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Die ungeduldigen Frauen Roman Originaltitel: Munyal, les larmes de la patience (2017) / Les impatientes
Übersetzung aus dem Französischen: Ela zum Winkel
Die ungeduldigen Frauen
Roman


Originaltitel: Munyal, les larmes de la patience (2017) / Les impatientes

Übersetzung aus dem Französischen: Ela zum Winkel

Djaili Amadou Amal

Orlanda Frauenverlag
EAN: 9783949545023 (ISBN: 3-949545-02-6)
176 Seiten, paperback, 13 x 21cm, März, 2022, Klappenbroschur

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Drei Frauen, drei Geschichten, drei miteinander verbundene Schicksale. Dieser mehrstimmige Roman schildert das Leben von Ramla, Safira und Hindou, die im Norden Kameruns als muslimische Fulben aufwachsen. Die junge Ramla, die von einer Zukunft als gebildete Frau träumt, wird als Zweitfrau mit Safiras viel älterem, polygamen Mann zwangsverheiratet, während ihre Schwester Hindou gezwungen wird, ihren Cousin zu heiraten.

»Munyal! Geduld!«, ist der einzige Rat, den die drei Frauen immer wieder von ihrem Umfeld erhalten und der sich durch ihr Leben zieht. Doch sie sind ungeduldig und beginnen, jede auf ihre eigene Weise, sich gegen die Konventionen und die Gewalt, die sie erfahren, zu wehren. Zwangsheirat, häusliche Gewalt und Polygamie: Dieser Roman ist das Zeugnis einer traurigen Realität. Amadou Amal bricht Tabus, indem sie nicht nur die Lage der Frauen in der Sahelzone anprangert, sondern ihre starke Stimme gegen das universelle Problem der Gewalt gegen Frauen erhebt. Ein wichtiger Beitrag für die Rechte von Frauen.

Djaïli Amadou Amal wurde als muslimische Fulbe mit 17 Jahren zwangsverheiratet und hat alle Tiefen und Formen der Unterdrückung einer Frau aus der Sahelzone durchlebt. Als Schriftstellerin engagiert sie sich als feministische Aktivistin in der Vereinigung »Femmes du Sahel«. Ihr Buch »Die ungeduldigen Frauen« wurde 2019 mit dem Prix Orange du Livre en Afrique und 2020 mit dem Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet. Amadou Amal gilt als eine der wichtigsten Schriftstellerinnen Kameruns.
Rezension
Dieser Roman beschreibt die Lage der Frauen in der Sahelzone und prangert sie an. Er thematisiert am Beispiel dreier muslimischer Frauen im Norden Kameruns das universelle Problem der Gewalt gegen Frauen. Die kamerunische Schriftstellerin, Menschenrechtsaktivistin und Gründerin des gemeinnützigen Vereins "Femmes du Sahel" Djaïli Amadou Amal (geb. 1975 in Maroua, Diamaré) nimmt in ihren in französischer Sprache verfassten semi-autobiografischen Romanen Themen wie Zwangsehe, Polygamie, häusliche Gewalt und Frauenrechte in der Sahelzone auf, erzählt zugleich aber auch über die Besonderheiten und die Schönheit ihrer Fulani-Kultur, einem ursprünglich nomadisierenden Hirtenvolk Westafrikas. Mit diesem Roman gelang der Autorin 2017 der internationale Durchbruch als Schriftstellerin. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Schicksale der beiden Halbschwestern Ramla und Hindou, die denselben Vater, aber verschiedene Mütter haben. Die 17-jährige Ramla wird gegen ihren Willen als Zweitfrau mit dem viel älteren und vermögenden Alhadji Issa verheiratet, zugleich wird sie mit der 35-jährigen Erstfrau Safira konfrontiert, die ihre junge Nebenbuhlerin hasst. Alle Frauen unterliegen der die Kultur prägenden und titelgebenden "Munyal!" ("Geduld"); sie sind gezwungen, sich in der Ehe ihrem Mann zu unterwerfen. Im März 2022 erschien der Roman in deutscher Übersetzung von Ela zum Winkel unter dem Titel "Die ungeduldigen Frauen" im Orlanda Verlag.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Ein herausragender Text, der Gewalt gegen Frauen anprangert: Djaïli Amadou Amal ist eine Stimme, der man zuhören muss« Buchreport 03/22

»Die Tatsache, dass solche Romane geschrieben (…) werden, zeigt: Veränderungen sind notwendig und möglich.« monalisablog.de

»Djaïli Amadou Amal (…) beleuchtet in ihrem schlicht geschriebenen, aber berührenden und verstörenden Roman, wie die muslimischen Mädchen in der Sahelzone frühzeitig für ein Leben konditioniert werden, das mit Angst, Unterdrückung und Gewalt verbunden ist. (…) Er sollte auch hierzulande Schullektüre werden.« Ulrike Baureithel, Der Tagesspiegel

»In einer Prosa, die alle sprachlichen Register von brutaler Direktheit bis zu poetischer Zartheit ausschöpft, erzählt Amal darin die Ehehöllen dreier zwangsverheirateter Frauen – jeweils aus deren Perspektive: Jede der drei Geschichten steht für sich, macht einen eigenen Teil des Buchs aus – und zugleich sind sie kunstvoll miteinander verwoben.« Benno Schirrmeister, taz

»Eine literarisch geschaffene Welt, welche die noch immer von allgegenwärtiger geschlechtsspezifischer Gewalt geprägte Realität von Frauen aufdeckt.« Terre des Femmes
Inhaltsverzeichnis






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