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Klomplettpaket zum Training der phonologischen Bewusstheit
Klomplettpaket zum Training der phonologischen Bewusstheit




Norbert Sommer-Stumpenhorst

Graf Orthos Rechtschreibwerkstatt
ISBN: 02
32 Seiten, lose, 30 x 32cm, Januar, 2021

EUR 99,00
alle Angaben ohne Gewähr

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Umschlagtext
Die Fähigkeit, phonologisch gut differenzieren zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb. Kinder müssen dies zunächst noch trainieren, besonders, wenn sie hier Schwierigkeiten haben. Die Lautkartei ist ein ideales Material, um ein solches Training mit Kindern vom Kindergarten bis weit in die Schule hinein durchzuführen.

Zur besseren Handhabung bieten wir die Kartei in einer stabilen Aufbewahrungskiste gemeinsam mit theoretischen und praktischen Hintergrundinformationen als Gesamtpaket an.
Rezension
Die Rechtschreibung als Adventure

Stellen Sie sich vor, Sie seien der Hauptdarsteller in einem Abenteuerspiel auf dem Computer!
Sie betreten, ausgestattet mit einem kleinen Werkzeugkoffer, ein fremdes Haus. Dort betreten Sie das erste Zimmer und sammeln neue Werkzeuge, die Sie in Ihren Koffer legen. Wenn Sie alle Werkzeuge gefunden haben, erhalten Sie den Schlüssel für ein weiteres Zimmer. Mit Hilfe all Ihrer gesammelten Hilfsmittel wandern Sie nun von Zimmer zu Zimmer, lernen jeweils etwas dazu, das Sie abspeichern und bei einem Neustart direkt aufrufen können, um an genau jener Stelle weiter zu spielen.
Dies klingt nach einem spannenden Adventure-Spiel? Einem Bestseller sozusagen!

Sie alle kennen dieses Spiel. Ihre Kinder spielen es tagtäglich. Sie sind mittendrin, sind die Hauptdarsteller dieses Spieles ohne es selbst zu wissen.
Doch Vorsicht. Manche Spiele sind defekt. Sie haben einen Systemfehler, könnte man sagen:
Sie betreten wieder das fremde Haus. Doch diesmal sind alle Zimmer offen. Überall liegen Werkzeuge herum, doch Sie wissen nicht, mit welchem Werkzeug Sie beginnen sollen. Welchen Raum gilt es, zuerst zu betreten, welches Werkzeug für was zu nutzen. Sie fühlen sich überfordert und irren strukturlos durch alle Zimmer. Und noch eines - Sie haben kein Ziel vor Augen.


Die Rechtschreibwerkstatt nach Norbert Sommer-Stumpenhorst

Das Spiel, um das es hier geht, nennt sich "Rechtschreibwerkstatt". Erfinder des Spieles ist Norbert Sommer-Stumpenhorst. Ihm ist es gelungen, den Systemfehler zu beheben und Werkzeuge und Schlüssel so in die einzelnen Räume zu verteilen, dass das Spiel eine, für Kinder überschaubare, Struktur erhält.
Als Struktur nutzt Herr Sommer-Stumpenhorst die natürlichen Entwicklungsstufen eines Kindes beim Rechtschreiberwerb. Er hat entdeckt, dass viele Sprachbücher Rechtschreibphänomene gleichzeitig und zu schnell oder in der falschen Reihenfolge bearbeiten. Viele Kinder haben zu diesem Zeitpunkt noch nicht das nötige Handwerkszeug, um die neuen Regeln in ihr bisher erworbenes Netz an Rechtschreibregeln zu verknüpfen:
Im Schulbuch sollen Kinder beispielsweise das Wort schnell mit "ll" schreiben lernen und erhalten hierzu Übungen zum Weiterschwingen. Diese Übungen sind natürlich nützlich, um zu lernen, dass sich "schnell" wirklich "schnell" schreibt und nicht "schnel". Doch was helfen sie einem Kind, das in Wirklichkeit gar nicht "schnel" schreibt, sondern erst "snel". Dieses Kind arbeitet an einer Baustelle, für die es noch gar nicht ausgebildet ist. Es wird sich wohl bemühen, doch wird das Geübte kaum im Gedächtnis bleiben. Nicht weil es faul oder gar dumm ist, sondern weil es einfach zu früh ist. Sie stellen ja auch keinem Kind eine Divisionsaufgabe, solange es noch gar nicht die Zahlen von 1 bis 100 kennt.


Der Zusammenhang zwischen der Rechtschreibwerkstatt und einem Adventure-Spiel

Herr Sommer-Stumpenhorst hat seiner Rechtschreibwerkstatt das Modell eines Hauses mit vielen Zimmern verliehen. (Vergleiche: http://www.rechtschreib-werkstatt.de/rsw/html/rs-haus.html)
Wenn man das Untergeschoss passiert hat, darf man das Erdgeschoss mit den Zimmern LB und LD betreten. Dort sammelt man die nötigen Werkzeuge, um in den ersten Stock emporzuklettern.
Rechtschreibung wird also in Stufen erlernt. Im Folgenden stelle ich kurz die Stufen dar, eine Beschreibung finden Sie auf der Homepage des Verlages und in den Einführungen, :
UW= unlesbare Wörter und Wortfragmente

LB= falsche Laut-Buchstaben-Zuordnung
LD= sprachliche Durchgliederung
LV= langer / kurzer Vokal

WA= Wortart bestimmen
WU= Wort umformen und ableiten
WZ= Wort zerlegen und zusammen setzen

SA= Satzaufbau
SZ= Satzzeichen
SW= Satzabhängige Schreibung von Wörtern

AF= Ausnahmen und Fremdwörter


Die Rechtschreibwerkstatt in der Praxis

Es empfiehlt sich, die Rechtschreibwerkstatt in einer separaten Stunde des Deutschunterrichts durchzuführen. In dieser Stunde arbeiten alle Kinder gleichzeitig an der Werkstatt, jedes Kind aber in seiner individuell ermittelten Stufe. In der ersten und zweiten Klasse wird dies zunächst LB oder LD sein. Um die typischen Phänomene einer Stufe zu erlernen, bietet N. Sommer-Stumpenhorst verschiedene Methoden an:

Zum einen gibt es Abschreibtexte, bei denen es darum geht, sich schwieriger Stellen im Wort bewusst zu werden und diese gezielt zu üben, ohne durch andere noch schwierigere Phänomene abgelenkt zu werden. Diese Übung funktioniert auf eine ganz bestimmte Art und Weise, die sich Kinder erst aneignen müssen, und kann sowohl in Einzel- als auch in Partnerarbeit durchgeführt werden.
(Vorsicht: Abschreibtexte alleine reichen nicht aus, um die Rechtschreibung zu erlernen.)

Zum Anderen gibt es Modellwortschätze, aufgeteilt in drei verschiedene Karteikartensätze. Hier geht es darum, anhand eines Modellwortschatzes Wörterlisten zu erstellen und abzuschreiben. Auch dies funktioniert auf sehr variantenreiche Weise. Wichtig ist, dass die Wörter aus einem Karteikartensatz nur jene Rechtschreibphänomene enthalten, die in dem entsprechenden Stockwerk unseres Hauses vorkommen. Zu diesen Phänomenen, beispielsweise das "Sp / sp", das als "schp" gesprochen und gehört wird, gibt es eine Vielzahl an Wörtern. Durch den Umgang mit den Modellwortschätzen soll das Kind in die Lage gesetzt werden, Rechtschreibregeln selbst zu entdecken und zu verinnerlichen.

Schließlich gibt es noch Sortieraufgaben. Sie werden grundsätzlich in Partnerarbeit durchgeführt. Bei ihnen geht es darum, Laute gezielt aus einem Wort herauszuhören. Sie sind die ergiebigste Methode in der Rechtschreibwerkstatt.

Da diese Werkstatt sehr, sehr umfangreich ist, ist es wichtig, eine Art Laufzettel zu haben, um den Überblick über bereits erledigte Aufgaben zu behalten. Hierzu gibt es für jedes Zimmer extra Rechtschreibpässe. In ihnen tragen die Schüler wie in einem Protokoll genau die geleisteten Aufgaben ein.

Sie werden sicher schon erkannt haben, dass das A und O der Werkstatt die sorgfältige Arbeit ist. Die Arbeitstechnik (leises, diszipliniertes Arbeiten, genaues hinsehen, Unterstreichen mit dem Lineal, sich an die Regeln halten, auch wenn es niemand kontrolliert, leises Mitsprechen und die Pilotensprache, sowie die Notation des Datums und der geschriebenen Wörter und das Protokollieren am Ende der Arbeit) ist das Erste und Wichtigste, das Schüler lernen müssen. Hierfür sollte der Lehrer einige Zeit einräumen. Je besser sich Schüler an die Techniken halten, desto schneller werden sie ihre Werkzeuge gesammelt haben und in einen neuen Raum eintreten können.


Kein neues Zimmer ohne Schloss und Riegel

Nicht die Anzahl der bearbeiteten Aufgaben bestimmt, ob ein Schüler ein Zimmer abschließen und ein neues Zimmer betreten kann, sondern die Werkzeuge, sprich die Strategien, die ein Schüler gesammelt, bzw. sich angeeignet hat.
In regelmäßigen Abständen wird ein Bildworttest und später ein Diktat geschrieben. Aus ihm geht hervor, ob ein Schüler die Anforderungen einer Stufe bereits erfüllt, oder ob er noch weiter in dieser Stufe arbeiten muss. Keine Sorge, Übungsmaterial gibt es genug.

Neben den drei geschilderten Methoden gibt es auch Lernprogramme zur Rechtschreibwerkstatt. So auch die Laut-Buchstaben-Sortiermaschine, die im Grunde das gleiche Prinzip der Sortieraufgaben nutzt, nur eben auf einer elektronischen Ebene, die Kinder oft besonders gut anspricht.

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de

(Dieser Teil der Rezension bezieht sich auf das komplette Konzept der Rechtschreibwerkstatt und steht daher in all meinen Besprechungen zur Rechtschreibwerkstatt.)

Das Komplettpaket zum Training der phonologischen Bewusstheit

Das vorliegende Komplettpaket zum Training der phonologischen Bewusstheit ist ein perfekt ausgearbeitetes Material, um Stolpersteine auf dem Weg zum Schriftspracherwerb aus dem Weg zu räumen. Das Paket besteht in erster Linie aus der Lautkartei und einer robusten Kiste zur Aufbewahrung der Lautkartei. Hinzu kommen das neu überarbeitete Begleitheft „Hör zu und sags richtig!", Anleitungen zur Lautkartei und zur Aufbereitung der Materialien und Protokollbögen für den Rechtschreibpass.

Die Lautkartei

Die Lautkartei ist ein ausgezeichnetes Material zur Förderung im Unterricht und zu Hause in der Nachhilfe! Sie richtet sich sowohl an Regelschüler, die sich im Rahmen des Rechtschreibprozesses gerade auf der Laut-Buchstaben-Ebene befinden, also etwa ab Ende der ersten Klasse bis zur dritten Klasse- aber auch an Schüler mit einer Leserechtschreibschwäche, die gerade auf dieser Ebene noch große Probleme haben.
Die Kartei besteht aus 1572 kleinen handflächengroßen Karteikärtchen zu 34 verschiedenen Übungsbereichen (siehe Inhaltsverzeichnis). Auf jeder Karte wird nur ein Laut in nur einem Wort angeschaut und verändert. Mal wird ein Laut hinzugefügt, mal weggelassen, mal durch einen anderen ersetzt. Dies geschieht idealerweise in Partnerarbeit und rein akustisch.

Um die Konzentration des Lesers an dieser Stelle nicht durch weitere Erläuterungen zu überanspruchen, werde ich es im Folgenden wie die Lautkartei selbst halten und mich auf die wichtigsten Bonuspunkte der Kartei beschränken:

1. Die Übungen sind rein akustisch. Dies ist für die Schüler eine große Entspannung - Rechtschreiben lernen einmal ohne zu schreiben!

2. Die Karten können sehr schnell abgearbeitet werden, wodurch auch langsame Schüler schnell zu einem Erfolgserlebnis gelangen.

3. Die Rückmeldung erfolgt prompt durch den Partner (Kontrolle= Rückseite)

4. Die Karten sind in ihrer Schwierigkeit gestaffelt in 34 Stufen. So kann jeder Schüler auf seinem Niveau üben.

5. Jede der 34 Stufen ist in einer anderen Farbe gekennzeichnet.

6. Es gibt genug Stufen, dass alle Kinder der Klasse gleichzeitig üben können.

7. Die einzelne Übungseinheit ist schnell abgeschlossen.

Meine Schüler haben diese Übung geliebt. Schnell fanden wir weitere Übungsmöglichkeiten, zum Beispiel fanden regelrechte Wettbewerbe um weitere Lösungsmöglichkeiten statt. Erst selten habe ich erlebt, wie eine ganze Klasse so gefesselt an einer Übung saß und am Ende sogar nach mehr verlangte !!!

Besonders und unbedingt zu empfehlen ist diese hochwertige Kartei für den Förderunterricht!!!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppen: Schulen, Sprachheiltherapeuten/Logopäden, Fördergruppen, Kindergärten, Eltern

(Nicht über den Buchhandel erhältlich.)

Die Lautkartei
Um Kindern dabei zu helfen, die einzelnen Laute der Wörter voneinander zu unterscheiden und die richtigen Lautfolgen zu erkennen, haben sich vom vorschulischen Bereich bis weit in die Schule hinein Übungen mit der Lautkartei bewährt. Voraussetzung dafür ist, dass (zumindest am Anfang) nur Wörter verwendet werden, die im jeweiligen Sprachschatz der Kinder vorkommen.

Durchführung
Die Übungen mit der Lautkartei können bereits im Kindergarten und im Schuleingangsbereich eingesetzt werden. Hier muss eine erwachsene Person die Wörter und Aufgaben vorsprechen. Sobald die Kinder lesen können, können sie die Übungen auch in Partnerarbeit durchführen.
Für die Übungen werden die entsprechenden Karteikarten mit den Übungswörtern als Stapel auf den Tisch gelegt. Ein Kind nimmt die oberste Karte vom Stapel und stellt dem anderen Kind die Aufgabe. Dabei ist es wichtg, die Wörter deutlich und die einzelnen Laute eindeutig
auszusprechen (z. B. den Laut [m] als „mm“ und nicht als „em“).
Die Fähigkeit, phonologisch gut differenzieren zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb. Durch die Übungen mit der Lautkartei wird die Aufmerksamkeit der Kinder auf einzelne Laute und auf minimale Klangunterschiede zwischen Wörtern ausgerichtet.
Für Schülerinnen und Schüler der Klasse 1 wie auch für Kinder im vorschulischen Bereich sind die Grundübungen 1 bis 22 ausreichend. Die weiterführenden Übungen sollten erst etwa ab Klasse 2 eingesetzt werden. Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4, die große Schwierigkeiten bei der lautsprachlichen Durchgliederung, der Lautanalyse und -synthese haben, sollten mit Übung 1 beginnen.

Protokoll
Nach Abschluss der Übung mit der Lautkartei sollen die Kinder die Durchführung jeweils protokollieren. Dafür steht ein Protokollbogen für den Rechtschreibpass zur Verfügung. Hier wird jeweils festgehalten, wann eine Übung durchgeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt des Komplettpakets:

- Lautkartei
- neu überarbeitetes Begleitheft „Hör zu und sags richtig!"
- robuste Kiste zur Aufbewahrung der Lautkartei
- Anleitungen zur Lautkartei und zur Aufbereitung der Materialien
- Protokollbögen für den Rechtschreibpass

Lautkartei
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10 Anlaut ersetzen (3)
11 Anlaut ersetzen (4)
12 Auslaut ersetzen (2)
13 Laut im Wortinneren ersetzen (1) – Vokale
14 Laut im Wortinneren ersetzen (2) – Vokale
15 Laute verbinden (1) – einsilbige Wörter
16 Laute einfügen (1) – Konsonant im Wortinneren
17 Laut im Wortinneren ersetzen (3) – Konsonanten
18 Laute verbinden (2) – zweisilbige Wörter mit Anfangsvokal
19 Laute einfügen (2) – Anfangskonsonant
20 Laut im Wortinneren ersetzen (4) – Konsonanten
21 Laute verbinden (3) – zweisilbige Wörter mit Anfangskonsonant
22 Laute einfügen (3) – Anfangskonsonant und Konsonant im Wortinneren
23 Laut im Wortinneren ersetzen (5) – kurzer Vokal, Schärfung
24 Laute verbinden (4) – zweisilbige Wörter mit Anfangs- und Endkonsonant
25 Anlaut ersetzen (5)
26 Auslaut ersetzen (3)
27 Auslaut hinzufügen (2)
28 Auslaut ersetzen (4)
29 Auslaut weglassen (2)
30 Laut im Wortinneren ersetzen (6) – kurzer Vokal, Schärfung
31 Laut im Wortinneren hinzufügen
32 Laut im Wortinneren weglassen
33 Laute verbinden (5) – Wörter mit Konsonantenfolgen
34 Laute einfügen (4) – mehrere Konsonanten