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Ein unnötiger Sieg Frühe Novellen und Kleine Romane Aus dem Russischen von Beate Rausch und Peter Urban. 
Herausgegeben, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Peter Urban
Ein unnötiger Sieg
Frühe Novellen und Kleine Romane


Aus dem Russischen von Beate Rausch und Peter Urban.

Herausgegeben, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Peter Urban

Anton Cechov

Diogenes Verlag
EAN: 9783257233308 (ISBN: 3-257-23330-2)
368 Seiten, paperback, 11 x 18cm, April, 2002

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Band widerlegt die liebgewordene Legende, Čechov habe zuerst humoristische Kurzgeschichten geschrieben und sich erst allmählich an die große Form (z.B. ›Die Steppe‹, ›Das Duell‹) herangeschrieben – Čechovs früheste Erzählungen sind große Werke im doppelten Sinn des Wortes.

Selbst der Kenner Anton Čechovs wird in den vorliegenden frühen Texten einem nahezu unbekannten Čechov begegnen – einem witzigen und wortgewandten Gesellschaftskritiker. Zielscheibe seiner Kritik sind die verkommene russische Adelsgesellschaft und ihre verlogenen Sitten in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, die große Kluft zwischen dem unverdienten Luxus der Herrschenden und dem armseligen Leben der ehemals Leibeigenen, die sich aus der Rolle der Unterdrückten auch nach Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 nicht befreien konnten. Čechov, der diese himmelschreiende Ungerechtigkeit in seiner Kindheit am eigenen Leibe schmerzlich erfahren musste, verurteilt sie in diesen frühen Texten schärfer und heftiger als später. Der Leser lernt den jungen, erst 22-jährigen Čechov kennen, dessen Erzählstil erstaunlicherweise bereits völlig ausgereift ist. Mit Vergnügen liest sich, wie souverän der junge Autor mit den Romanklischees seiner Zeit spielt und sie gekonnt parodiert – immer mit einem sarkastisch-ironischen Unterton.

Anton Čechov wurde 1860 in Taganrog (Südrussland) geboren, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und studierte dank eines Stipendiums in Moskau Medizin. Den Arztberuf übte Čechov nur kurze Zeit aus. Der Erfolg seiner Theaterstücke und Erzählungen machte ihn finanziell unabhängig. Seine Lungentuberkulose jedoch erzwang immer häufigere Aufenthalte in südlichem Klima, so dass Čechov auf die Krim übersiedelte. 1901 heiratete er die Schauspielerin Olga Knipper. Er starb 1904 in Badenweiler.
Rezension
Anton Čechov gehört zu den wichtigsten anerkanntesten Vertretern russischer Literatur. Seine Dramen werden immer wieder auf den Bühnen gespielt. In der Öffentlichkeit weniger bekannt ist das Frühwerk des russischen Dichters. In den vorliegenden frühen Texten findet sich ein nahezu unbekannter Čechov als witziger und wortgewandter Gesellschaftskritiker, der die verkommene russische Adelsgesellschaft und ihre verlogenen Sitten in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts scharf kritisiert. Der russische Schriftsteller, Erzähler und Dramatiker Anton Pavlovič Čechov (*1860 in Taganrog, Russland; † 1904 in Badenweiler, Deutsches Reich) publizierte zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. Er ist vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke (z.B. "Drei Schwestern", "Die Möwe", "Der Kirschgarten") bekannt. In seinen Werken stehen Leben und Denken von Menschen in der russischen Provinz im Vordergrund.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Es wären seine Werke, die ich auf eine Reise zu einem anderen Planeten mitnehmen würde.«
Vladimir Nabokov
»Als Stilist ist Čechov unerreicht, und der künftige Literarhistoriker wird, wenn er über das Wachstum der russischen Sprache nachdenkt, sagen, diese Sprache ist von Puschkin, Turgenjew und Čechov geschaffen worden.«
Maksim Gorkij
Inhaltsverzeichnis
Die Herrin 7

Zelenaja Kosa 38
Kleiner Roman

Eine miese Geschichte 60
Etwas Romanähnliches

Ein unnötiger Sieg 74
Erzählung

Lebende Ware 203

Späte Blumen 255
Kleiner Roman

Standhafte Liebe 317
Roman


Anhang

Editorische Notiz 321
Erläuterungen 322
Anmerkungen 324
Nachwort 338