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Handbuch psychomotorischer Begriffe
Handbuch psychomotorischer Begriffe




Rita Krämer-Stamm

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808006535 (ISBN: 3-8080-0653-6)
128 Seiten, Spiralbindung, 15 x 21cm, 2009, Format DIN A5, Ringbindung

EUR 15,30
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Autoren-Informationen

Rita Krämer-Stamm begann ihre Ausbildung 1985 zur sozial-medizinischen Assistentin an der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf. 2005 absolvierte sie eine weitere Ausbildung zur Motopädin an dem Ernst-Kiphard Berufskolleg in Dortmund. Nachdem Sie zunächst für den Kreis Olpe tätig war, arbeitet sie heute für den Märkischen Kreis. Die Tätigkeitsschwerpunkte bezogen sich auf die Risikokinderbetreuung und das Screening von Kindern im Vorschulalter und die Schuleingangsuntersuchungen.



Beschreibung

Das Handbuch psychomotorischer Begriffe ist ein umfassendes Nachschlagewerk, in dem alle wesentlichen Fachbegriffe der Psychomotorik und Motopädie enthalten sind. Der interessierte Leser findet hier neben den Erklärungen der über 1000 Begriffe auch die Ursprünge bzw. wörtliche Herleitung der Begriffe. Dies ermöglicht einen „neutraleren“ Blick auf die Begrifflichkeiten, da diese sonst oftmals - durch das Fachgebiet bestimmt - inhaltlich verändert sind. Da das Buch sich auf Kenntnisse aus der Psychologie, Medizin, Pädagogik und auch Soziologie bezieht, ist es nicht allein für Motopäden und Psychomotoriker interessant, sondern auch für andere pädagogisch oder therapeutisch arbeitende Fachkräfte. Es bietet eine hervorragende Unterstützung in der alltäglichen fachbezogenen Arbeit und kann als Grundlagenwerk für die Motopädieausbildung gesehen werden.
Rezension
Wer im Bereich Psychomototik und Motopädie tätig ist und schnell die Klärung eines Fachbegriffs benötigt, der/die liegt mit diesem "Handbuch psychomotorischer Begriffe" genau richtig. Ganz knapp und kompakt werden mehr als 1000 der wichtigsten Fachbegriffe erklärt (vgl. Leseprobe zum Buchstaben A im Inhaltsverzeichnis) sowie deren Ursprünge bzw. wörtliche Herleitung. Damit erweist sich das Handbuch nicht nur als relevant für die spezifische Fachgruppe, sondern für alle pädagogisch oder therapeutisch arbeitenden Fachkräfte. - Fazit: Ein Grundlagenwerk für die Motopädieausbildung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Begriffe von A - Z

Leseprobe:

A-bzw. Ab- (lat.) ab-, weg-, ent-, miss-
Abdomen (lat.: abdomen) Unterleib, Bauch
Abduktion (lat.: abducere: wegführen) wegführen
nach außen, gleichzeitiges Auseinandergehen
der Arme und/oder Bein
Ggs.: ➞ Adduktion
Abort (lat.: abortus: untergegangen, vergangen)
Fehlgeburt
Absencen (frz.: absence: Abwesenheit) epileptische
Anfälle mit sekundenlang
anhaltendem Bewusstseinsverlust.
Absencen werden von der Umwelt häufig
als Unaufmerksamkeit (Träumen)
interpretiert
abstrahiert (lat.: abstrahere: trennen) von etwas
absetzen, das Wesentliche aus dem
Zufälligen herausheben
abstrakt (lat.: abstractus: weggezogen, abgehalten)
nur gedacht, unanschaulich, von
der Wirklichkeit abgetrennt
Ggs.: ➞ konkret
Abulie (griech.: aboulía Ratlosigkeit) krankhafte
Willensschwäche, Entschlussunfähigkeit
Abwehrmechanismen unbewusste psychische Abläufe und
Vorgänge mit dem Ziel, nicht akzeptierte
Antriebe, Impulse und Emotionen
abzuwehren und zu unterdrücken, um
so Schuldgefühle und/oder Ängste zu
vermeiden und Konflikte zu mildern.
Abwehrmechanismen sind ein Konzept
der Psychoanalyse. Die wichtigsten
Abwehrmechanismen sind ➞ Verdrängung,
➞ Projektion, ➞ Sublimierung, ➞
Regression, ➞ Rationalisierung und ➞
Reaktionsbildung
ad- (lat.) zu-, hinzu-, an-
Adaption (lat.: adaptare: anpassen) Anpassung an
1. Umweltverhältnisse
2. Sinnesorgane an äußere Reize
adäquat (lat.: adaequatus: gleichgemacht,
gleichgestellt) angemessen, übereinstimmend
ADD Attention Deficit Disorder ➞ Aufmerksamkeits-
Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom
Adduktion (lat.: adducere: anziehen, heranführen)
Hinführen nach innen, gleichzeitiges
Schließen der Arme und Beine
Ggs.: ➞ Abduktion
ADHD Attention Deficit Hyperactivity Disorder
➞ Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-
Syndrom
ADHS ➞ Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-
Syndrom
Adiadochokinese Unfähigkeit, entgegengesetzte Bewegungen
schnell und geordnet auszuführen,
z.B. die Drehung einer Hand (wie
das Fähnchen auf dem Turme, meint
Schraubbewegungen)
Adipositas (lat.: adeps: Fett) Fettleibigkeit
Adoleszenz (lat.: adolescere: heranwachsen)
Jugendalter
Adrenalin ein Hormon der Nebenniere, das in
Angst-/Stresssituationen ausgeschüttet
wird, wirkt pulsfrequenzsteigernd
Vgl.: ➞ Noradrenalin
ADS Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ➞
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivtäts-
Syndrom
Adynamie (griech.: dýnamis: Kraft) Kraftlosigkeit,
Muskelschwäche, Körperschwäche,
Antriebsschwäche
Affekte, affektiv (lat.: affectus: Gemütsverfassung) emotionale
spontane Reaktion, emotional
spontan reagierend
afferente Bahn (lat.: afferre: herbeibringen) zum ZNS
gehörend, die aufsteigende Leitungsoder
Nervenbahn zum Zentrum hinführend,
Ggs.: ➞ efferente Bahn
Afferenz, afferent (lat.: afferre: herbeibringen) Gesamtheit
der dem Zentralnervensystem zuströmenden
Erregung Ggs.: ➞ Efferenz
A-F-K ➞ Augen-Fuß-Koordination
Aggressionen (lat.: aggredi: angreifen, überfallen) Angriffslust,
Verhalten, das einen anderen
Menschen unmittelbar (körperlich) oder
mittelbar (seelisch) schädigt
Aggressionen, primär normale ➞ Aggressionen
Aggressionen, sekundär zerstörende ➞ Aggressionen
Aggressivität (lat.: aggredi: angreifen, überfallen) allgemeine
und umfassende Bezeichnung
für gehäuft auftretendes feindseliges
Verhalten
agieren (lat.: agere: handeln, tun) Handeln
Agnosie (griech.: gnósis: Erkenntnis) Erkennungsstörung
Agnosie, akustische (griech.: akóu: einhören) Unfähigkeit
Gehörtes mit akustischem Erinnerungsgut
zu verknüpfen
Agnosie, Anos- (griech.: a: un-, nicht, leer; nosos:
Krankheit) Unfähigkeit zum kritischen
Erkennen eigener krankheitsbedingter
Funktionsausfälle
Agnosie, apperzeptiv (lat.: percipere: wahrnehmen) Fehlen
von ganzheitlichem Erfassen sinnvoller
Bilder
Agnosie, assoziativ (lat.: associare; verknüpfen,verbinden)
bei intakter visueller Verarbeitung Fehlen
des Zuordnens des Gesehenen zu
eigenem Wissen
Agnosie, Astereo- (griech.: stéreos: starr) Unfähigkeit
Formen und Gegenstände zu ertasten
Agnosie, Prosop- (griech.: prosópon: Gesicht) Unfähigkeit
bekannte Gesichter zu erkennen
Agnosie, räumliche Unfähigkeit räumliche Beziehungen zu
erfassen oder räumlich zu denken
Agonisten (griech.: agonístes: Kämpfer) Muskel,
der eine bestimmte, dem Antagonisten
entgegengesetzte Bewegung, ausführt
Ggs.: ➞ Antagonisten
A-H-K ➞ Augen-Hand-Koordination
Akinesie (griech.: kínesis: Bewegung) Bewegungsarmut
Akkommodation (lat.: accommodatio: Anpassung)
Veränderung der eigenen Struktur im
Sinne einer Angleichung an die Erfordernisse
und Gegebenheit der Umwelt,
die Tendenz sich an ein neues Objekt
anzupassen, Fokussierung des Bildes
auf der ➞ Retina (Netzhaut), in der
Psychomotorik auch die Differenzierung
der bereits integrierten Sinneswahrnehmungen
Vgl.: ➞ Assimilation
aktionale Aspekte (lat.: agere: handeln) handelnde Blickrichtung
Aktuale (lat.: actus: Tat, Werk) das Wirkliche
Akupunktur (lat.: acus: Nadel, punctum: Punkt) Behandlungsmethode
aus der traditionellen
chin. Medizin. Mit Nadeln wird in ➞
Triggerpunkte gestochen, um Energieblockaden
zu lösen, die zu Störungen
im Organsystem führen können
Akustik, akustisch (griech.: akóuein: hören) Lehre von den
Tönen, das Hören betreffend
akustische
Differenzierung
(lat.: differentia: Verschiedenheit) die
Fähigkeit, Laute unterscheiden zu können
akustische Serialität (lat.: series: Reihe, Kette) die Fähigkeit,
gehörte Laute in der richtigen Reihenfolge
wiedergeben zu können
akustische
Wahrnehmung
Bezeichnung für Sinnesempfindungen
des Hörorgans
akustisches
Gedächtnis
Merkfähigkeit oder Wiedererkennen
von gehörten Lauten.
Akzeleration (lat.: accelerare: beschleunigen) Beschleunigung,
Zunahme der Körperlänge
im Laufe von Generationen
Ggs.: ➞ Retardierung
akzentuiert (lat.: accentus: Betonung) explizit, ausdrücklich
akzessorisch zusätzlich
-algia, -algie (griech.: álgos: Schmerz) Schmerz
Alpha álpha: 1. Buchstabe des griech. Alphabets
Alpha-Moto-Neurone Nervenfasern, die die quergestreiften
Arbeitsmuskeln erregen
ambivalent (lat.: valere: gelten) doppelwertige Gefühle,
zwiespältig, schwankend
Ambivalenz der Gefühle Die Gefühle zeigen entgegengesetzte
Richtungen, z.B. gleichzeitig Liebe und
Hass, Abneigung und Zuneigung, Hinwenden
und Abwenden, diese Gefühle
können auch sehr rasch hintereinander
auftreten
Ammensprache (norw.: Amme: stillen) verlangsamte,
vokalbetonte Sprechweise, die unwillkürlich
gewählt wird und die Lautäußerungen
des Säuglings anregt
Amnesie (griech.: mnésis: Erinnerung) Gedächtnisstörung
der zeitlichen oder inhaltlichen
Erinnerungen
Amnesie, passagere (frz.: passager: Reisender) vorübergehender
Gedächtnisverlust
Amnesie, retrograde (lat.: retrogradis: zurückgehend) Gedächtnisverlust
bezogen auf Ereignisse
vor der Schädigung
(lat.: transitus: hinübergegangen) vorübergehender
totaler Gedächtnisverlust
amorph (griech.: morphé: Form) formlos
Amusie (griech.: amousos: unmusikalisch) Unfähigkeit
Melodien aufzufassen
Analyse (griech.: análysis: Auflösung) ganzheitliche
systematische Untersuchung, bei
der das zu untersuchende Ob- oder
Subjekt in seine Einzelteile zerlegt,
untersucht und bewertet wird. Die Vernetzungen
untereinander werden dabei
berücksichtigt
Amnesie,
transitorische globale