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Das Erste Testament Die jüdische Bibel und die Christen 2. Aufl. 2004 der ppb-Ausgabe 1998 / 1. Aufl. 1991
Das Erste Testament
Die jüdische Bibel und die Christen


2. Aufl. 2004 der ppb-Ausgabe 1998 / 1. Aufl. 1991

Erich Zenger

Patmos
EAN: 9783491694163 (ISBN: 3-491-69416-7)
208 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2004

EUR 9,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Erich Zenger, Dr. theol, geboren 1939, ist Professor für Exegese des Alten Testaments an der Universität Münster und Direktor des Seminars für Biblische Zeitgeschichte dort.

Das sogenannte Alte Testament hat es schwer bei den Christen. Einerseits gibt es keinen Zweifel: Vieles im Neuen Testament läßt sich ohne das Alte Testament überhaupt nicht verstehen. Die Evangelien werden nicht müde, ihr Zeugnis von Jesus dem Christus von »den Schriften«, d.h. vom Alten Testament her, zu erläutern und zu begründen. Andererseits ist schon im Neuen Testament eine Absetzbewegung unübersehbar, die im Lauf der Kirchengeschichte oft in eine unheilvolle Polemik gegen das Alte Testament und insbesondere gegen das Judentum als Volk dieses Buches umgeschlagen ist.

Bis heute haben Theologie und Kirche ein ungeklärtes

Verhältnis zu diesem Teil der christlichen Bibel. Entweder wird

es faktisch ignoriert und insgeheim verachtet, oder es wird,

freilich selektiv, christlich so vereinnahmt, daß es den Judeni

seinen Erstadressaten, weggenommen wird - von der Kirche,

die sich als das »wahre« Israel definiert. Es ist höchste Zeit, daß das Erste Testament als authentisches

Buch der Juden und als unverzichtbarer Teil der christlichen Bibel sein Erstgeburtsrecht zurückerhält. Die vorliegende Streitschrift des Münsteraner Bibelwissenschaftlers, der seit Jahren im jüdisch-christlichen Dialog engagiert ist, leistet dazu einen Beitrag.
Rezension
Diese mittlerweile fast 20 Jahre alte Streitschrift fordert dem sog. Alten Testament die ihm gebührende Selbständigkeit als Quelle jüdischen Glaubens ein, die nicht entweder vorschnell christlich vereinnahmt oder christlich als Negativfolie mißachtet werden darf. Das Klischee vom Gott des Alten Testaments als Gott der Rache und Gewalt und dem Gott des Neuen Testaments als Gott der Liebe bedarf der Richtigstellung. Zenger fordert, dass das Alte, besser Erste Testament weder christlich vereinnahmt noch abgelehnt bzw. verachtet wird, sondern dass es als authentisches Buch der Juden und unverzichtbarer Teil der christlichen Bibel sein ‚Erstgeburtsrecht' zurückerhält. Und jenseits der Bibelhermeneutik ein wertvoller Beitrag zum jüdisch-christlichen Dialog!

Jens Walter, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Es ist höchste Zeit, daß das Erste Testament als authentisches Buch der Juden und als unverzichtbarer Teil der christlichen Bibel sein Erstgeburtsrecht zurückerhält. Die vorliegende Streitschrift des Münsteraner Bibelwissenschaftlers, der seit Jahren im jüdisch-christlichen Dialog engagiert ist, leistet dazu einen Beitrag.

Erich Zenger
Dr. theol., geboren 1939, ist Professor für Exegese des Alten Testaments an der Universität Münster und Direktor des Seminars für Biblische Zeitgeschichte dort.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Zur Einführung 11

I. Nach Auschwitz muß die Kirche das Alte Testament anders lesen.

1. Das neue Verhältnis der Kirchen zum Judentum 12
2. Beim Alten Testament geht es um das Fundament 17
3. Paradigmenwechsel im Umgang mit dem Alten Testament 21

II. Ist der Gott des Alten Testaments ein anderer Gott als der Gott Jesu?

1. Grundsätzliche Relativierungen 28
2. Vorbehalte gegen die Weisheitsbücher 34
3. Nörgelei an den »jüdischen« Psalmen 38
4. Rückfragen an die christlichen Kritiker 42

III. Ein »ewiges« Klischee: Der Gott der Rache und der Gewalt?

1. Liebt JHWH wirklich Gewalt und Krieg? 48
2. Die christlichen Übersetzer machen vieles oft noch schlimmer 54
3. Ist der Exodus-Gott nicht ein Gott der Gewalt »von Anfang an« ? 64
4. Das Problem verschärft sich im Neuen Testament! 68
5. Ein dynamisches Gottesbild: Größer als Gottes Gerechtigkeit ist Gottes Liebe 72

IV. Der Alte Bund-ein alter Bund?

1. Eine eigenartige Ausgangssituation 86
2. Der Bund Gottes mit Israel ist nicht durch Jesus »alt« geworden 89
3. Der Alte Bund ist von seiner Mitte her immer schon ein »neuer« Bund 108

V. Ist das Alte Testament nur » Vorgeschichte« und »Vorbereitung« des Neuen Testaments?

1. Ein verdrängtes Problem der überlieferten Lehre 120
2. Altes Testament und Neues Testament verhalten sich nicht zueinander wie Verheißung und Erfüllung 123
3. Altes Testament und Neues Testament bilden keine organische Einheit 132

VI. Altes Testament oder Erstes Testament?

1. Das »Alte« Testament ist offen für seine zwei »Fortführungen« im jüdischen Talmud und im christlichen Neuen Testament 140
2. Auf der Suche nach einer neuen Bezeichnung für das »Alte Testament« 144

VII. Vom (relationalen) Eigenwert des Tenach und des Ersten Testaments

1. Auf sich beziehen, ohne für sich zu vereinnahmen 155
2. Die Sinn-Richtung der kanonischen Endgestalt des Tenach 162
3. Die Sinn-Richtung der kanonischen Endgestalt des Ersten Testaments 177

VIII. Die spannungsvolle Einheit der christlichen Bibel

1. »Auf vielerlei Weise hat Gott einst gesprochen « (Hebr 1,1) 185
2. Der notwendige Dialog zwischen beiden Teilen der christlichen Bibel 189
3. Kanonisiertes Ja zur theologischen Würde des Judentums 198
4. Messianische Gemeinschaft von Israel und Kirche 205