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Klimakrise, externalisierender Lebensstil und Religionspädagogik
Gudrun Spahn-Skrotzki
Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781524927 (ISBN: 3-7815-2492-2)
249 Seiten, paperback, 17 x 23cm, Dezember, 2021
EUR 32,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Klima- und die Biodiversitätskrise, aber auch die Auswirkungen unseres Lebensstils insgesamt auf die Mitwelt, die Menschen des globalen Südens und zukünftige Generationen machen deutlich: Wir brauchen eine grundlegende gesellschaftliche Transformation zu Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit. Klimabildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind dringend nötig. In Theologie und Religionspädagogik sind diese Inhalte, obwohl sie so drängend sind, immer noch viel zu wenig präsent. Dieses Buch zeigt die Notwendigkeit auf, die Klimaproblematik viel stärker als bisher im Bildungsbereich, d.h. in Schulen und Universitäten zu verorten, insbesondere auch in Theologie und Religionspädagogik, um Akzeptanz für notwendige gesellschaftliche Veränderungen zu erzielen und Nachhaltigkeit im Handeln anzustoßen.
Dr. Gudrun Spahn-Skrotzki ist Theologin, Biologin und Lehrerin für die Sek. I und II. Sie war viele Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der universitären Lehrerinnenbildung tätig mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit (BNE), globale Gerechtigkeit und Klimabildung. An der Universität Kassel hat sie das "Informationszentrum Verantwortlich Handeln" gegründet. Seit Mai 2021 ist sie Projektleiterin für den Aufbau des KlimaBildungs- Zentrums bei der Deutschen Klimastiftung in Bremerhaven.
Rezension
Unser Lebensstil ist externalisierend. Das heißt, wir lagern Kosten aus: Menschen im globalen Süden arbeiten unter prekären Bedingungen für unsere Konsumprodukte, unser Lebensstil zerstört zunehmend die Biodiversität, die Klimaveränderungen nehmen dramatisch an Fahrt zu. Mit den Auswirkungen unseres Lebensstils gefährden wir die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen. Wir brauchen eine grundlegende gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit. Hier ist der Bildungssektor gefordert, um Veränderungen anzustoßen und Akzeptanz für diese zu erreichen. Das Credo dieses Buches ist deutlich: Wir brauchen eine grundlegende gesellschaftliche Transformation zu Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit. Klimabildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind dringend nötig. In Theologie und Religionspädagogik sind diese Inhalte, obwohl sie so drängend sind und obwohl das Thema Schöpfung ein grundlegendes ist, immer noch viel zu wenig präsent. In diesem Buch wird zunächst die Problematik unseres Lebensstils anhand von Beispielen skizziert und daran die Notwendigkeit für grundlegende Veränderungen dargestellt.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Klimawandel, Klimakrise, Biodiversitätskrise, Nachhaltigkeit, externalisierender Lebensstil,
globale Gerechtigkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Klimabildung, Religionspäda-
gogik, Lehrkräftebildung, Verantwortung, Ehrfurcht vor dem Leben, Schöpfung
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 15
1.1 Erläuterung der Fragestellungen, des Vorgehens und Aufbaus der Arbeit 15
1.2 Aktuelle Literatur zur Thematik/Anknüpfung an den Forschungsstand 20
2 Die Perspektive auf Menschen 27
2.1 Ausbeutung von Menschen/globaler Blick 27
2.2 Die externalisierende Lebensweise als Verursacher von Ausbeutung 35
2.3 Theologie und Kirche in der externalisierenden Gesellschaft 39
2.4 Theologische Positionierung: Solidarität als Zentrum der christlichen Botschaft 41
2.5 Shoa und Nationalsozialismus als besondere Verpflichtung und Aufgabe 51
2.6 Zwischenfazit 55
3 Die Perspektive auf die Mitwelt/Schöpfung 57
3.1 Umgang mit Tieren am Beispiel „Fleisch“ und Auswirkungen der Fleischproduktion 58
3.2 Ökologische Perspektive, Blick auf den Umgang mit der Welt und auf alles, was nach uns kommt 64
3.3 Theologische Position zum Umgang mit der Schöpfung 75
3.4 Zwischenfazit 105
4 Orientierungen 107
4.1 Die Notwendigkeit des Denkens in Zusammenhängen 107
4.2 Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben Albert Schweitzers und als deren Aktualisierung die Bioethik Günter Altners 109
4.3 Die Forderung nach einer „grünen Reformation“ 114
4.4 Die Enzyklika Laudato Si ́ von Papst Franziskus 115
4.5 Evangelische kirchliche Verlautbarungen und Erklärungen des Ökumenischen Rates der Kirchen 125
4.6 Die Unterstützung einer gemeinsamen säkularen Ethik. Zum Appell des Dalai Lama an die Welt: Ethik ist wichtiger als Religion 133
4.7 Der Ökologische Fußabdruck als Maßstab für Gerechtigkeit und als Argument gegen den Vorwurf des Moralisierens 135
4.8 Postwachstumsökonomie als Ausweg aus der globalen und ökologischen Krise und als Perspektive für die Theologie 137
4.9 Die Auseinandersetzung mit dem Handeln des Einzelnen gegenüber der Forderung nach politischer und struktureller Veränderung 140
4.10 Zwischenfazit 140
5 Problemstellungen 143
5.1 Diskrepanzen 143
5.1.1 Die Diskrepanz zwischen christlichem/ethischem Anspruch und tatsächlicher Umsetzung auf Ebene von Institutionen (Vorbildcharakter) 143
5.1.2 Die Diskrepanz zwischen moralisch ethischer Einstellung und dem tatsächlichen Handeln der Einzelnen und die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln 147
5.1.3 Erklärungsversuche für die Diskrepanz zwischen ethisch moralischer Einstellung und tatsächlichem Handeln bzw. für die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln 149
5.1.4 Erste Folgerungen aus den Diskrepanzen zwischen Einstellungen und Handeln bzw. Wissen und Handeln 152
5.2 Zur Ausbildung von Religionslehrerinnen und Religionslehrern 153
5.2.1 Problembeobachtung: Fehlendes Problembewusstsein bei Studierenden 153
5.2.2 Überprüfung der Beobachtung an einer Stichprobe/Befragung von Studierenden der Ev. Theologie in Kassel 154
5.2.3 Die Forsa-Studie: Jugendliche und nachhaltiger Konsum. Bestätigung der Ergebnisse der Befragung und weitere wichtige Ergebnisse der Forsa-Studie 155
5.2.4 Nicht systematische Verortung von Inhalten von Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit bzw. Auswirkungen der externalisierenden Lebensweise im Studium der Ev. Theologie 158
5.3 Zwischenfazit 160
6 Folgerungen aus den Problemstellungen 163
6.1 Die Bedeutung von Aufklärung und Information 163
6.2 Empathie 163
6.2.1 Die Bedeutung von Empathie 163
6.2.2 Das Problem der selektiven Empathie 163
6.2.3 Entwicklungspsychologische Überlegungen zur Empathieentwicklung. Die Stufenmodelle von Lawrence Kohlberg und anderen kontrastiert mit Überlegungen von Albert Schweitzer 166
6.2.4 Möglichkeiten der Empathieförderung 171
6.3 Die Bedeutung von Achtsamkeit und Wertschätzung 173
6.4 Wertereflexion 177
6.5 Zwischenfazit 180
7 Beispiele für sinnvolle Initiativen, Ansätze und Einrichtungen, die eine ganzheitliche Auseinandersetzung unterstützen und Empathieerfahrungen ermöglichen 183
7.1 Das Institut für Theologische Zoologie 183
7.2 Der Ansatz der Sozialen Plastik und des „Erdforums“ von Shelley Sacks 184
7.3 Die Erd-Charta 186
7.4 Das Beispiel des Grünen Hauses in Eckernförde 187
7.5 Das Compassion-Projekt 188
7.6 Roots and Shoots, die Initiative von Jane Goodall und des Jane Goodall Instituts 189
7.7 Das Schulfach „Verantwortung“ von Margret Rasfeld und der Evangelischen Schule
Berlin Zentrum 190
7.8 Frei-Days for Future und das Netzwerk Schule im Aufbruch 191
7.9 Nutzung außerschulischer Lernorte zur Naturbegegnung/Empathieerfahrung 193
7.10 Das Klimahaus in Bremerhaven 193
8 Zur Auseinandersetzung mit den Inhalten von Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit im universitären Kontext 195
8.1 Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit als Inhalt Theologischer Gespräche 195
8.2 Zur Auseinandersetzung mit Inhalten von Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit und des verantwortlichen Handelns in religionspädagogischen Seminarveranstaltungen 197
8.2.1 Überlegungen zum Einstieg in die Thematik allgemein 198
8.2.2 Zum Themenkomplex Globale Gerechtigkeit198
8.2.3 Zum Themenkomplex Umgang mit der Mitwelt/Schöpfung 200
8.2.4 Erkennen von Zusammenhängen 201
8.2.5 Aufzeigen von Möglichkeiten für nachhaltiges und verantwortliches Handeln 202
8.2.6 Auseinandersetzung mit der Frage: Was hemmt ethisches Verhalten? 202
8.2.7 Erarbeiten von ethischen und theologischen Bezügen 204
8.2.8 Verbindung zum eigenen Leben herstellen 204
8.2.9 Zur Ansprache empathischer Fähigkeiten 204
8.3 „Informationszentrum Verantwortlich Handeln“ – eine sinnvolle Einrichtung in der Religionspädagogik, in der Lehrkräftebildung und an der Hochschule 205
8.3.1 Konzeptionspapier des Informationszentrums 206
8.3.2 Projektseminare – Konkrete Anregung zum direkten nachhaltigen Handeln 212
8.3.3 Interdisziplinäre universitäre Vernetzung 212
8.3.4 Kooperationen außerhalb der Universität 213
8.3.5 Einbindung in die Ausbildung von Lehrkräften aller Fachrichtungen – Zum Beispiel das „Nachhaltigkeitszertifikat“ als Qualifikationsmöglichkeit 214
8.4 Zwischenfazit 214
9 Gesamtfazit der Arbeit 217
Literatur 225
Anhang 237
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