|
Der 7. Oktober und der Krieg in Gaza
Hintergrund, Eskalation, Folgen
Muriel Asseburg
Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406828928 (ISBN: 3-406-82892-2)
286 Seiten, paperback, 12 x 21cm, März, 2025, mit 12 Abbildungen und 5 Karten, Klappenbroschur
EUR 20,00 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Gaza: Epizentrum des Nahostkonflikts
Mit dem Angriff der Hamas auf Israel und Israels Krieg im Gazastreifen ist der Nahostkonflikt in ungekannter Schärfe eskaliert. Muriel Asseburg erklärt im historischen Kontext und mit wohltuender Distanz, was seit dem 7. Oktober 2023 passiert ist, welche Akteure in den Konflikt involviert sind und welche Folgen der Krieg weit über Israel und Palästina hinaus hat. Ein Muss für alle, die verstehen wollen, warum der Konflikt immer weiter eskaliert und was die Beteiligten antreibt.
7. Oktober 2023: Die Bewohner der Kibbuzim und Orte in Grenznähe des Gazastreifens sowie die Besucher des Nova-Musikfestivals, aber auch das israelische Militär werden von einem Terrorangriff der Hamas überrascht. Mehr als 1100 Menschen werden brutal ermordet, rund 250 Geiseln verschleppt. Israel riegelt daraufhin den Gazastreifen vollständig ab, startet eine Großoffensive gegen die Hamas und nimmt eine humanitäre Katastrophe in Kauf. Muriel Asseburg schildert mit viel Empathie die schrecklichen Ereignisse seit dem 7. Oktober, erläutert die Vorgeschichte und zeigt, wie der Krieg immer weitere Kreise zieht: vom Westjordanland bis nach Syrien und Irak, über den Libanon bis zu den Huthi-Milizen im Jemen und zu direkten Angriffen zwischen Israel und Iran. Sie schildert auch die Bemühungen der USA, der arabischen Kontaktgruppe und der Internationalen Gerichtshöfe in Den Haag, die Gewalt einzudämmen. Dabei gelingt es ihr souverän, die unterschiedlichen Perspektiven deutlich zu machen und so ein Bild von beeindruckender Tiefenschärfe zu zeichnen.
"In unaufgeregtem, sachlichem Ton schreitet die Nahostexpertin durch dieses ideologisch verminte Gebiet." Andrea Nüsse, Tagesspiegel, zu "Palästina und die Palästinenser" Gaza: Wie ein nur 40 km langer und 14 km breiter Landstreifen zum Epizentrum des Nahostkonflikts wurde Eine ausgewogene Einordnung eines unübersichtlichen Konflikts Für alle, die der Krieg nicht kalt lässt und die trotzdem einen kühlen Kopf behalten wollen
Muriel Asseburg, Dr. rer. pol., ist Nahostexpertin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Rezension
Kein anderer Konflikt der Gegenwart erscheint seit Jahrzehnten so ausweglos wie der zwischen Israelis und Palästinensern. Um das zu verstehen, bedarf es der Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung jenseits der von verschiedenen Seiten besetzten ideologischen Geschichtsverklärungen. Das bietet diese kompakte Darstellung, die den jüngsten Krieg seriös, differenziert, informativ und ausgewogen in den Gesamtkonflikt einordnet. - Der Angriff der Hamas und anderer bewaffneter Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023 war für Israels Staat und Gesellschaft eine Zäsur. Die Gräueltaten, bei denen rund 1100 Menschen brutal ermordet und über 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, erschütterten die Bevölkerung bis ins Mark und wurden mehrheitlich als Pogrom und kollektives Trauma wahrgenommen: Ein «Weiter so» konnte es nicht geben. Aus dem Gazastreifen sollte nie wieder eine Bedrohung für Israel erwachsen. Erreicht werden sollte dies durch einen Krieg gegen die Hamas und die anderen bewaffneten Gruppierungen im Gazastreifen. - In der palästinensischen Gesellschaft rief der Krieg das kollektive Trauma der «Nakba» wach, der Flucht und Vertreibung von Hunderttausenden von Palästinense rinnen und Palästinensern im Zusammenhang mit der israelischen Staatsgründung und dem ersten israelisch-arabischen Krieg 1948. - Ein Jahr nach dem 7. Oktober 2023 zeichnete sich ab, dass die Angriffe der Hamas und der Krieg im Gazastreifen keinen Wendepunkt im israelisch-palästinensischen Verhältnis darstellten – anders als etwa der Oktoberkrieg 1973, der den Weg für den israelisch-ägyptischen Friedensvertrag bereitet hatte. Vielmehr spitzte sich der Konflikt weiter zu. Palästinenser wie Israelis, beide Gesellschaften sehen sich in einer existentiellen Auseinandersetzung, empfinden jeweils sich als die einzigen Opfer und unterstellen der anderen Seite genozidale oder maximalistische Absichten.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
7. Oktober 2023
Antisemitismus
arabische Kontaktgruppe
Eskalation
Gaza
Geiseln
Hamas
Huthi
Iran
Islamismus
Israel
Konfliktforschung
Libanon
Milizen
Nahostkonflikt
Palästina
Syrien
Terrorismus
USA
Westbank
Westjordanland
Pressestimmen:
Ein glänzendes Buch
Angesichts der weltweit stark emotionalisierten Diskussion sind Analysen wie die von Muriel Asseburg, die die Faktenlage zum 7. Oktober und dem darauf folgenden Gaza-Krieg fair repräsentiert, klug strukturiert und sorgfältig bewertet, besonders zu begrüßen.
Frankfurter Rundschau, Gert Krell
Gewohnt souveräne Gesamtdarstellung rund um den 7. Oktober 2023
NZZ am Sonntag, Victor Mauer
Was bislang fehlte, ist jedoch eine die Zusammenhänge berücksichtigende Einordnung, eine kritische Darstellung der Faktenlage, eine von wissenschaftlicher Urteilskraft getragene, (naturgemäß) vorläufige Würdigung. Dies liefert die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Wissenschaft und Politik.
nd-neues deutschland online, Harald Loch
Asseburg ist erneut eine ausgewogene und informative politikwissenschaftliche Analyse gelungen.
Tagesspiegel, Andrea Nüsse
Die Grundlage für jede Debatte!
Frankfurter Rundschaue, Andrea Nüsse
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7
1. Die Massaker des 7. Oktober 15
Angriff auf ein unvorbereitetes Land 15
Existenzangst, Wut und Solidarität in Israel 21
Unterschiedliche palästinensische Reaktionen 26
Der Gazastreifen 32
2. Der Krieg im Gazastreifen 35
Kriegsziele und Kriegsverlauf 35
Humanitäre Katastrophe 43
Zuspitzung des Konflikts im Westjordanland 50
Konträre Sichtweisen 55
3. Die Vorgeschichte 65
Rückfall in den existentiellen Konflikt 65
Die Abraham-Abkommen 74
Der Gazastreifen seit dem
israelischen Abzug 2005 78
Der Nahostkonflikt 86
4. Die Hamas: Entstehung und Wandel 89
Die Muslimbruderschaft 89
Strategiewechsel 92
Machtübernahme im Gazastreifen 99
Neue Führungsfigur: Jahja Sinwar 106
5. Die Achse des Widerstands 115
Koordinierte Angriffe 115
Stellvertreter Teherans? 117
Die einzelnen Konfliktarenen 120
6. Die internationale Dimension 135
Öffentliche Meinung, Proteste und Positionen 135
Israel, Palästina und die UNO 147
Das diplomatische Ringen um ein Ende der Gewalt 153
Das Völkerrecht und die internationale Gerichtsbarkeit 161
Ausblick 173
Anhang
Abkürzungen 182
Zeittafel 184
Hinweise zum Weiterlesen 191
Anmerkungen 194
Verwendete Literatur 237
Bildnachweis 284
Personenregister 285
Weitere Titel aus der Reihe C.H. Beck Paperback |
|
|