|
Menschliches Lernen
Eine kritisch-pragmatistische Lerntheorie
Peter Faulstich
Transcript
EAN: 9783837624250 (ISBN: 3-8376-2425-0)
232 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2013
EUR 25,80 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Menschliches Lernen unterscheidet sich vom Lernen von Tieren, Organismen und Systemen durch seinen individuellen Sinn und den Einbezug in gesellschaftliche Praxis.
Ausgehend von einer kritischen Reflexion vorliegender verhaltenswissenschaftlicher, kognitivistischer, konstruktivistischer und neurophysiologischer Modelle entwickelt Peter Faulstich eine kritisch-pragmatistische Lerntheorie, welche die Verkürzungen und Einseitigkeiten anderer Konzepte überwindet. Die Theorie menschlichen Lernens verbindet die Diskussion um Lerntheorien mit der Tradition des Bildungsbegriffs und umfasst Ansätze der Bildungswissenschaften, der Psychologie und der Soziologie.
Peter Faulstich (Prof. Dr.) ist Inhaber des Lehrstuhls für Erwachsenenbildung an der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lernen Erwachsener, Gesellschaftsbilder und Weiterbildung.
WWW: Uni Hamburg
Rezension
Lehrer/innen haben es wesentlich mit "Lernen" zu tun; insofern sind Lerntheorien von grundlegender Bedeutung für alle pädagogischen Berufe. Zugleich aber wird heute der Lernbegriff geradezu inflationär gebraucht und kaum ein gesellschaftlicher Bereich kommt mehr ohne ihn aus; alles muß oder kann "gelernt" werden: Wo sich alles dynamisch, rapide und permanent verändert, ist beschleunigtes und umfassendes Lernen angesagt - lebenslanges Lernen! Entsprechend finden sich u.a. behavioristische, kognitivistische, handlungsregulatorische, situative, konstruktivistische, phänomenologische, pragmatistische und subjektwissenschaftliche Lerntheorien. So besteht die Gefahr, daß "Lernen" beliebig wird. Eine angemessene Lerntheorie sollte begrifflich hinreichend geklärt und möglichst konsistent sein. Der Mensch weist seinem Handeln einen Sinn zu; das macht die Besonderheit menschlichen Lernens aus.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Lernen, Kritisch-pragmatistische Wissenschaftstheorie, Emergenz der Lerntheorie, Gesellschaft
Adressaten:
Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Psychologie, Soziologie sowie Eltern, Erzieher/-innen und Lehrer/-innen
Editorial zur Reihe:
Die Universität ist traditionell der hervorragende Ort für Theoriebildung. Ohne diese können weder Forschung noch Lehre ihre Funktionen und die in sie gesetzten gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen. Zwischen Theorie, wissenschaftlicher Forschung und universitärer Bildung besteht ein unlösbares Band.
Auf diesen Zusammenhang soll die Schriftenreihe Theorie Bilden wieder aufmerksam machen in einer Zeit, in der Effizienz- und Verwertungsimperative wissenschaftliche Bildung auf ein Bescheidwissen zu reduzieren drohen und in der theoretisch ausgerichtete Erkenntnis- und Forschungsinteressen durch praktische oder technische Nützlichkeitsforderungen zunehmend delegitimiert werden. Der Zusammenhang von Theorie und Bildung ist in besonderem Maße für die Erziehungswissenschaft von Bedeutung, da Bildung nicht nur einer ihrer zentralen theoretischen Gegenstände, sondern zugleich auch eine ihrer praktischen Aufgaben ist. In ihr verbindet sich daher die Bildung von Theorien mit der Aufgabe, die Studierenden zur Theoriebildung zu befähigen.
Die Reihe Theorie Bilden ist ein Forum für theoretisch ausgerichtete Ergebnisse aus Forschung und Lehre, die das Profil des Faches Erziehungswissenschaft, seine bildungstheoretische Besonderheit im Schnittfeld zu den Fachdidaktiken, aber auch transdisziplinäre Ansätze dokumentieren.
Die Reihe wird herausgegeben von Hannelore Faulstich-Wieland, Hans-Christoph Koller, Karl-Josef Pazzini und Michael Wimmer, im Auftrag der erziehungswissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Überblick | 7
1. Horizonte und Perspektiven des Nachdenkens über Lernen | 21
2. Lernthemen und -systematiken | 27
3. Kritische Reflexion reduktionistischer Lerntheorien | 35
3.1 Kritik verhaltenswissenschaftlicher Lerntheorien | 36
3.2 Kognitivismus in der Lerntheorie | 42
3.4 Handlungsregulationstheorie | 48
3.4 Konstruktivistische Lerntheorie | 51
3.5 Kritik neurophysiologischer Lernkonzepte | 57
4. Relationale Lerntheorien | 63
4.1 Phänomenologische Lerntheorien | 64
4.2 Pragmatistische Lerntheorie | 71
4.3 Subjektwissenschaftliche Lerntheorie | 79
4.4 Kritisch-pragmatistische Lerntheorie | 88
5. Emergenz des Lernens – Dialektik der Lerntheorien | 97
6. Tätigkeit und Lernen | 103
7. Lernen: Erfahrung – Wahrnehmen und Erinnern | 113
8. Lernen: Intentionalität und Interesse | 121
9. Lernwiderstände | 133
10. Lebensführung als Lernvoraussetzung | 141
10.1 Leibgebundenheit des Lernens | 143
10.2 Lernzeiten und -räume | 152
10.3 Biographizität des Lernens und Habitus | 162
10.4 Lernalter | 169
10.5 Sprachgebundenheit menschlichen Lernens | 172
11. Selbst Lernen in Gesellschaft | 179
11.1 Lernen mit Anderen | 183
11.2 Lernen in Gruppen, Gemeinschaften und Organisationen | 188
11.3 Lernen in Gesellschaft | 197
12. Lehren | 201
13. Lerntheorien, Identitätskonzepte und Bildung | 207
Literatur | 217
Weitere Titel aus der Reihe Theorie Bilden |
|
|