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"Ich esse eure Suppe nicht!"
Systemische Perspektiven magersüchtigen Verhaltens




Nancy Sorge, Sandra Schwarze

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808005903 (ISBN: 3-8080-0590-4)
222 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2006

EUR 19,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Beiträge zur systemischen (Sonder-) Pädagogik Herausgeber: Winfried Palmowski

Über die Autorinnen:

Die Autorinnen Sandra Schwarze und Nancy Sorge absolvierten an der Universität Erfurt den Magister-Studiengang mit den Schwerpunkten Erziehungswissenschaft und Bildungsmanagement sowie den Baccalaureus-Studiengang in den Bereichen Erziehungswissenschaft und Rechtswissenschaften. Sie verfügen über eine Ausbildung in systemischer Beratung und Gesprächsmoderation. Zurzeit arbeiten sie an ihren Promotionen über die Thematik des Buches „Essprobleme aus systemischer Sicht".



Über dieses Buch:

Einige ungewöhnliche Verhaltensweisen, die sich ums Essen drehen, werden in

unserer Gesellschaft vorrangig medizinisiert. Sie werden als Krankheiten betrachtet,

entsprechend behandelt und auch mit pathologisierenden Begriffen belegt. Aus

systemischer Sicht ergibt sich die Bedeutung der Verweigerung von Nahrung oder

vom Vertilgen großer Mengen in kürzester Zeit aus dem jeweiligen Zusammenhang,

in den dieses Verhalten eingebettet ist. Man geht von einer „Funktionalität im

Kontext" aus.

Folgerichtig sind auch die Möglichkeiten des Umgangs mit problematischem

Essverhalten andere. Die beiden Autorinnen vergleichen traditionelle mitsystemischen

Beschreibungen und Erklärungen von Essstörungen.

Sie zeigen anschließend in ausführlicher Form, wie mit Hilfe systemischer Fragen

und Gespräche magersüchtiges Verhalten und andere Essprobleme verflüssigt und

aufgelöst werden können.

Das Buch richtet sich an alle, die mit diesem Thema befasst und auf der Suche nach

neuen und zusätzlichen Sichtweisen und Lösungen sind.
Rezension
Lehrer/innen finden sich immer wieder mit magersüchtigen Schülerinnen konfrontiert. Man schätzt mind. 100 000 Mädchen und Frauen zwischen 15 und 35 Jahren als magersüchtig ein. Jungen und Männer sind hingegen kam betroffen. Literatur zu dieser Thematik findet sich vielfältig. Die in diesem Buch favorisierte systemische Perspektive zielt aber nicht auf die angeblich „kranke“ Betroffene, sondern systemisch auf die Begleitumstände: die familiären, entwicklungsbezogenen und gesellschaftlichen Faktoren. Die Autorinnen sind um eine Änderung der Blickrichtung bemüht: weg von der angeblich „Kranken“ hin zu dem systemischen Umfeld. Körperwahrnehmungsstörungen, gesellschaftlicher Schönheitswahn und Drang zur Perfektion geraten dabei ebenso in den Blick wie statistische Erhebungen. Neben genetischen und familiären Faktoren sind auch gesellschaftliche Einflüsse von Bedeutung. Z.B. werden Grundmuster von Familien mit einem essgestörten Mitglied aufgezeigt. Dann folgt ein Lehrbuch zur systemischen Therapie essgestörten Verhaltens.
Literatur- und Internetverweise sind umfassend vorhanden.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Autoren-Informationen

Die Autorinnen Sandra Schwarze und Nancy Sorge absolvierten an der Universität Erfurt den Magister-Studiengang mit den Schwerpunkten Erziehungswissenschaft und Bildungsmanagement sowie den Baccalaureus-Studiengang in den Bereichen Erziehungswissenschaft und Rechtswissenschaften.
Sie verfügen über eine Ausbildung in systemischer Beratung und Gesprächsmoderation. Zur Zeit arbeiten sie an ihren Promotionen über die Thematik des Buches “Essprobleme aus systemischer Sicht.”

Beschreibung

Einige ungewöhnliche Verhaltensweisen, die sich ums Essen drehen, werden in unserer Gesellschaft vorrangig medizinisiert. Sie werden als Krankheiten betrachtet, entsprechend behandelt und auch mit pathologisierenden Begriffen belegt. Aus systemischer Sicht ergibt sich die Bedeutung der Verweigerung von Nahrung oder vom Vertilgen großer Mengen in kürzester Zeit aus dem jeweiligen Zusammenhang, in den dieses Verhalten eingebettet ist. Man geht von einer “Funktionalität im Kontext” aus. Folgerichtig sind auch die Möglichkeiten des Umgangs mit problematischem Essverhalten andere. Die beiden Autorinnen vergleichen traditionelle mit systemischen Beschreibungen und Erklärungen von Essstörungen. Sie zeigen anschließend in ausführlicher Form, wie mit Hilfe systemischer Fragen und Gespräche magersüchtiges Verhalten und andere Essprobleme verflüssigt und aufgelöst werden können.
Das Buch richtet sich an alle, die mit diesem Thema befasst und auf der Suche nach neuen und zusätzlichen Sichtweisen und Lösungen sind.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Winfried Palmowski 7

1. Einleitung 11

2. Zur Einführung in die Thematik Anorexia nervosa 23

2.1 Die Bezeichnung „Anorexia nervosa" - eine Irreführung? 25
2.2 Geschichtliche Entwicklungen der Selbstaushungerung 26

3. Zur psychiatrischen Sichtweise der Anorexia nervosa 33

3.1 Klassifikation und Diagnosekriterien 35
3.1.1 Zu den psychiatrischen Kriterien 36
3.1.2 Epidemiologie 45
3.2 Ätiologie 50
3.3 Angaben zur Mortalität und Aufgabe des Symptoms Hungern 53

4. Vom Suchen und Finden systemtheoretischer Grundlagen 59

4.1 Zu einigen Grundpositionen & Begriffen systemischen Denkens 61
4.1.1 Zum Systembegriff 62
4.1.2 Merkmale sozialer Systeme 66
4.2 Zur Entwicklung der systemischen Familientherapie 71
4.2.1 Historische Akzente 71
4.2.2 Familientherapeutische Schulen und Modelle 77

5. Zur systemischen Perspektive von Anorexia nervosa 95

5.1 Zu den „narzisstischen" Strukturen der relevanten Umwelten 97
5.2 Zur „Familie mit ungewöhnlichem Essverhalten" 104
5.2.1 Zu den einzelnen Familienmitgliedern 105
5.2.2 Zur familiären Situation 116
5.3 Zur Innenwelt der Anorexia nervosa 127
5.3.1 Anorexia nervosa - eine „Krankheit"? 129
5.3.2 Zu den funktionalen Aspekten des Symptoms Hungern oder Hungern als Lösung 132
5.3.3 Positive Funktionen des freiwilligen Hungerns - eine Auswahl 135

6. Die Kunst (Ver-) Änderungen zu bewirken 145

6.1 Die klinische Behandlung der „Krankheit" Anorexia nervosa 147
6.2 Fragen, die ungewöhnlich erscheinen, aber angemessen sind 151
6.2.1 Fragen zur Klärung des Gesprächsrahmens und des Verlaufs 154
6.2.2 Verflüssigen von Eigenschaften 158
6.2.3 Zirkuläre Fragen 162
6.2.4 Zukunftsgerichtete Fragen 166
6.2.5 Lösungsorientierte Fragen 167
6.2.6 Verschlimmerungsfragen 172
6.2.7 Noch mehr angemessen ungewöhnliche Fragen 173
6.2.8 Fragen, die das Interview abschließen 175

7. Die letzten Seiten des „Reiseführers" 183

7.1 Zusammenfassung 185
7.2 Ausblicke in ein noch unentdecktes Land 189


Netzgeflüster oder Linkliste zum Thema Anorexia nervosa 191

Literaturverzeichnis 195

„Gedankenrastplatz" 215