Strukturen des deutschen Bildungssystems und den Interessenlagen der Akteuren auseinander.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Im Kontext des lebenslangen Lernens gewinnt die berufliche und akademische Weiterbildung zunehmend an Bedeutung. Dies schließt auch den Kompetenzerwerb ein, der sich außerhalb institutionalisierter Bildungsveranstaltungen vollzieht. Die Zertifizierung der Ergebnisse informellen Lernens - im Sinne des Erwerbs von Berechtigungen im Bildungs- und Beschäftigungssystem - kann dazu entscheidend beitragen. Sie ist jedoch in Deutschland kaum vorgesehen.
Die Studie zeigt Möglichkeiten und Hindernisse einer Anerkennung informell erworbener Kompetenzen mit Blick auf ausgewählte europäische Nachbarländer auf und setzt sich kritisch mit den Strukturen des deutschen Bildungssystems und den Interessenlagen der Akteure auseinander.

Brigitte Geldermann war bis 2007 Leiterin des Bereichs Weiterbildung beim f-bb in Nürnberg.
Inhaltsverzeichnis
0 Management Summary 7

1 Einleitung 15

1.1 Die bildungspolitischen Rahmenbedingungen der Zertifizierung informellen Lernens 15
1.2 Zielsetzungen der Studie20
1.3 Vorgehen und Methoden 21
1.4 Förderung und Unterstützung 23

2 Ausgangspunkte und Begriffsbestimmungen 25

2.1 Standortfaktor Berufsbildung 25
2.2 Bedeutung des informellen Lernens 26
2.3 Informelles Lernen 29
2.4 Kompetenz 33
2.5 Anerkennung informellen Lernens 38
2.6 Neue Strukturprinzipien für Lernen und Bildung 39
2.7 Das deutsche Berufsprinzip und das lebenslange Lernen 41
2.8 Disparitäten von Fachkräftenachfrage und -angebot 44

3 Zertifikate in der Aus- und Weiterbildung 47

3.1 Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate, Abschlüsse 47
3.2 Funktionen von Zertifikaten 49
3.3 Inhalte von Zertifikaten 51
3.4 Rechtliche Regelungen im Bildungssystem – Marktmechanismen im Weiterbildungsbereich 52
3.5 Defizite von Zertifikaten 54
3.6 Fazit 55

4 Bestandsaufnahme: Zertifikate und zertifizierende Institutionen in Deutschland 57

4.1 Vorüberlegungen zu einer Systematik 57
4.2 Zertifikate in der beruflichen Bildung 60
4.2.1 Historie und Charakteristika 60
4.2.2 Die Bedeutung von Zertifikaten der Erstausbildung für Erwerbschancen 61
4.2.3 Abschlüsse der beruflichen Bildung 62
4.2.4 Gestaltung der Prüfungen 62
4.2.5 Selektivität und Integrationsfunktion der Berufsbildung 64
4.2.6 Flexibilisierung der Berufsausbildung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs 66
4.3 Zertifikate im tertiären Bildungsbereich 67
4.3.1 Aktuelle Herausforderungen für die Hochschulen 67
4.3.2 Abschlüsse des tertiären Bereichs 68
4.3.3 Akzeptanz der Bachelor- und Masterabschlüsse 70
4.3.4 Defizite beim Hochschulzugang 70
4.3.5 Studienabbrecherquoten und Fachkräftemangel 72
4.4 Berufsbezogene Zertifikate auf gesetzlicher Grundlage 72
4.5 Zertifikate mit überregionaler Marktgeltung 74
4.5.1 Zertifikate als Standards in Teilbereichen 74
4.5.2 Zertifikate von Fach- und Berufsverbänden: Branchenstandards 80
4.5.3 Branchenübergreifende Zertifikatssysteme 81
4.5.4 Zertifikate einzelner Institutionen 82
4.6 Zusammenfassung 85

5 Bestehende Möglichkeiten der Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen 87

5.1 Anerkennung informell erworbener Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt 87
5.2 Bildungs- und Kompetenzpässe als Instrumente einer Aufwertung informell erworbener Kompetenzen 90
5.3 Die Externenprüfung gemäß BBiG/HwO92
5.3.1 Teilnehmer 92
5.3.2 Prüfungsgestaltung 95
5.3.3 Schlussfolgerungen 96
5.4 Erwerb eines Hochschulabschlusses durch Berufspraktiker 97
5.4.1 Teilnehmer 97
5.4.2 Zulassungsregelungen98
5.4.3 Bisherige Erfahrungen 100
5.4.4 Folgerungen: Systematisierung der Auswahlverfahren und neue Bildungsangebote 101
5.5 Zugang für Berufspraktiker zu anderen berufsrelevanten Zertifikaten 103
5.6 Modelle, Pilotprojekte104
5.6.1 Die BMBF-Initiative „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge“ (ANKOM) 104
5.6.2 Leistungspunkte in der IT-Weiterbildung 105
5.7 Fazit106

6 Ansätze und Verfahren der Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in ausgewählten Ländern107

6.1 Charakteristische Merkmale der Systeme 108
6.2 Erörterung einzelner Ansätze und Verfahren 110

7 Verfahren der Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen 125

7.1 Verhältnis zum formalen Bildungssystem 125
7.2 Die Prüfung als Referenz 126
7.3 Bildungspolitische Rahmenbedingung: Kompetenzorientierung 129
7.4 Gütekriterien für Verfahren zur Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen 130
7.5 Verfahren 132
7.5.1 Verfahren zur Anerkennung von Kompetenzen 133
7.5.2 Initiativen zum „Lebenslangen Lernen“ – ECVET – EQF – DQR 135
7.5.3 Verfahren aus den untersuchten Vergleichsländern 140
7.5.4 Verfahren zur Anrechnung informell erworbener Kompetenzen 142
7.5.5 Verfahren zur Erfassung und Messung von Kompetenzen 142
7.6 Schlussfolgerungen 148

8 Ergebnisse und Empfehlungen 151

8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 151
8.1.1 Die Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in Deutschland 151
8.1.2 Erfahrungen aus Vergleichsländern156
8.1.3 Europäische Entwicklungen 161
8.2 Empfehlungen 161
8.2.1 Empfehlungen auf der untergesetzlichen Ebene162
8.2.2 Empfehlungen auf der ordnungspolitischen Ebene 165
8.2.3 Interessenlagen der Institutionen der formalen Bildung und Marketingansätze 167
8.2.4 Forschungsdesiderata 169

9 Länderstudien 173

9.1 Länderstudie Österreich 173
9.1.1 Rahmenbedingungen 173
9.1.2 Zugänge und Verfahren 178
9.1.3 Fazit 185
9.2 Länderstudie Schweiz 188
9.2.1 Rahmenbedingungen 188
9.2.2 Zugänge und Verfahren 192
9.2.3 Fazit 198
9.3 Länderstudie Finnland 201
9.3.1 Rahmenbedingungen 201
9.3.2 Validierung und Anerkennung von Kompetenzen 205
9.3.3 Fazit 210
9.4 Länderstudie Frankreich 212
9.4.1 Rahmenbedingungen 212
9.4.2 Zugänge und Verfahren 219
9.4.3 Fazit 225
9.5 Länderstudie Vereinigtes Königreich 227
9.5.1 Rahmenbedingungen 227
9.5.2 Zugänge und Verfahren 232
9.5.3 Fazit 240

10 Verzeichnisse 243

10.1 Literaturverzeichnis 243
10.2 Abbildungsverzeichnis 264
10.3 Tabellenverzeichnis 265