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Humanismus des anderen Menschen  Mit einem Gespräch zwischen Emmanuel Levinas und Christoph von Wolzogen als Anhang
Humanismus des anderen Menschen


Mit einem Gespräch zwischen Emmanuel Levinas und Christoph von Wolzogen als Anhang "Intention, Ereignis und der Andere"



Übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Ludwig Wenzler

Emmanuel Levinas

Meiner Hamburg
EAN: 9783787317134 (ISBN: 3-7873-1713-9)
184 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2005

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Levinas erkundet, wie sich trotz des propagierten „Endes des Menschen" von Humanismus und Humanität sprechen läßt. In der Entfremdung des Menschen und in der Auflösung aller feststehenden Bedeutung entdeckt Levinas eine neue, unbedingte Orientierung für den Menschen. Er muß unabweisbar reagieren auf den Anruf, der von der Tatsache ausgeht, daß der Andere verwundbar und sterblich ist. In dieser unvertretbaren Verantwortung für den Anderen erhält er seine Identität, ist seine Menschlichkeit begründet.



Titel der Originalausgabe: Humanisme de l´autre homme, Monpellier: fata morgana 1972
Rezension
Das Denken des französischen phänomenologischen Philosophen Emmanuel Levinas (1906-1995) kreist um die Grundfrage aller Philosophie, um die Anthropologie, um den anderen Menschen und dessen Fremdheit - in Liebe und Begehren, Einsamkeit und Schmerz, Krieg und Tod. Die Phänomenologie der Beziehung zum Anderen eröffnet eine Freiheit, die sich gegen jede Form von (auch latenter) Gewalt richtet, die die Autonomie des Anderen gefährden könnte. Ethik bedeutet dann Verbindlichkeit in der Beziehung zum anderen Menschen und nicht das starre Einhalten verbindlicher Normen. mensch muss von der Tatsache ausgehen, daß der Andere verwundbar und sterblich ist. In dieser unvertretbaren Verantwortung für den Anderen erhält er seine Identität, ist seine Menschlichkeit begründet.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gerade angesichts der Unmenschlichkeit, zu der Menschen fähig sind und die sie einander insbesondere in diesem Jahrhundert angetan haben, erhebt sich um so dringlicher die Forderung, für den Menschen eine Identität und eine Orientierung zu entdecken. Die Frage: Was ist der Mensch? bleibt die Grundfrage allen Philosophierens.
Die Nähe des Anderen, auf die wir uns verlassen, wenn wir "Du" sagen, ist das von Levinas entdeckte, von der Philosophie stets übergangene Thema, das eigentlich und dringend zu Erfragende, zu Begreifende. Denn der Andere ist uns nicht Gegenstand (wie die Objekte der Wahrnehmung), sondern fremd. Gerade darin liegt die Chance, oder das Rätsel, dessen Lösung möglich sein muß und Hoffnung geben kann; denn die Emanzipation des Subjekts zum Stifter der Einheit von Ich und Welt wurde erkauft um den Preis, daß das Subjekt "frei" wurde, indem es sich als – passive – Einheit, als Resultat der in den intentionalen Akten waltenden transzendentalen Apperzeption begriff.
Levinas weist darauf hin, daß dieser Weg der Emanzipation ein Irrweg ist, der das Ich zerstört und das Böse gebiert.
Die Korrektur liegt darin, daß die Andersheit des anderen Menschen die Falschheit des neuzeitlichen Subjektivismus bezeugt; sie ist da, aber läßt sich nicht als Produkt der Einbildungskraft der passiven Synthesis des intentionalen Aktes begreifen oder erfassen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Von Ludwig Wenzler VII
Bibliographie XXIX

EMMANUEL LEVINAS
Humanismus des anderen Menschen

Vorwort (1972) 1
Die Bedeutung und der Sinn (1964) 9
Humanismus und An-archie (1968) 61
Ohne Identität (1970) 85

Anmerkungen (von Theo de Boer, Adriaan Peperzak und Ludwig Wenzler) 105

Seitenkonkordanz der Ausgaben 1972 und 1987 127

Anhang: Intention, Ereignis und der Andere
Gespräch zwischen Emmanuel Levinas und Christoph von Wolzogen 131

Personenregister 151