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Dramenanalyse Eine Einführung 2., neu bearbeitete Auflage 2023 
(1. Aufl. 2015)
Dramenanalyse
Eine Einführung


2., neu bearbeitete Auflage 2023

(1. Aufl. 2015)

Benedikt Jeßing

Erich Schmidt Verlag, Berlin
EAN: 9783503212514 (ISBN: 3-503-21251-5)
285 Seiten, paperback, 15 x 21cm, März, 2023

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie liest man ein Drama? Mit welchem analytischen Instrumentarium begegnet man einem dramatischen Text? Wie setzt man die eigenen Beobachtungen am Text schriftlich um? Dieses Buch führt auf verständliche Weise in alle wichtigen Analysekategorien dramatischer Texte ein. Die Einführung gliedert sich in zwei große Teile: Im ersten werden alle bedeutsamen Beobachtungsdimensionen dramatischer Texte sowie das entsprechende analytische Instrumentarium ausführlich vorgestellt. Im zweiten Teil werden in einem historischen Durchgang die wichtigsten dramenpoetologischen Vorstellungen und Theaterkonzepte zwischen Aristoteles und der Postdramatik vorgeführt. Sowohl zu den einzelnen Analysedimensionen, also für alle Arbeitsschritte der Dramenanalyse, als auch im gattungsgeschichtlichen Durchgang werden exemplarische Analysen zu Texten der deutschsprachigen Dramenliteratur zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert präsentiert. Damit vermittelt der Band nicht nur die Kompetenzen zum eigenständigen wissenschaftlichen Umgang mit dramatischer Literatur, sondern stellt auch die im Studium der verschiedenen Literaturwissenschaften und der Theaterwissenschaft erforderten studentischen Textsorten vor.
Rezension
Diese Einführung in die Dramenanalyse behandelt alle Aspekte der Dramen-Interpretation wie Genres, Figurenkonstellation, Sprache, Raum & Zeit, Theaterwissenschaft etc. und zeigt alle wichtigen Analysekategorien dramatischer Texte auf. Das Drama gehört als dritte große Gattung neben Lyrik und Prosa elementar in den schulischen Deutschunterricht, obwohl es von Hause aus nicht in die Schule, sondern ins Theater gehört. Die Einführung gliedert sich in zwei große Teile: Im ersten werden alle bedeutsamen Beobachtungsdimensionen dramatischer Texte sowie das entsprechende analytische Instrumentarium ausführlich vorgestellt. Im zweiten Teil werden in einem historischen Durchgang die wichtigsten dramenpoetologischen Vorstellungen und Theaterkonzepte zwischen Aristoteles und der Postdramatik vorgeführt. In einer Einführung muß einerseits das analytische Handwerkszeug im Umgang mit dem Drama benannt, erläutert und modellhaft vorgeführt werden. Andererseits ist ein historisch ausgerichtetes Grundwissen – über Theaterformen, Gattungspoetik und Dramenkonzepte seit Aristoteles – unabdingbar dafür, mit einem einzelnen Drama angemessen umgehen zu können. Jeder dramatische Text steht in der Tradition der Gattung.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
GRUNDLAGEN DER GERMANISTIK
Herausgegeben von Michael Elmentaler, Christine Lubkoll, Martina Wagner-Egelhaaf, Julia Weitbrecht
und Claudia Wich-Reif
Band 56
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung 9

Teil I: Dramenanalytische Grundbegriffe und Verfahren 11

1. Grundbegriffe der Dramenanalyse 13

1.1 Drama als Gattungsbegriff 14
1.2 Bühnenformen 14
1.3 Gattungen, Genres und Formen des Dramas 18
Dramenpoetik: Tragödie und Komödie 18
Tektonisches vs atektonisches Drama 21
Inhaltliche dramentypologische Unterscheidungsmöglichkeiten 24
1.4 Die Handlung des Dramas 25
Die drei Einheiten 25
Dramatische Handlung 26
Der Akt 27
Die Auftritte/Szenen 29
Der Chor 29
Prolog und Epilog 30
Haupttext und Nebentext 31
1.5 Die Figuren im Drama 32
Begriffliches: Person, Figur, Charakter, Rolle 32
Typus und (gemischter) Charakter 34
Figur und Handlung, Figurenkonstellation 36
1.6 Kommunikation, Figurenrede, Situation, Dialog, Monolog 38
Drama als Kommunikation 38
Figurenrede 39
Funktionen der Figurenrede 43
Dialog und Monolog 45
Figurenrede und Rhetorik 48
Figurenwissen 49
Figurenwissen und Zuschauerwissen („diskrepante Informiertheit“) 51
Dramatische Gestaltungsmittel der Wissenspräsentation 52
1.7 Dramatischer Raum 53
Raum als Bedeutungsträger/Dramaturgie des Raums 54
Lokalisierungstechniken 58
Raumkonzeptionen 61
1.8 Dramatische Zeit 64
Spielzeit und gespielte Zeit 64
Sukzession und Anachronien 64
Rückwendungen und Vorausgriffe 65
Zeitraffung 69
Techniken der Konkretisierung der fiktiven Zeit 71
Arten des Zeitverständnisses 73
Weiterführende Literatur 75

2. Dramenanalytische Verfahren 76

2.1 Figurendarstellung, Figurenanalyse 76
2.2 Exzerpierende Analyseverfahren 79
Nebentextanalyse 80
Modellanalyse: Titelangaben 80
Modellanalyse: dramatis personae 81
Akt- und Szenenexzerpt 83
Modellanalyse: Akt- und Szenenexzerpt 86
2.3 Die quantitative Analyse und das Begegnungsschema 88
Modellanalyse: Quantitative Analyse Carolus Stuardus, I Abhandelung (I Akt) 89
2.4 Die qualitative Analyse 96
Modellanalyse: Expositionsanalyse Carolus Stuardus 98
Weiterführende Literatur 106

Teil II: Geschichte der Dramenpoetik 107

1. Antike 110

1.1 Dionysos-Kult und Drama 110
1.2 Dramenpoetik: Aristoteles 113
Merkmale der Tragödie 113
Funktion und Wirkung der Tragödie 116
1.3 Dramenpoetik: Horaz 118
Modellanalyse: Aischylos’ Die Eumeniden — Funktionen des Chors 120
Weiterführende Literatur 123

2. Mittelalter Tempus 124

2.1 Geistliches Spiel 125
Modellanalyse: Das Redentiner Osterspiel 129
2.2 Weltliche Spiele 132
Weiterführende Literatur 137

3. Humanismus und Renaissance 138

3.1 Theater und Drama in Europa 139
3.2 Lateinisches und deutschsprachiges Schultheater 144
Modellanalyse: Rebhuns Ein Geistlich spil von der Gotfürchtigen vnd
Keuschen Frawen Susannen (1535) — Bibeldrama und klassizistisches
Experiment 146
Weiterführende Literatur 148

4. Barock 150

4.1 Dramenpoetik 151
4.2 Schlesisches Trauerspiel 153
4.3 Komödie, Lust-, Schimpff- oder Schertzspiel 156
Sonder- und Mischformen des Barocktheaters 158
Modellanalyse: Gryphius’ Carolus Stuardus — Dimensionen der Zeit 160
Weiterführende Literatur 168

5. Aufklärung und Empfindsamkeit 169

5.1 Theaterreformen des 18 Jahrhunderts 169
5.2 Dramenpoetik der Aufklärung 171
Gottsched: Trauerspiel und Komödie 171
Trauerspiel 173
Komödie 176
Modellanalyse: Schlegels Der Triumph der Guten Frauen — Figur und
Charakter 179
Lessing: Das Bürgerliche Trauerspiel 184
Weiterführende Literatur 190

6. Sturm und Drang und Weimarer Klassizismus 191

6.1 Dramenpoetik des Sturm und Drang 191
Modellanalyse: Goethes Götz von Berlichingen — Offenes Drama 194
Modellanalyse: Goethes Egmont — Raum-Dramaturgie 196
6.2 Dramenpoetik des Weimarer Klassizismus 200
Modellanalyse: Schillers Braut von Messina — Begegnungsschema 204
Goethes „Metadrama“: Faust 206
Weiterführende Literatur 210

7. 19. Jahrhundert 212

7.1 Romantik 212
Abgrenzung vom Weimarer Klassizimus 212
Romantische Dramen- und Theatertheorie 214
Drama in der Romantik 216
7.2 Restaurationszeit/Vormärz 219
Georg Büchner 220
Modellanalyse: Büchners Woyzeck — Figur und Sprache 221
7.3 Realismus 224
7.4 Naturalismus 226
Modellanalyse: Hauptmanns Die Weber — Drama als Milieustudie 229
Weiterführende Literatur 231

8. 20. Jahrhundert 233

8.1 Abgrenzung vom Naturalismus 233
8.2 Weimarer Republik 234
Bertolt Brecht: Theorie und Praxis des epischen Theaters 235
Modellanalyse: Brechts Furcht und Elend des Dritten Reiches —
Momente epischen Theaters 240
8.3 Nationalsozialismus und Exil 242
8.4 Nachkriegszeit 244
Modellanalyse: Weiss’ Die Ermittlung — Dokumentartheater 251
8.5 Nach 1989 259
Postdramatisches Theater 260
Modellanalyse: Goetz’ Festung — Momente der Postdramatik 262

Ausblick 21 Jahrhundert: 264

Weiterführende Literatur 266
Literaturverzeichnis 267
Primärtexte 267
Forschungsliteratur 270
Personenregister 276
Sachregister 281