lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Handbuch Eltern in den Hilfen zur Erziehung Die Stellung von Eltern stärken
Handbuch Eltern in den Hilfen zur Erziehung
Die Stellung von Eltern stärken




Josef Faltermeier, Nicole Knuth, Remi Stork (Hrsg.)

Beltz Verlag , Juventa
EAN: 9783779967606 (ISBN: 3-7799-6760-X)
401 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, Dezember, 2021

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eltern haben einen Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung – und doch erleben sie im Kontakt mit der Kinder- und Jugendhilfe häufig Ausgrenzung und Stigmatisierung. Das Handbuch gibt einen Überblick über zentrale Anforderungen bei der Zusammenarbeit mit Eltern in den Hilfen zur Erziehung und diskutiert, wie die Stellung von Eltern aus rechtlicher, konzeptioneller und fachpraktischer Sicht gestärkt werden kann, damit sie ihren Kindern Hilfe und Sicherheit geben und mit den Fachkräften erfolgreich kooperieren können. Das Buch vertritt aktuelle Positionen, die vom ›Bundesnetzwerk Fachpolitik für Eltern und Familien in der Kinder- und Jugendhilfe‹ bei der Weiterentwicklung der Erziehungshilfen eingebracht werden.

Josef Faltermeier, Dr. phil., Jg. 1947, Studium der Sozialen Arbeit an der Ev. FH Freiburg sowie Studium der Pädagogik an der Universität Frankfurt. Promotion 1999 an der Universität der Bundeswehr München über »Wahrnehmungskonstruktionen von Herkunftseltern«. Langjährige Fort- und Weiterbildungsarbeit als wiss. Referent und Arbeitsfeldleiter. Verantwortliche Durchführung mehrerer bundesweiter Forschungsprojekte insbesondere zur »Fremdunterbringung von Kindern« und zur »Schulverweigerung«. Seit 2009 Lehrtätigkeit am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain Wiesbaden, ab 2011 Honorarprofessor für »Geschichte, Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit«, von 2011 bis 2014 Dekan. Mitarbeit in bundesweiten Expertenkommissionen, auf Fachveranstaltungen und internationalen Kongressen.
Rezension
Dieses Buch thematisiert Machtverhältnisse in der Kinder- und Jugendhilfe am Beispiel der Hilfen zur Erziehung. Am 8. April 2004 gab der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem damals vielbeachteten Urteil im Grundsatz einem Ehepaar recht, das gegen den Entzug der elterlichen Sorge für ihre vier Kinder und die drei Kinder aus erster Ehe geklagt hatte. Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass durch das Vorgehen des Jugendamts u.a. Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens) verletzt wurde. Kaum ein anderes Urteil hat die bis dahin weithin akzeptierte Machtasymmetrie zwischen Eltern und Behörde so nachhaltig irritiert wie dieses. Damit treten zwei Fragen in den Vordergrund: Erstens, auf welche Art und Weise strukturiert Macht das soziale Handeln, und zweitens, welche Personen, Gruppen oder Institutionen stehen in welchem Verhältnis zueinander? Eltern haben einen Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung – und doch erleben sie im Kontakt mit der Kinder- und Jugendhilfe häufig Ausgrenzung und Stigmatisierung. Das Handbuch gibt einen Überblick über zentrale Anforderungen bei der Zusammenarbeit mit Eltern in den Hilfen zur Erziehung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Erziehungshilfe | Erziehung | Soziale Arbeit | Elternarbeit | Unterstützung | Familie | Hilfen zur Erziehung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Josef Faltermeier/Nicole Knuth/Remi Stork 9

Hinweise auf das „Bundesnetzwerk Fachpolitik für Eltern und Familien in der Kinder- und Jugendhilfe (BEFKJ e. V.)“ 13

Kapitel I: Herausforderungen und Spannungsfelder

Die Hilfebiografie einer Mutter – Entfremdung als System
Werner Schefold 16

Erziehen in prekären Lebensverhältnissen – Biografieanalytische Skizze von Familien in der Fremdunterbringung
Josef Faltermeier 35

Eltern zwischen Selbstbehauptung und Unterwerfung – Machtverhältnisse in der Kinder- und Jugendhilfe am Beispiel der Hilfeplanung
Peter Hansbauer 58

Eltern als Akteur*innen – ein Ordnungsruf
Jörgen Schulze-Krüdener 72

Bedingungslose Jugendhilfe – vom Stigma-Management zur De-Stigmatisierung von Eltern
Mark Schrödter/Vinzenz Thalheim/Katharina Freres 88

Kapitel II: Perspektiven von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Pflegeverhältnisse als Zwischenstation oder dauerhafter Lebensort? – Folgerungen für die Einbeziehung der Eltern
Eric van Santen 106

Care Leaver und ihre Eltern – (k)ein Thema im Übergang?
Severine Thomas/Carolin Ehlke 123

Kapitel III: Rechte von Eltern

Die Position von Eltern im Kontext der Hilfen zur Erziehung – zwischen Anspruch und Wirklichkeit Reinhard Wiesner 142

Rechtsansprüche bei Erzieherischen Hilfen nach dem SGB VIII
Reinhard Joachim Wabnitz 159

Kapitel IV: Eltern als Expert*innen

Eltern als Co-Forschende in Qualitätsdialogen
Timo Ackermann/Remi Stork 176

Partizipation von Eltern in der Heimerziehung
Nicole Knuth 192

Die Zeit ist reif … Eltern in der Pflegekinderhilfe aktiv beteiligen
Corinna Petri/Ina Ruchholz/Dirk Schäfer 206

Eltern als Expert*innen in Kinderschutzverfahren
Michaela Berghaus 226

Kapitel V: Institutionen als Kooperationspartner*innen von Eltern

Jugendamt und Eltern – eine Beziehung auf Augenhöhe?
Wolfgang Trede 244

Elternberatung in der Pflegekinderhilfe – ein Bericht aus der Praxis
Judith Pöckler-von Lingen/Sabine Simon 261

Rückführung von Kindern aus Heimen und Pflegefamilien – Konzepte und Strategien
Sabrina Langenohl 277

Inobhutnahme – Bedrohungs-, Bewältigungs- und Hilfeprozesse
Ingrid Klein 296

Informiert, beteiligt, selbstbestimmt – Partizipation von Eltern in der Sozialpädagogischen Familienhilfe
Anja Frindt 310

Kapitel VI: Methodisches Handeln in der Unterstützung von Eltern

Professionelle Zusammenarbeit mit Eltern – Haltungen, Kompetenzen, Perspektiven
Matthias Moch 332

Ins Gespräch kommen mit Eltern – Situationen, Rahmen, Methoden und Techniken
Birgit Lattschar 348

Familienrat – Brücke zwischen privater Lebenswelt und professioneller Hilfe: ein Praxisbeispiel Heike Hör 363

Unterstützung von Eltern fremduntergebrachter Kinder
Marion Moos 382


Autor*innen 398