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Jesus zwischen Juden und Christen Re-Visionen im Verhältnis der Kirche zu Israel Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage

2. Aufl. 2004 / 1. Aufl. 1999
Jesus zwischen Juden und Christen
Re-Visionen im Verhältnis der Kirche zu Israel


Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage



2. Aufl. 2004 / 1. Aufl. 1999

Klaus Wengst

Kohlhammer
EAN: 9783170183278 (ISBN: 3-17-018327-3)
208 Seiten, kartoniert, 13 x 21cm, 2004

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Christen sind durch das Neue Testament auf Jesus bezogen. Jesus aber war Jude. Jesus eint - Jesus trennt. Wir müssen uns darüber verständigen, wer wir als Kirche Jesu Christi angesichts Israels sind.



»... eine ökumenisch kompromißlose, exegetisch-bibeltheologisch kompetente und doch allgemeinverständlich gehaltene Darstellung des Glaubens an Jesus... Es ist vor allem die ... Sehweise und Haltung des Hörens auf den jüdischen Glauben, welche dieses Buch zu einem wichtigen Beitrag in der ökumenischen Verständigung macht.« (R. Oberforcher, Zeitschrift für katholische Theologie)



Die Neuauflage wird ergänzt u.a. durch ein eigenes Kapitel »Seit wann gibt es Christentum?« sowie durch Ausführungen, die das Verhältnis von Christen zu Juden in trinitarischer Perspektive reflektieren.



Professor Dr. Klaus Wengst lehrt Neues Testament und Judentumskunde an der Universität Bochum.
Rezension
Der christlich-jüdische Dialog hat sich seit den 80er Jahren des letzten Jhdts. erfreulich entwickelt. Der Bochumer Neutestamentler Klaus Wengst hat sich zunehmend intensiv in diesen Dialog eingebracht (aus dem Vorwort zur 1. Aufl.: „In den letzten zehn Jahren ist meine Arbeit am Neuen Testament mehr und mehr von der Beschäftigung mit dem Judentum bestimmt worden.“) und „Re-Visionen“ (s. Buchtitel) im Verhältnis von Juden und Christen angemahnt. Der Titel dieses Buchs ist im Vergleich zu dem, was es inhaltlich bietet, fast etwas eng geführt: hier wird nicht nur „Jesus“ im eigentlichen Sinne „zwischen Juden und Christen“ verhandelt, sondern das Verhältnis von Christentum und Judentum an grundsätzlichen Themen, - deren eines sicherlich „Jesus“ ist -, neu ausgerichtet (vgl. Inhaltsverzeichnis).

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorworte 9

Einleitung 11

§ 1 Auf dem Weg zum Dialog: Voraussetzungen und Hindernisse 11

1. Es gibt noch keinen Dialog 11
2. Vor dem Massenmord gab es keinen Dialog 12
3. Was Christen vor dem Dialog klären müssen 15
4. Vor einem möglichen Dialog steht das Hören 19

I. Die Bibel und der eine Gott 21

§ 2 „Altes" Testament und jüdische Bibel oder: Von der Treue Gottes 21

1. Die Bibel gehört nicht der Kirche allein 21
2. Die Bibel Jesu und das „Alte" Testament 22
3. Die mit dem Alten Testament gegebene grundlegende
Verbindung von Christen mit Juden: der eine Gott 26
4. „Altes" Testament und hebräische Bibel oder: Von der Treue des Volkes Israel 27

§ 3 Bibel und Wort Gottes - Bibellektüre angesichts Israels 32

1. Die hebräische Bibel ist mehr als nur Verheißung auf Christus 32
2. Wie sollen wir die Bibel lesen? 34
3. Den jüdischen Verstehenshorizont achten und die Einheit der Bibel wahren 40

II. Jesus eint - Jesus trennt 45

§ 4 Der Jesus der Evangelien - ein Jude unter Juden 45

1. Vorbemerkungen 45
2. Jesus und die frühen Chassiden - die Nähe zu Gott 47
3. Jesus und die frühen Chassiden - das Vollbringen von Wundern 50
4. Jesus und die frühen Chassiden - das Tun des Willens Gottes 52
5. Schlussbemerkungen 58

§ 5 Der Glaube an Jesus Christus - verbindend und trennend zugleich 62

1. Die österliche Perspektive der Evangelien 62
2. „Der Glaube Jesu einigt uns, der Glaube an Jesus trennt uns"? 63
3. „Wenn aber der Gesalbte nicht auferweckt ist, ist euer Glaube nichtig" (1. Korinther 15,17) ... 64
4. Das Hinzukommen von Menschen aus den Völkern 65
5. Das Verbindende und Trennende des Glaubens an Jesus 67

§ 6 Elemente und Kriterien einer nicht-antijüdischen Christologie 70

1. Notiz zur antijüdischen Wirkungsgeschichte des Christusbekenntnisses 70
2. Das Bekenntnis zu Jesus Christus als Lob des Gottes Israels 71
3. Wie können Christen von Jesus als Messias sprechen? 74
4. „Allein Christus" und die Erwählung Israels 77
5. Schlussbemerkung 82

§ 7 Das Verhältnis von Christen zu Juden in trinitarischer Perspektive - ein Versuch 85

1. Einleitung: Warum das Verhältnis von Christen zu Juden in trinitarischer Perspektive bedacht werden muss ... 85
2. „Ich glaube an Gott, den Vater..." Die Verbundenheit mit Israel im ersten Artikel 87
3. „Und an Jesus Christus ..." Die Verbundenheit mit Israel im zweiten Artikel 89
4. „Ich glaube an den Heiligen Geist..." Die Verbundenheit mit Israel im dritten Artikel 90
5. Schluss: Gott alles in allem 92

III. Kirche in der Gegenwart Israels 97

§ 8 Das Volk und die Völker 97
1. „Gotthatsein Volk nicht verstoßen" (Römer 11,2) 98
2. „... sowohl bei euch (in Rom) als auch bei den übrigen Völkern" (Römer 1,13) 98
3. „... weg von den Götzen, um dem lebendigen und wahrhaftigen Gott zu dienen" (1. Thessalonicher 1,9) 99
4. „Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen" (Epheser 2,19) 100
5. Die Kirche - das Volk Gottes? 102
6. Zusammenfassende Thesen 104

§ 9 Seit wann gibt es Christentum? Die Entstehung der Völkerkirche, ihre Schuld und die Suche nach Wegen der Umkehr 106

1. Womit das Christentum nicht begann 106
2. Beginnt das Christentum damit, dass Menschen aus den Völkern dazukommen? 108
3. Beginnt das Christentum, als die Messiasgläubigen „Christen" genannt werden? 119
4. Abgrenzungsprozesse nach 70 n.Chr. zwischen der jüdischen
Mehrheit und der christusgläubigen Minderheit 120
5. Jüdisch leben oder christlich leben? Die Ausbildung einer eigenen Identität in Antithese zum Judentum .... 122
6. Die Nur-Völkerkirche angesichts des neutestamentlichen Anspruchs
der „Kirche aus Juden und Menschen aus den Völkern" 124

§ 10 Die Nagelprobe:Nein zur Judenmission 129

1. Einfuhrende Überlegungen zur Frage, ob das Neue Testament christliche Judenmission verlangt 129
2. Die Erkenntnis der Treue Gottes zu seinem Volk Israel 130
3. Der in der Bibel bezeugte Gott ist der Gott Israels und bleibt es auch als Vater Jesu Christi 133
4. Judentum darf und kann nicht als defizitär gegenüber dem Christentum beschrieben werden 134
5. Unser eigenes Defizit als Völkerkirche erkennen 137
6. Die Treue des Volkes Israel wahrnehmen 139

§ 11 Das Volk in seinem Land - Christen und der Staat Israel 143

1. „Zeichen der Treue Gottes" - Diskussion um den Rheinischen Synodalbeschluss von 1980 ...143
2. Antijüdische Deutung des Falles Jerusalems in christlichtheologischer Tradition 143
3. Zur theologischen Dimension des Staates Israel 145
4. Das Verhältnis von Christen zu Land und Staat Israel 147
5. Der Einspruch palästinensischer Christen 148
6. Der Einspruch „linker" Christen 150
7. „Zeichen der Treue Gottes"? „Zeichen der Treue Gottes"! 151

IV. Im Mithören des jüdischen Zeugnisses Gemeinsamkeiten entdecken und Unterschiede achten 155

§ 12 Worauf die Welt steht und das Gewichtigere in der Tora
(Mischna Avot 1,18 und Matthäus 23,23) 155

1. „Auf drei Dingen steht die Welt..." 155
2. „Das Gewichtigere in der Tora ..." 160
3. Matthäus und „die Pharisäer und Schriftgelehrten" 162
4. Grenzen einreißen und Grenzen respektieren 164

§ 13 Liebe und Gerechtigkeit 167

1. Die traditionell christliche Entgegensetzung von Gerechtigkeit und Liebe 167
2. Markion 168
3. „Auge um Auge, Zahn um Zahn" 171
4. „Nicht dem Bösen widerstehen" 173
5. Gerechtigkeit und Liebe nach einem rabbinischen Text 174

§ 14 Glaube und Rechtfertigung 178

1. Die antijüdische Profilierung des Paulus in der protestantischen Tradition 178
2. Punkte der Übereinstimmung zwischen Römer 3,21—31 und anderen
Aussagen der biblisch-jüdischen Tradition 180
3. Besonderheiten in Römer 3,21-31 183
4. Offene Probleme 185

§ 15 Gericht 188

1. Es ist nicht gleichgültig, was getan wird 188
2. „... das habt ihr mir getan" 191
3. Was man wissen soll, aber nicht in Rechnung stellen darf 193
4. Noch einmal: warum vom Gericht geredet wird 194

Schluss 199

§ 16 Ein künftiger Dialog in biblischer Ökumene? 199

Stellenregister 203