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Startpaket Anfangsunterricht Deutsch Primarschrift
Startpaket Anfangsunterricht Deutsch Primarschrift




Norbert Sommer-Stumpenhorst

Graf Orthos Rechtschreibwerkstatt
ISBN: 01
200 Seiten, 20 x 20cm, Januar, 2022

EUR 187,25
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Startpaket für den Anfangsunterricht Deutsch ist als Klassensatz konzipiert. Es enthält alle Unterrichtsmaterialien zum Anfangsunterricht im Schreiben (Laute heraushören, Buchstaben schreiben, Zeichen unterscheiden) und zu den grundlegenden Leseübungen.



- Anleitung für Lehrerinnen und Lehrer

- 4 x Bildkartei Klasse 1 und 1 x Sortiervorlage

- Nachfahrbuchstaben zum Unterlegen in Primarschrift

- Arbeitsblätter „Buchstaben unterscheiden"

- 2 x Lesestart - von der Lautsynthese zum Silbenlesen

- Poster des Anlautlineals

- je 1 Exemplar der Schülermaterialien zum Anfangsunterricht (Hör-, Schreib- und Sehpass, Lesepass, Übungsheft „Laute und Buchstaben", Anlautlineal, Lesepfeil) plus „Silben lesen" sowie „Schreibheft erste Wörter" mit Gratiszugang zum Online-Programm „Erste Wörter schreiben online"

- Freischaltung für viele zusätzliche Materialien im Downloadbereich



Dieses Produkt ist vom Umtausch ausgeschlossen.
Rezension
Das vorliegende Startpaket Deutsch für den Anfangsunterricht enthält einen Klassensatz an Materialien, um Kindern die Schriftsprache vertraut zu machen! Doch gleich vorweg muss ich anmerken, dass sich der Lehrer, der mit dme Paket arbeiten möchte, vorab mit dem kompletten Konzept der Rechtschreibwerkstatt vertraut machen muss. Wer dazu nicht bereit ist, oder sich einfach bloß ein Arbeitsheft zum Selbstlernen erhofft, der solte die Finger von dem Paket lassen.
Dankenswerterweise habe ich das Konzept der Rechtschreibwerkstatt in meinem Referendariat kennen gelernt. Dort wurde parallel mit der Anlauttabelle nach Reichen unterrichtet. Ein Konzept, das inzwischen viele Gegner hat und von der hessischen Regierung als solches nicht mehr zugelassen ist. Viele Lehrwerke haben aber erkannt, dass es nicht reicht, Kindern einen Buchstaben nach dem anderen beizubringen, sondern zusätzlich zur Buchstabeneinführung ein Instrument benötigt wird, Sprache selbst zu verschriftlichen und zu entschlüsseln.
Inzwischen wird auch in Fortbildungen erklärt, dass Kinder nun einmal in Schritten lernen und das Einradfahren nicht vor dem Zweiradfahren funktionieren wird. Fehler sind also erlaubt, nur muss der Lehrer damit umgehen lernen.

Nun zum Konzept der Rechtschreibwerkstatt:

Nach Norbert Sommer-Stumpenhorst lernen Kinder die Rechtschreibung in Stufen. Zunächst lernen sie das lautgetreue Schreiben. Dazu brauchen sie Routine in der phonologischen Sprachanalyse. Was so kompliziert klingt ist eigentlich etwas, was Kinder seit Geburt an lernen: Sie hören die Sprache der Erwachsenen und untersuchen sie auf ihre Laute. Was kommt am Anfang, was danach, was zum Schluss. Dabei geht es nicht um "geheime" Rechtschreibstrategien wie das ie, das stumme h, das pf oder das ß. Anfangs werden nur Wörter geübt, die genau so geschrieben werden, wie man sie auch hört. Erst später lernen Kinder besondere Buchstabenkombinationen kennen.
Nun geht es darum, wie das lautgetreue Schreiben unterrichtet wird. Hierzu gibt es Bildkarteien, die Bilder von lautgetreuen Wörtern zeigen. Die Schüler sortieren die Karten und suchen alle Wörter heraus, die am Anfang ein A, ein E, ein I, ein O oder ein U haben. Natürlich zunächst nur fokusiert auf einen Vokal. Hierbei lernen die Kinder auch die Begriffe, denn ein Apfel beginnt mit A und nicht mit O wie Obst. Wenn die Kinder die Wörter zu den Bildern dann eindeutig kennen und die Anlaute sicher heraushören, üben sie, auch Buchstaben in der Mitte herauszuhören. Sie suchen nun alle Wörter, die ein "a" in der Mitte haben. Schließlich üben sie auch das Wort auf seine Endung zu untersuchen. Individuell kann der Lehrer die Karten vorsortieren und unsicheren Schülern zum Beispiel nur einen Stapel mit Karten anbieten, die alle einen Vokal zu Beginn haben.
Später werden dann weitere Buchstaben herausgehört, zuerst lang klingende Laute wie das m, das n, das l später auch nur kurz hörbare Plosiva wie das t oder das p.
Ich kenne Schüler, die auf diese Art trotz GE-Förderung das Lesen gelernt haben- langsamer als ihre Mitschüler, aber erfolgreich! Hier braucht es also kein anderes Material, sondern einfach nur mehr Zeit, da die Übungen ja beliebig oft wiederholt werden können.
Eigentlich sollten die Schüler nun protokollieren, wieviele Buchstaben sie jeweils gefunden haben. Dieses Protokollieren muss aber gut eingeführt werden und ist nicht unbedingt nötig.

Auch das Schreiben kommt nicht zu kurz. Es gibt Buchstabenschablonen, die man unter ein weißes Blatt legen kann um dann die Buchstaben nachzuspuren. Hier gibt es das Problem, dass man sehr gut hinschauen muss, um die Buchstaben durchzupausen. Nicht alle Schüler werden diese Schablonen lange brauchen, doch für manche ist es hilfreich, wenn man sie einlaminiert und dann mit Folienstiften nachspuren lässt.

Arbeitsblätter zur Buchstabenunterscheidung sollen helfen, ähnlich aussehende Buchstaben voneinander zu unterscheiden. Da die Rechtschreibwerkstatt ohne viele Kopieren auskommt, kann man auch hier die Seiten laminieren oder ein eine Folie stecken und dann die Buchstaben mit Folienstift einkreisen lassen. Auch hier gibt es Folien zur Lösungskontrolle, auf die ich aber meist verzichte. die Arbeitsblätter wirken sehr theoretisch, der Verlag verzichtet auch kindliche Bildchen auf den Seiten, doch das fokusiert auf das eigentliche Lernthema.

Insgesamt ist das gesamte Paket eine Art Werkstatt, bei der nicht alle Kinder zugleich das gleiche lernen, sondern jeder seine eigene Übung auswählt und dann in ein Protokollheft einträgt.
Wie schade, dass dieses Konzept nicht Teil jeder Lehrerausbildung ist!

Beim Erwerb der Materialien erhält man einen Zugangscode, um für eine begrenzte Zeit die zugehörigen Materialien im Downloadbereich herunterladen zu können.

Ein herzliches Dankeschön für das Bereitstellen dieses Materialpakets auch im Namen meiner Schüler sagt

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de