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Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie
Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten
Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie




Karl Heinz Brisch (Hrsg.)

Klett-Cotta
EAN: 9783608987393 (ISBN: 3-608-98739-8)
304 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, September, 2023, mit zahlreichen Abbildungen

EUR 40,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie verändert die digitale Welt unsere Beziehungen?

- Chancen und Probleme der digitalen Kommunikation für Therapie, Beratung und Prävention

- Neueste Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus Klinik und Praxis

Die Digitalisierung hat die zwischenmenschlichen Beziehungen in fast allen Lebensbereichen verändert. Dieser Band untersucht, inwieweit die Intensität der Online-Beziehungen zu Bindungsproblemen oder sogar zu Störungen führt und wie in Beratungen oder Therapien damit umgegangen werden kann.

- Wie verändert es Menschen, wenn sie im Internet versinken?

- Welche Rolle spielt Einsamkeit und was macht Online-Dating oder Sexting mit uns?

- Hat es für Babys Folgen, wenn ihre Eltern öfter auf das Smartphone als in ihre Augen schauen?

- Wie funktionieren digitale Therapien und wie gut sind sie?

Diese und weitere Fragen werden von international renommierten Expert:innen diskutiert und beantwortet.

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.

Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen.

Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen.

Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben.

Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.

Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).

Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de).

Vom 16. bis zum 18. September 2022 fand die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten – Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch.

Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de
Rezension
Mediensüchte, Hypersexualität, Datinmg-Apps, Smartphone-Unterbrechungen, Reizüberflutung ... - Dass digitale Medien unsere Bindungen in vielerlei Hinsicht verändern, - das liegt auch für den Laien auf der Hand. Dieser Band untersucht, inwieweit die Intensität der Online-Beziehungen zu Bindungsproblemen oder sogar zu Störungen führt und wie in Beratungen oder Therapien damit umgegangen werden kann. Kaum eine technische Revolution hat unsere Beziehungen so verändert wie die Digitalisierung fast aller unserer Lebensbereiche. Die Art der Beziehungen zwischen Eltern und Babys, Eltern und Kleinkindern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern, die Art des Austauschs von Jugendlichen in der Peergroup, das Homeschooling, Homeoffice, das Dating, der Austausch in der Paarbeziehung, der Video-Kontakt mit den Großeltern – alle diese Bereiche werden durchdrungen vom Gebrauch von Smartphones und digitalen Social-Media-Kanälen. Der Band dokumentiert eine internationale Konferenz mit dem Titel »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten. Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« (»Disordered Attachments in the Digital Age. Causes, Prevention, Counseling and Therapy«) vom 16. bis zum 18. September 2022 in München unter Leitung des Herausgebers. - Die Bindungsforschung hat sich mit ihrem britischen Pionier John Bowlby (1907-1990) seit der Nachkriegszeit kinderpsychiatrisch etabliert. Reale frühkindliche Erlebnisse in der Beziehung zu den Eltern bestimmen demnach die Entwicklung eines Kindes grundlegend. Bindungstheorie ist ein sozialpsychologisches und psychoanalytisches Konzept, mit dem das enge emotionale Verhältnis erklärt wird, das sich zwischen Kleinkind und Mutter entwickelt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung 10

Christiane Eichenberg und Raphaela Schneider
Digitale Mediensüchte 13
Zusammenhang zwischen Bindungsstil und Internet-, Social-Media- und Smartphonesucht

Bert te Wildt und Jan Dieris-Hirche
Bindungsstörungen bei Erwachsenen mit Internet- und Computerspielsucht 36

Nathan Jones
Das digitale Dilemma 60
Internet-Pornografie, Hypersexualität und Bindung

Stefania Muzi und Cecilia Serena Pace
Zum Bindungsverhalten der digitalen Jugend in Zeiten von Covid-19 72
Forschungsergebnisse, Probleme und Chancen

Natasha Parent
Was treibt Heranwachsende um? 91
Die Angst, etwas zu verpassen, aus bindungstheoretischer Sicht

Cassandra Alexopoulos
»Bisher noch keine Likes!«103
Bindung, Dating-Apps und subjektiv wahrgenommene Attraktivität

Jan van Loh
Der Einfluss von Medien auf die Mentalisierungsfähigkeit 115
Die Bedeutung der Exploration von Mediennutzungsgewohnheiten im Rahmen der therapeutischen Beziehung

Beate Priewasser und Antonia Dinzinger
Smartphones – wie sehr stressen die ständigen Unterbrechungen unsere Babys? 143

Elisabeth Denzl und Paula Bleckmann
Bildschirmmedien im Fokus der Elternzusammenarbeit 168
Grundlagen, Herausforderungen und ein ressourcenorientierter Handlungsweg für die frühpädagogische Praxis

Maria Steinhoff und Harald Baumeister
Die therapeutische Beziehung in digitaler Psychotherapie 193

Julia von Weiler
»Innocence in Danger« oder warum die Vermittlung digitaler Beziehungskompetenz so wichtig ist 216

Wolfgang Foltin und Lea Dreissen
Young Carers: »Ich bin verborgen, nehmt mich wahr!« 234
Die Pausentaste-App als digitales Band

Eva Pattis Zoja
»Träume im Klassenzimmer erzählen« 257
Ein Projekt gegen virtuelle Reizüberflutung im Kindesalter

Karl Heinz Brisch
Stationäre Intensiv-Psychotherapie von traumatisierten Jugendlichen mit extremer Internet-Sucht 271

Die Autorinnen und Autoren 297