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Klöster und Orden im Mittelalter
4., bibliogr. aktualisierte Aufl. 2011 / (1. Aufl. 2002)
Gudrun Gleba
Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534200023 (ISBN: 3-534-20002-0)
157 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2011
EUR 14,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
In ihrer kulturellen Bedeutung und Kontinuität waren die Klöster die vielleicht wichtigsten Institutionen der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie vereinigen auf sich großartige Organisationsleistungen und Leistungen der Kulturschöpfung und -bewahrung. Sie verwalteten ausgedehnte Grundherrschaften und verfügten teils über beträchtlichen Reichtum. Über Jahrhunderte waren sie die einzigen Archive und die einzigen Schulen des Wissens.
Gudrun Gleba gibt einen soliden Überblick über die Entwicklung des Klosterlebens und des Ordenswesens von den Anfängen im Frühchristentum bis zu den Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts. Sie macht den Ort der Klöster im sozialen, wirtschaftlichen und herrschaftlichen Gefüge des Mittelalters deutlich und schildert die fast unveränderlichen Konstanten wie die starken Veränderungen, die die Klöster in fast anderthalb Jahrtausenden prägten.
Rezension
Die Bedeutung des christlichen Klosterwesens für die abendländische Kultur kann kaum überschätzt werden. Die mittelalterlichen Klöster sind neben Orten des Glaubens die entscheidenden Träger für Kunst, Kultur und Wissen. Oftmals haben sich Städte erst dort herausgebildet, wo zuvor Klöster angesiedelt waren. Die Klosterkultur und das Wissen der Klöster sind bedeutsam für den wirtschaftlichen Aufschwung im Mittelalter. Wie die historische Entwicklung dieser einzigartigen Institutionen verlief, wie dort der Alltag, die Organisation und das Wirtschaftsleben ausgesehen hatte und welche Bedeutung sie für die Ausprägung des Glaubens hatten, das alles schildert Gudrun Gleba in klarer und anschaulicher Art.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 9,90
Buchhandelspreis EUR 14,90
Autoreninfo
Gudrun Gleba, geb. 1960, ist außerplanmäßige Professorin an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur mittelalterlichen Stadt-, Kirchen- und Regionalgeschichte, 2004 erschien von ihr in der WBG das Buch „Klosterleben im Mittelalter“.
Rezensionen
»... ein solider und umfassender Überblick über die Entwicklung des Ordenswesens und das Klosterleben im Mittelalter.« Mainfränkisches Jahrbuch
»Ein empfehlenswertes, hilfreiches Studienbuch.« Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte
»Das Buch ist empfehlenswert.« Archiv für Liturgiewissenschaft
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Reihenherausgeber
I. Die Anfänge: in communitate
1. In communitate – in der Gemeinschaft
2. Die Entwicklung des Christentums zur ›Staatsreligion‹
3. In eremo – in der Wüste
a) In eremo in communitate – gemeinschaftlich in der Wüste
b) Der Eremit Antonius
c) Die Gemeinden des Pachomius
4. Die Ausbreitung des Christentums im westlichen Teil des Imperiums
5. Zusammenfassung
II. Asketische Heimatlosigkeit: Irisches Klosterwesen, iro-schottische und angelsächsische Mission
1. Frühes Christentum in Irland – Palladius und Patrick
2. Aufbau und Funktion der irischen Klöster
3. Asketische Heimatlosigkeit – der heilige Columban
4. Klöster als Kulturträger – die Skriptorien
5. Asketische Heimatlosigkeit und Missionsauftrag
a) Irische Missionare
b) Die angelsächsischen Missionare – das Beispiel des hl. Bonifatius
6. Zusammenfassung
III. Lebensregel, Lebensgewohnheit, Lebensort
1. Notwendigkeiten einer Lebensregel
a) Gewohnheiten
b) Lebensorte
2. Lebensregeln des Klosters – die Regula Benedicti
a) Die Gliederung der Regel
b) Gotteslob als Aufgabe
c) Hierarchien innerhalb des Konvents
d) Nahrung, Kleidung, Ausstattung
e) Konfliktsituationen
f) Entscheidungsebenen – Abt und Konventversammlung
g) Aufnahmeregelungen
3. Lebensort Kloster – der St. Galler Klosterplan
4. Zusammenfassung
IV. Wirtschaftsunternehmen, Herrschaftsträger und Stätten der Erinnerung in adeliger Welt
1. Voraussetzungen
2. Königliche Klostergründer und -gründerinnen
a) Beispiele königlicher Gründungen
3. Adelige Gründungen
4. Weltgeistliches Handeln und monastische Orientierung
5. Klöster als Wirtschaftsunternehmen
a) Urbare, Heberegister, Wechselbücher
6. Klöster als Herrschaftsträger
7. Memoria – der Aufbau von Beziehungsnetzen
8. Zusammenfassung
V. Heiligenverehrung, Hagiographie und Historiographie
1. Monastische Schriftlichkeit
2. Heiligenverehrung in den mittelalterlichen Klöstern
a) Gräber und Reliquien
b) Translationen als Herrschaftsakt
3. Hagiographie
4. Historiographie
5. Zusammenfassung
VI. Worte, Texte, Bücher, Bibliotheken
1. Lesefähigkeit und Schreibfertigkeit
2. Entstehung eines Buches
a) Schreib- und Malutensilien
3. Klösterliches Schriftgut
a) Liturgisches Schriftgut
b) Schriftgut des Wissens und der Bildung
c) Klösterliches Verwaltungsschriftgut
4. Zusammenfassung
VII. Monastische Reformen im frühen und hohen Mittelalter
1. Zum Begriff: Monastische Reformen
2. Herrschaftliche Bemühungen um die Regula Benedicti
a) Admonitio generalis von 789
b) Benedikt von Aniane und die Durchsetzung der Benediktiner Regel
3. ›Trendwende‹: Neues monastisches Selbstbewusstsein
4. Cluny – klösterliche Unabhängigkeit
a) Liturgie, Totengedenken und Armenspeisung
b) Cluny als ›Système ecclesial‹
c) Glaube und Anspruch in Stein
5. Zusammenfassung
VIII. Neue Orden unter veränderten Bedingungen – zum Beispiel die Zisterzienser
1. Bestimmende Momente des 11. Jahrhunderts
2. Vorbild von einst, angegriffen und geschmäht: Cluny
3. Die neue Leitfigur: Bernhard von Clairvaux
a) Anfänge des Zisterzienserordens in C?teaux
b) C?teaux und die weitere Ausdehnung des Ordens
c) Die Frauenklöster des Zisterzienserordens
4. Aufbau des Ordens, klösterliche Ämter, Ordensprivilegien
5. Stationen im kirchenpolitischen Wirken Bernhards von Clairvaux
6. Baukunst, Wirtschaftsführung und technische Meisterleistungen
7. Zusammenfassung
IX. Templer, Johanniter, Deutschherren – die großen Ritterorden
1. Bedingungen für die Kreuzzugsbewegung
2. Mönchische Krieger oder kriegerische Mönche
3. Templer
a) Anfänge und mönchisches Ritterleben
b) Blüte des Ordens
c) Untergang des Ordens
4. Johanniter
a) Zypern, Rhodos, Malta – Stationen des Ordens
5. Deutschherren
6. Zusammenfassung
X. Grundlegende Veränderungen im 12. Jahrhundert
1. Expansion
2. Urbanisierung
a) Innerstädtische Ordnungen
b) Wandel der religiösen Bilderwelt
c) Der Wunsch nach aktiver Teilhabe an der christlichen Lehre
XI. Armut und Predigt – die Bettelorden
1. Franziskaner
a) Franz von Assisi – die Konversion
b) Die ersten Entwicklungsschritte
c) Zu Ordenscharakteristiken und Ordensorganisation
d) Von der Lehre der Armut zu Lehramt und Predigt
e) Der Armutsstreit
f) Politische Aspekte des Armutsstreits
2. Dominikaner
a) Dominikus – die Vorgeschichte
b) Kämpfer gegen die katharische Häresie
c) Die dominikanische Methode: wissenschaftliche Argumentation
3. Zusammenfassung
XII. Beginen, Laienschwestern und Mystikerinnen
1. Alte und neue Orden versus offene Organisationsformen
2. Beginen
a) Zwischen Verketzerung und Duldung
b) Forschungsansätze
3. Tertiarinnen
4. Mystikerinnen
a) Mystik – Erlebnis oder Reflexion
b) Zur Entstehungssituation von frauenmystischen Texten
5. Neue Orden und neue Laiengemeinschaften
XIII. Kirche und Orden zwischen Niedergang und Neubeginn: Konzilien und Ordensformen im 15. Jahrhundert
1. Konziliarismus und Re-Etablierung der päpstlichen Autorität
2. Die Monastischen Reformen
a) Entstehung einer Reformkongregation
3. Kritikpunkte
4. Die Praxis der Reformdurchführung
5. Zusammenfassung
XIV. Klöster und Orden im Mittelalter – ein Resümee
1. Erste Annäherung
2. Soziale Zugehörigkeit
3. Funktionen
4. Anpassungsfähigkeit und Differenzierung der Ordenslandschaft
5. Das Verhältnis zur Institution Kirche
6. Die innere Gemeinschaft von Mönchen und Nonnen
7. Klöster in der mittelalterlichen Gesellschaft
Auwahlbibliographie
Personen- und Sachregister
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