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Kann man Gott beleidigen?
Zur aktuellen Blasphemie-Debatte
Thomas Laubach (Hrsg.)
Herder Verlag
EAN: 9783451309052 (ISBN: 3-451-30905-X)
224 Seiten, paperback, 13 x 21cm, 2013
EUR 12,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das Thema Blasphemie hat explosionsartig an Bedeutung gewonnen. Vom "Punk-Gebet" in einer orthodoxen Kirche über Mohammed-Karikaturen bis zum Papst auf dem Cover einer Satire-Zeitschrift. Während die einen auf die Meinungsfreiheit pochen, sehen viele Gläubige den Tatbestand der Blasphemie erfüllt. Können Gott und der Glaube überhaupt beleidigt werden? Deckt die Meinungsfreiheit jede Äußerung ab? Braucht Religion den Schutz durch den Staat?
Mit Beiträgen von Ingeborg Gabriel, Arnold Angenendt, Hans-Joachim Höhn, Gregor Maria Hoff, Josef Isensee, Thomas Laubach, Barbara Rox, Harald Schroeter-Wittke, Jean-Pierre Wils, Wolfgang Wunden, Irene Klissenbauer, Reinhold Zwick
Thomas Laubach, geb. 1964, lange Zeit in der kirchlichen Jugendarbeit und im journalistischen Bereich tätig, schrieb die Texte zu zahlreichen Neuen Geistlichen Liedern. Seit 2006 ist er Landessenderbeauftragter beim SWR in Mainz. Er ist verheiratet und hat 4 Kinder; als Thomas Weißer ist er immer wieder im Radio beim »Wort zum Tag« und bei Morgenandachten zu hören.
Rezension
Darf Kunst Gott lästern? Und wo beginnt die Gotteslästerung? Das Interesse der im vorliegenden Buch versammelten Studien soll sich nicht zufrieden geben mit der Auflistung verschiedener Skandale des ‹Glaubensfrevels›, die Gerichtsverfahren erzwungen haben. Es geht vielmehr darum, die tiefer liegenden Motive jener Lästerer auszuforschen und aufzuklären, die begründet ihre Gegenstimme erhoben haben. Blasphemie (altgr. "Rufschädigung") meint das öffentliche, Ärgernis erregende Verhöhnen bestimmter Glaubensinhalte einer Weltreligion (Gotteslästerung). Insbesondere durch Islamisten dringt die Thematik wieder in unser Bewußtsein, während in aufgeklärten europäischen Staaten durch verfassungsmäßig garantierte Toleranz der Religions-, Meinungs- und Gewissensfreiheit der Blasphemie-Vorwurf weitgehend obsolet geworden ist. Besonders fundamentalistische Gruppen sehen oft bereits Dinge als Blasphemie an, die in westlichen Staaten explizit durch die Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Redefreiheit geschützt sind; Beispiel: Am 27. Oktober 2005 erstatteten elf Vertreter dänischer islamischer Organisationen aufgrund des Blasphemie-Paragraphen § 140 im dänischen Strafgesetzbuch Strafanzeige gegen die Zeitung Jyllands-Posten. Am 6. Januar 2006 stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein mit der Begründung, dass keine Hinweise auf eine Straftat nach dänischem Recht vorlägen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Reihe Theologie kontrovers versammelt in loser Folge Bände zu aktuellen Themen, die in der Theologie kontrovers diskutiert werden und über die Theologie hinaus Bedeutung haben.
Inhaltsverzeichnis
Gotteslästerung 2.0. Thesen zur Blasphemie in der Gegenwart 9
Thomas Laubach
Wie viel Blasphemie verträgt der Glaube?
Gottesfrevel oder: Das Problem des freien Eintritts und freien Austritts 21
Arnold Angenendt
Blasphemie. Erinnerung an eine Zeit, als Religion noch Nervensache war 37
Jean-Pierre Wils
Gott lässt sich nicht spotten! (Gal 6,7).
Eine protestantische Positionierung zum Thema Blasphemie 59
Harald Schroeter-Wittke
Vor dem Kreuz. Blasphemische Inversionen 75
Gregor Maria Hoff
Empört - verletzt - beleidigt. Recht und Grenzen emotionaler Reaktionen auf Blasphemien 91
Hans-Joachim Höhn
Der lächerliche Glaube. Ethische Aspekte der Blasphemie 109
Thomas Laubach
Darf Kunst alles?
Anstößige Bilder. Aspekte des Blasphemischen im Film 129
Reinhold Zwick
Loslassen mit Blick nach vorne 143
Wolfgang Wunden
Ein Recht auf Blasphemie?
Blasphemie im Spannungsverhältnis zwischen Meinungs- und Religionsfreiheit? 161
Barbara Rox
Klagen gegen Blasphemie? Zum schwierigen Verhältnis von Religions- und Meinungsfreiheit 179
Ingeborg Gabriel/ Irene Klissenbauer
Blasphemie und säkularer Staat 193
Josef Isensee
Die Autorinnen und Autoren 217
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