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Menschen, Götter und Maschinen Eine Ethik der Digitalisierung
Menschen, Götter und Maschinen
Eine Ethik der Digitalisierung




Wolfgang Huber

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406790201 (ISBN: 3-406-79020-8)
208 Seiten, paperback, 12 x 20cm, Juli, 2022, Klappenbroschur

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
WOLFGANG HUBERS ETHIK FÜR DAS DIGITALE ZEITALTER

Die Digitalisierung hat unsere Privatsphäre ausgehöhlt, die Öffentlichkeit in auseinanderdriftende Teilöffentlichkeiten zerlegt, Hemmschwellen gesenkt und die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge aufgeweicht. Der bekannte Theologe Wolfgang Huber beschreibt pointiert diese technische und soziale Entwicklung und zeigt an vielen anschaulichen Beispielen, wie und nach welchen Maßstäben wir die Digitalisierung selbstbestimmt und verantwortlich gestalten können.

Die Haltungen zur Digitalisierung schwanken zwischen Euphorie und Apokalypse: Die einen erwarten die Schaffung eines neuen Menschen, der sich selbst zum Gott erhebt. Andere befürchten den Verlust von Freiheit und Menschenwürde. Wolfgang Huber wirft demgegenüber einen realistischen Blick auf den technischen Umbruch. Das beginnt bei der Sprache: Sind die «sozialen Medien» wirklich sozial? Fährt ein mit digitaler Intelligenz ausgestattetes Auto «autonom» oder nicht eher automatisiert? Sind Algorithmen, die durch Mustererkennung lernen, deshalb «intelligent»? Eine überbordende Sprache lässt uns allzu oft vergessen, dass noch so leistungsstarke Rechner nur Maschinen sind, die von Menschen entwickelt und bedient werden. Notfalls muss man ihnen den Stecker ziehen. Wolfgang Huber zeigt in seinem wunderbar klar geschriebenen Buch, wie sich konsensfähige ethische Prinzipien für den Umgang mit digitaler Intelligenz finden lassen.

80. Geburtstag von Wolfgang Huber am 12.8.2022

Ein Heilmittel gegen allzu euphorische und apokalyptische Erwartungen an die Digitalisierung

Wie wir unsere Haltung zur Digitalisierung ändern können, um uns nicht der Technik auszuliefern

Wolfgang Huber, Professor für Theologie in Berlin, Heidelberg und Stellenbosch (Südafrika), war u.a. Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Er engagiert sich im Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik sowie im Beirat des Deutschen Krebsforschungszentrums und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Max-Friedländer-Preis, dem Karl-Barth-Preis und dem Reuchlin-Preis. Bei C.H.Beck erschien von ihm zuletzt die Biographie "Dietrich Bonhoeffer. Auf dem Weg zur Freiheit" (C.H.Beck Paperback 2021).
Rezension
Wir leben inmitten einer ungeheuren technischen Umbruchsituation, die sicherlich ähnlich bedeutsam ist wie seinerzeit die industrielle Revolution oder der Buchdruck. Mit der fortschreitenden Digitalisierung gehen fundamentale gesellschaftliche Transformationsprozesse einher, die weit über eine bloße Rekonfiguration technischer oder wirtschaftlicher Verhältnisse hinausgehen. Digitalisierung und Computerisierung ergreifen alle Bereiche menschlichen Lebens - und selbstverständlich auch die Schule. Der Computer hat das Buch als Leitmedium abgelöst. - Auch ethisch fordert die Digitalisierung zutiefst heraus: Die Haltungen zur Digitalisierung schwanken zwischen Euphorie und Apokalypse: Die einen erwarten die Schaffung eines neuen Menschen, der sich selbst zum Gott erhebt. Andere befürchten den Verlust von Freiheit und Menschenwürde. - Neben Margot Käßmann ist der ehemalige Bischof von Berlin-Brandenburg und EKD-Ratsvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Huber das womöglich bekannteste, jedenfalls aber profilierteste Gesicht des gegenwärtigen deutschen Protestantismus. Das ist nicht nur der kirchenleitenden Funktion Hubers geschuldet sondern auch seiner vorherigen akademischen Tätigkeit als Prof. in Marburg/L. und Heidelberg, als führender protestantischer (Sozial-)Ethiker und Mitglied des Ethikrats des Bundestags und seines ökumenischen Profils und Engagements. - Wolfgang Huber beschreibt pointiert die technischen und sozialen Entwicklungen durch die Digitalisierung und zeigt an vielen Beispielen, wie und nach welchen Maßstäben wir die Digitalisierung selbstbestimmt und verantwortlich gestalten können und legt diese Ethik der Digitalisierung vor.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Algorithmen, autonomes Fahren, Digitalisierung, Fake News, Freiheit, künstliche Intelligenz, Menschenwürde, Privatsphäre, soziale Medien, Technikethik
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1. Das digitale Zeitalter

Zeitenwende 11 – Die Vorherrschaft des Buchdrucks geht zu Ende 17 – Wann beginnt das digitale Zeitalter? 23

2. Zwischen Euphorie und Apokalypse

Digitalisierung. Einfach. Machen. 31 – Euphorie 33 – Apoka­lypse 34 – Verantwortungsethik 35 – Der Mensch als Subjekt der Ethik 40 – Verantwortung als Prinzip 42

3. Digitalisierter Alltag in einer globalisierten Welt

Vom World Wide Web zum Internet der Dinge 47 – Mobiles Internet und digitale Bildung 53 – Digitale Plattformen und ihre Strategien 62 – Big Data und informationelle Selbstbe­stimmung 66

4. Grenzüberschreitungen

Die Erosion des Privaten 73 – Die Deformation des Öffent­lichen 81 – Die Senkung von Hemmschwellen 86 – Das Ver­schwinden der Wirklichkeit 89 – Die Wahrheit in der Info­sphäre 92

5. Die Zukunft der Arbeit

Industrielle Revolutionen 97 – Arbeit 4.0 102 – Ethik 4.0 112

6. Digitale Intelligenz

Können Computer dichten? 117 – Stärker als der Mensch? 120 – Maschinelles Lernen 122 – Ein bleibender Unterschied 126 – Ethische Prinzipien für den Umgang mit digitaler Intelligenz 133 – Medizin als Beispiel 140

7. Die Würde des Menschen im digitalen Zeitalter

Kränkungen oder Revolutionen 147 – Transhumanismus und Posthumanismus 152 – Gibt es Empathie ohne Men­schen? 156 – Wer ist autonom: Mensch oder Maschine? 157 – Humanismus der Verantwortung 167

8. Die Zukunft des Homo sapiens

Vergöttlichung des Menschen 173 – Homo deus 178 – Gott und Mensch im digitalen Zeitalter 181 – Veränderung der Menschheit 185

Literatur 193
Personenregister 205