lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Justiz Roman Erstausgabe 1959/1960

detebe 23065
Justiz
Roman


Erstausgabe 1959/1960



detebe 23065

Friedrich Dürrenmatt

Diogenes Verlag
EAN: 9783257230659 (ISBN: 3-257-23065-6)
240 Seiten, paperback, 11 x 18cm, 1998

EUR 8,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Justiz

»Ein Zürcher Kantonsrat erschießt in einem überfüllten, von Politikern, Wirtschaftskoryphäen und Künstlern besuchten Restaurant der Stadt vor aller Augen einen Germanisten, Professor an der Universität, läßt, zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt, im Gefängnis einen jungen, mittellosen Rechtsanwalt zu sich kommen und erteilt diesem den Auftrag, seinen Fall unter der Annahme neu zu untersuchen, er sei nicht der Mörder gewesen. Der junge Anwalt, der den scheinbar sinnlosen Auftrag annimmt, erkennt zu spät, in welche Falle ihn die Justiz geraten läßt, weil er sie mit der Gerechtigkeit verwechselt.« Friedrich Dürrenmatt

»Mit Justiz setzt Friedrich Dürrenmatt wieder Maßstäbe. Ihm ist ein boshaftes, possenreißerisches, scharfes und brillantes Stück Literatur gelungen, das angesichts einer im Grunde sauertöpfischen, miesepetrigen Dulder-Literatur im deutschsprachigen Raum fast zur Offenbarung wird.« Wolfram Knorr/Die Weltwoche, Zürich

»Mit seinen beiden literarischen Kriminalromanen Der Richter und sein Henker und Der Verdacht hat Friedrich Dürrenmatt seine Meisterschaft auf dem Gebiet der Kriminalliteratur gezeigt. Mit seinem Roman Justiz bestätigt er sie erneut.« Hamburger Abendblatt

»Ich habe Justiz Seite für Seite mit sozusagen lustvoll gesträubten Haaren gelesen.« Friedrich Luft/Die Welt, Bonn
Rezension
Mit seinen beiden literarischen Kriminalromanen "Der Richter und sein Henker" und "Der Verdacht" hat Friedrich Dürrenmatt seine Meisterschaft auf dem Gebiet der Kriminalliteratur gezeigt; in diesen Rahmen fügt sich der Roman "Justiz". - Friedrich Dürrenmatt (*1921 † 1990) war primär Dramatiker, zugleich aber auch Schriftsteller sowie Maler. Aus dem Prosa-Werk gehört der 1950 erschienene Kriminalroman ›Der Richter und sein Henker‹ heutzutage zur Standard-Lektüre an deutschsprachigen Schulen. - Der Schweizer Diogenes-Verlag bringt in 18 Bänden das Dramatische Werk des Dichters heraus und in 19 Bänden das Prosa-Werk, jeweils in Taschenbuch-Form in Kassette.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bei keinem anderen Dichter empfinde ich wie bei Dürrenmatt die Werke als Taten.«
J.R. von Salis

Für seinen Glauben konnte der Vater, Dorfpfarrer von Konolfingen, den Sohn nicht gewinnen. Dürrenmatt wurde nicht Protestant, er protestierte: im Regiesitz des Theaters, am Schreibtisch, vor der Staffelei. Die Welt sah er als groteskes Labyrinth voller Pannen und schlimmstmöglicher Wendungen, als »Pulverfabrik, in der das Rauchen nicht verboten ist«. »Nur das Komödiantische ist möglicherweise heute noch der Situation gewachsen. Wer verzweifelt, verliert den Kopf; wer Komödien schreibt, braucht
ihn.« So wechselte Dürrenmatt »nach zehn Semestern Philosophie gleich ins Komödienfach über«; statt seine Dissertation über ›Kierkegaard und das Tragische‹ schrieb er das Drama ›Es steht geschrieben‹. Mit den Krimis und der Komödie ›Die Ehe des Herrn Mississippi‹ hatte er Erfolg, der sich mit ›Der Besuch der alten Dame‹ und ›Die Physiker‹ zum Weltruhm steigerte. »Weil man mich meistens falsch verstand, wurde ich berühmt«, spöttelte Dürrenmatt.

»›Justiz‹ ist ein herrliches Buch, gescheit, sarkastisch, witzig, ironisch, boshaft.«
Reinhardt Stumm / Basler Zeitung

»Wir haben es mit vorzüglicher Prosa zu tun. Geist und Nonsens, Kunst und Kolportage, Weisheit und Amüsement – sie halten sich hier die Waage.«
Marcel Reich-Ranicki / Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ich habe ›Justiz‹ Seite für Seite mit sozusagen lustvoll gesträubten Haaren gelesen.«
Friedrich Luft / Die Welt, Berlin

»Dürrenmatt schrieb nicht nur einen Schweizer Krimi, sondern einen gesellschaftskritischen Roman, in dem philosophische Reflexionen über Recht und Gerechtigkeit, Mögliches und Wirkliches, über die Wahrheit hinter der Wahrheit einfließen und Akzente setzen.«
Rolf Breiner / Luzerner Zeitung

»Friedrich Dürrenmatt ist mit ›Justiz‹ ein boshaftes, possenreißerisches, scharfes und brillantes Stück Literatur gelungen, das angesichts einer im Grunde sauertöpfischen, miesepetrigen Dulder-Literatur im deutschsprachigen Raum fast zur Offenbarung wird.«
Wolfram Knorr / Münchner Merkur

Mit seinen beiden literarischen Kriminalromanen ›Der Richter und sein Henker‹ (detebe 21435) und ›Der Verdacht‹ (detebe 21436) hat der Schweizer Romancier und Dramatiker Friedrich Dürrenmatt seine Meisterschaft auf dem Gebiet der Kriminalliteratur gezeigt. Mit seinem Roman ›Justiz‹ bestätigt er sie erneut. Dieser psychologisch meisterhaft gearbeitete Roman ist dennoch mehr als ein Krimi. Es ist die Geschichte eines jungen Schweizer Anwalts, der in die Falle der Justiz geraten ist, weil er sie mit der Gerechtigkeit verwechselt hat; daran zerbricht er.«
Hamburger Abendblatt

»Aus dem Zusammenprall arrangiert Dürrenmatt auch in diesem Roman hirnverbrannte, oft hervorragend pointierte Situationen, die sich als markante Szenen aneinanderheften und sich meistens um eine ausgefallene Einzelfigur oder eine bizarre Figurenkonstellation zusammenschließen.«
Beatrice von Matt

»Bemerkenswert und faszinierend an ›Justiz‹ ist zunächst die satirisch-kritische Gesellschaftsdarstellung, die mit Hilfe zahlreicher von Einfällen und grotesken Ideen wimmelnder Situationen und mit genial gezeichneten Typen-Figuren ein – trotz der relativen Kürze des Romans – überraschend farbiges, distanziert-ironisch gezeichnetes Bild der Epoche der Hochkonjunktur liefert. (…) Ein wichtiges Kennzeichen des Spätwerks, das auch in ›Justiz‹ deutlich wurde, ist daher Dürrenmatts ungebrochene Erzählfreude, sein gewaltiger Einfallsreichtum, die unerschöpfliche Lust am Experiment sowie der Spaß an der unkonventionellen Gestaltung eines Stoffes ebenso wie an dessen unerwartetem Schluß.«
Bernhard Auge / Friedrich Dürrenmatts Roman ›Justiz‹, Dissertation, LitVerlag, 2004

»Mit ›Justiz‹ bereicherte Friedrich Dürrenmatt die Gattung des Kriminalromans, in der schon alle Varianten ausgereizt schienen, um einen brillanten Einfall.«
Markus Langer / Frankfurter Allgemeine Zeitung

Film:»›Justiz‹ ist unverkennbar ein Dürrenmatt-Stoff: ein ausgetüftelt verworrener Kriminalfall verbindet sich mit ironisch gefärbter Gesellschaftskritik, ein persönliches Melodram mit allgemeiner Moralphilosophie. Die Trennung von Recht und Unrecht existiert noch, sie spielt nur keine Rolle mehr. Eine Mischung aus kühler Distanziertheit und moralischem Zeigefinger. Regisseur Hans W. Geissendörfer vermag es durchaus, diese atmosphärische Ambivalenz in filmische Erzählung umzusetzen. Er trifft den richtigen Ton.«
Tips, Bielefeld

»Mit ›Justiz‹ setzt Friedrich Dürrenmatt wieder Maßstäbe. Angesichts einer sauertöpfischen, miesepetrigen Dulder-Literatur im deutschsprachigen Raum eine wahre Offenbarung!«
Die Weltwoche, Zürich

Zur Verfilmung: »Hinter diesem Film muß ein irrwitziger Roman stehen, den man unbedingt mal (wieder) lesen sollte.«
Walter Ruggle / Tages-Anzeiger, Zürich

»Hat Dürrenmatt je genauer und schärfer formuliert, war je seine Diktion leichter und eleganter? Seine beneidenswerte Beobachtungsgabe triumphiert etwa im sarkastischen Porträt eines alten Ehepaares, zweier Soziologen.«
Marcel Reich-Ranicki
Inhaltsverzeichnis
Justiz 9
Roman

Anhang
Nachschrift 235
Nachweis 236