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    | Kriminologie Eine Grundlegung 
 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2021 (1. Auflage: 1994)
 
 Tobias Singelnstein, Karl-Ludwig Kunz
 Verlag Paul Haupt
, UTB
 EAN: 9783825256432 (ISBN: 3-8252-5643-X)
 520 Seiten, paperback, 15 x 21cm, August, 2021, 46 Abb.
 
EUR 27,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Das bewährte Lehrbuch stellt die zentralen kriminologischen Themen von Grund auf und mit Tiefgang dar. Es bietet so einerseits eine sehr gut verständliche Einführung, die zum eigenen Nachdenken anregt. Andererseits eignet sich der Band aber ebenso hervorragend als Nachschlagewerk für Wissenschaft und Praxis. In fünf großen Kapiteln werden- die kriminologischen Theorien und die Entwicklung der Disziplin dargestellt,- die Kriminalität (in) der Gesellschaft sowie ihre Erfassung in Hell- und Dunkelfeld untersucht,- Kriminalisierung und andere Formen sozialer Kontrolle eingehend behandelt und- die gesellschaftlichen Hintergründe von Kriminalität und Kriminalisierung beleuchtet. Für die 8. Auflage wurde das Buch vollständig überarbeitet und auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht. Verschiedene neue Abschnitte behandeln aktuelle Entwicklungen wie zum Beispiel Digitalisierung, Migration und Künstliche Intelligenz. 
 Tobias Singelnstein ist Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie an der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Kriminologie sowie im Strafrecht und Strafprozessrecht. Er ist Mitherausgeber der Fachzeitschriften „Neue Kriminalpolitik“ und „Kriminologisches Journal“. Näheres zur Person unter: http://kriminologie.rub.de
 
 Prof. em. Dr. Karl-Ludwig Kunz war Professor für Strafrecht, Kriminologie und rechtswissenschaftliche Grundlagenfächer an der Universität Bern. Näheres zur Person unter http://kaluku.blogspot.com
 
 Rezension Kriminologie bedeutet wörtlich Lehre vom Verbrechen. Erstmals in einem Buchtitel des italienischen Juristen Raffaele Garofalo (1851-1934) so benannt, ist das heutige Verständnis der Disziplin weiter. Es umfasst nicht nur die gesellschaftlich als "kriminell" gedeuteten Verhaltensweisen und Personen, sondern auch den gesellschaftlichen Umgang damit. on der ebenfalls mit der Kriminalitätswirklichkeit befassten Kriminalistik unterscheidet sich die Kriminologie durch ihre Fragestellungen und die größere Distanz zum Kriminaljustizsystem. Die Kriminalistik verschreibt sich der fallbezogenen Vorbeugung und Aufdeckung von Straftaten. Sie versteht sich als dienende Hilfswissenschaft, insbesondere der Strafverfolgung, und ist in Einrichtungen der Polizei sowie der Gerichtsmedizin institutionalisiert. Demgegenüber bestimmt sich die Kriminologie als akademische Wissenschaft, welche insbesondere die Funktionsweise und die Wirksamkeit des Kriminaljustizsystems zur Kriminalitätsbearbeitung zum Thema macht. Diese bereits 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2021 bietet eine umfassend überarbeitete Fassung des seit 1994 bewährten Lehrbuches. Daten, Literatur und Text wurden vollständig aktualisiert und die Darstellung durchgehend auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht. Mehrere Kapitel wurden im Zuge dessen um neue Abschnitte erweitert, etwa zu neueren Theorien, Kriminalität im Kontext staatlicher Macht, Migration und Digitalisierung. 
 Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Das bewährte Lehrbuch stellt die zentralen kriminologischen Themen von Grund auf und mit Tiefgang dar. 
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 15
 1. KAPITEL
 Was ist und was will die Kriminologie?
 
 § 1 Annäherung an Aufgabe und Gegenstand 20
 
 I.  Kriminologie 20
 II.  Kriminalität 27
 III. Der Verbrechensbegriff 30
 IV. Strafe und Gesellschaft 32
 
 § 2 Der Forschungsgegenstand und seine Erschließung: Kriminalität erklären oder verstehen? 35
 
 I. Der Forschungsgegenstand 35
 II. Das Modell des Erklärens 37
 III. Das Verstehensmodell 39
 IV.  Schlussfolgerungen 44
 
 § 3 Das Problem kriminologischer Unbefangenheit 46
 
 § 4 Geschichte der Kriminologie 53
 
 I. Anfänge und Wegbereiter kriminologischen Denkens 53
 II. Die Klassische Schule des 18. Jahrhunderts 55
 III. Die Herausbildung der modernen Kriminologie im 19. Jahrhundert 57
 IV. Der Ausbau der Kriminologie in den USA 64
 
 § 5 Kriminologische Forschungsmethoden 66
 
 I.  Grundlagen 67
 II. Einzelne Methoden der Datenerhebung 68
 III. Ablauf eines Forschungsprojekts 71
 
 2. KAPITEL
 Kriminalitäts- und Kriminalisierungstheorien
 
 § 6 Notwendigkeit und Begrenztheit von theoretischen Vorstellungen 76
 
 I. Entwicklung kriminologischer Theorien 77
 II. Zur Überprüfbarkeit kriminologischer Theorien 79
 III. Reichweite und Synthese der Theorien 82
 IV. Einteilung kriminologischer Theorien 85
 
 § 7 Entwicklungen der Biokriminologie 88
 
 I. Zwillings- und Adoptionsforschung 90
 II. Genetische Annahmen 91
 III.  Hirnforschung 93
 IV. Gemeinsame Probleme und Defizite 96
 
 § 8 Psychologische und psychiatrische Persönlichkeitskonzepte 100
 
 I. Psychologische Perspektiven 101
 II. Die psychoanalytische Perspektive 104
 III. Psychiatrische Perspektiven 106
 1.  Klassifikationssysteme 106
 2. Diagnose in der Praxis 109
 
 § 9 Sozialstrukturelle Konzepte 116
 
 I. Anomietheorien 117
 1. Modernisierung und Anomie (Durkheim) 117
 2. Anomie und der „amerikanische Traum“ (Merton) 119
 3. Institutional Anomie Theory 122
 II. Differentielle Gelegenheiten 124
 III. Allgemeine Belastungstheorie 125
 IV. Konflikttheoretische Ansätze 127
 V. Feministische und intersektionale Perspektiven 129
 VI. Urbane Strukturen und soziale Desorganisation 135
 
 § 10 Sozialisation im sozialen Nahbereich 138
 
 I. Soziales Lernen 140
 II. Differentielle Assoziationen 142
 III. Subkultur und Neutralisationstechniken 144
 IV. Ein multifaktorieller Ansatz: Täter:innen in ihren sozialen Bezügen 147
 V. Entwicklungsbezogene Kriminologie (developmental criminology) 152
 VI. Gemeinsame Probleme und Defizite 157
 
 § 11 Kontrolltheorien 159
 
 I.  Bindungstheorien 160
 II. Theorie der reintegrativen Beschämung 162
 III. Theorie der Kontrollbalance 166
 
 § 12 Kriminalität als individuelles, situationsbezogenes Verhalten 168
 
 I. Gesellschaftlicher Wandel in der Spätmoderne 168
 II. Die ökonomische Kriminalitätstheorie des rationalen Wahlhandelns 172
 1. Das ökonomische Paradigma in der Kriminologie 173
 2. Rational Choice als Kriminalitätstheorie 176
 3. Reichweite und Bedeutung 181
 III. Modell der Frame-Selektion (MFS) 183
 IV. Die allgemeine Kriminalitätstheorie von Gottfredson und Hirschi 185
 1.  Ausgangspunkte 185
 2. Niedrige Selbstkontrolle 186
 3. Kriminalpolitische Schlussfolgerungen 190
 4.  Bewertung 191
 V. Die Situational Action Theory 194
 
 § 13 Kriminalität und soziale Interaktion 199
 
 I. Das interpretative Paradigma 199
 II. Labeling Approach 202
 1. Kriminalisierung als Zuschreibung 202
 2. Reichweite und Bewertung 209
 III. Neuere interpretative Ansätze 211
 1. Cultural und Narrative Criminology 212
 2. Theorie der Kriminalität als kulturelle Praxis 213
 3. Ansätze der Diskursanalyse 215
 IV.  Gouvernementalität 217
 
 § 14 Zusammenfassende Bewertung und Ausblick 219
 
 I. Theoriemodelle des Erklärens kriminellen Verhaltens und integrative Ansätze 221
 II. Theoriemodell des Verstehens des Strafrechts und der von ihm Kriminalisierten 227
 III. Ein metatheoretischer Ordnungsversuch 230
 
 3. KAPITEL
 Die Kriminalität (in) der Gesellschaft
 
 § 15 Registrierung, Hellfeld und Dunkelfeld 236
 
 I. Kriminalität als soziales Geschehen und zählbares Vorkommnis 236
 II. Verlauf der Registrierung als Weg in das Hellfeld 239
 
 § 16  Kriminalstatistiken und ihre Befunde zum Hellfeld 242
 
 I. Inhalt und Bedeutung von Kriminalstatistiken 242
 1. Arten von Kriminalstatistiken 242
 2. Aussagekraft der Statistiken 246
 3. Kriminalstatistische Forschung 251
 II. Entwicklung der registrierten Fälle 254
 1. Entwicklung des Gesamtbereichs 255
 2. Entwicklung nach Deliktsgruppen 261
 3. Aufklärungsquote und Tatverdächtige 264
 
 § 17 Dunkelfeldforschung und ihre Befunde 267
 
 I. Grenzen der Dunkelfeldforschung 268
 II. Methodische Probleme bei Täter:innen- und Opferbefragungen 274
 III. Eckdaten der Dunkelfeldforschung 278
 
 § 18 Befunde zu einzelnen Bereichen 282
 
 I. Besondere Deliktsbereiche 282
 1. Jugenddelinquenz 282
 2. Gewaltkriminalität 284
 3. Wirtschaftskriminalität 286
 4. Kriminalität im Kontext staatlicher Macht 289
 II. Viktimologische Befunde 291
 1. Viktimisierungsrisiko und theoretische Ansätze 292
 2. Soziobiografische Parallelen zwischen Täter:innen und Opfern 295
 
 4. KAPITEL
 Kriminalisierung und andere Formen sozialer Kontrolle
 
 § 19 Praxis strafrechtlicher Sozialkontrolle 300
 
 I. Kriminalisierung als Ausfilterungsprozess 300
 II. Gesetzgebung 304
 III. Strafverfolgung, Aburteilung und Verurteilung 306
 1. Anzeigeverhalten und polizeiliche Ermittlungstätigkeit 307
 2. Erledigungsstruktur bei den Staatsanwaltschaften 312
 3. Abgeurteilte und Verurteilte 317
 4. Bedeutung einzelner Sanktionsformen 321
 5. Schlussfolgerungen und Entwicklungen 329
 IV. Strafvollzug 331
 1. Entwicklung der Gefangenenzahlen 332
 2. Haftpraxis und Gefangenenpopulation 337
 3. Haftfolgen 341
 
 § 20 Strafzwecke in Theorie und Praxis 342
 
 I. Die einzelnen Strafzwecke 342
 II. Generalprävention 344
 1. Theoretische Grundlagen 344
 2. Evaluierbarkeit und empirische Befunde 346
 III. Spezialprävention 352
 1. Evaluierbarkeit 352
 2. Empirische Befunde 356
 3. Freiheitsentzug im Besonderen 361
 4. Schlussfolgerungen 363
 IV. Sicherung und Vergeltung durch Freiheitsentzug 365
 1. Sicherung durch Freiheitsentzug (incapacitation) 365
 2. Bewertung und Folgen 370
 3. Tatgerechte Vergeltung, volle Strafverbüßung und automatische Strafverschärfung bei Wiederverurteilung 373
 4. Entwicklung im deutschsprachigen Raum 375
 
 § 21 Instanzen und Funktionen strafrechtlicher Sozialkontrolle 377
 
 I. Instanzen und Akteur:innen 377
 1. Kriminalpolitik und Gesetzgebung 377
 2. Polizei 380
 3. Staatsanwaltschaft und Gericht 384
 II. Funktionen und Wirkungen 386
 1. Strafzwecke und andere Funktionen 386
 2. Symbolisches Strafrecht und gesellschaftliche Selbstvergewisserung 388
 
 § 22 Nichtstrafrechtliche Formen sozialer Kontrolle 391
 
 I. Verwaltung des empirisch Normalen durch Risikomanagement 391
 II. Risikodetektion und Datenauswertung 394
 III. Risikobearbeitung durch Prävention 398
 1. Prävention im Wandel 399
 2. Kommunale Kriminalprävention als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe 401
 3. Situative Kriminalprävention 403
 4. Videoüberwachung im Besonderen 405
 IV. Ausschluss und Ausgrenzung 407
 V. Responsibilisierung der Einzelnen und käufliche Sicherheit 411
 VI. Ordnungsproduktion und „Null Toleranz“ 415
 
 5. KAPITEL
 Kriminalität, soziale Kontrolle und Gesellschaft
 
 § 23 Kriminalität und Gesellschaft 420
 
 I. Normalität und Funktionalität von Kriminalität 420
 II. Gesellschaftliche Wahrnehmung von Kriminalität 423
 1. Wissen über Kriminalität 424
 2. Medien und Kriminalitätswahrnehmung 425
 III. Einstellungen zu Kriminalität und Strafe 428
 1. Kriminalitätseinstellungen, Kriminalitätsfurcht und Sicherheitsgefühl 429
 2. Entstehungsbedingungen von Kriminalitätseinstellungen 432
 3. Einstellungen zu Strafe und Sanktionen 435
 4. Punitivität als besonderes Strafbedürfnis 439
 IV. Digitalisierung und Kriminalität 442
 1. Formen, Mittel und Räume von Delinquenz 442
 2. Wahrnehmung von Kriminalität 443
 3. Kontrolle von Kriminalität 445
 V. Migration und Zuwanderungsgeschichte 446
 1. Delinquenz und Zuwanderungsgeschichte 446
 2. Viktimisierung und Kriminalitätsfurcht 450
 
 § 24 Soziale Kontrolle und Gesellschaft 452
 
 I. Ausgangspunkte 452
 II. Wandel gesellschaftlicher Bedingungen 454
 1. Gesellschaftliche Bedingungen in der Spätmoderne 454
 2. Allgemeine Verunsicherung 458
 3. Das Kriminalitätsopfer in der „viktimären“ Gesellschaft 460
 III. Strafkulturen im Wandel 464
 1. Veränderungen und Divergenzen 464
 2. Entstehungsbedingungen 466
 3. Medien und Kriminalpolitik 469
 
 Literaturverzeichnis 471
 Index 514
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
        
        
        
        
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