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Die ewige Gültigkeit des Gesetzes
Q 16,17 vor dem Hintergrund des Frühjudentums und des Matthäusevangeliums
Kathrin Wohlthat
LIT
EAN: 9783643146496 (ISBN: 3-643-14649-3)
244 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2020
EUR 39,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Mit der positiven Beantwortung der Frage, ob Q am jüdischen Gesetz festhält, kann Q als missing link zwischen Frühjudentum und beginnendem Christentum gelten. Mit der in Q 16,17 geforderten Befolgung der gesamten Tora wird Q in den Horizont des Frühjudentums eingebettet. Das Verständnis eines Vergehens von Himmel und Erde und damit einhergehend die Idee der Präexistenz der Tora weisen auf eine ganzheitliche Einhaltung des Gesetzes seitens der Q-Gemeinde hin. Die Untersuchung des Matthäusevangeliums wirft Licht auf die weitergehende Entwicklung des Gesetzesverständnisses der Q-Gemeinde.
Kathrin Wohlthat war von 2014 bis 2019 wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neues Testament des Instituts für kath. Theologie an der Universität Duisburg-Essen.
Rezension
Im Zentrum dieser katholisch-theologischen Dissertation an der Universität Duisburg-Essen bei Prof. Dr. M. Tiwald, einem ausgewiesenen Q-Fachmann, steht ein einziger Vers, nämlich Q 16,17 (=Lk 16,17), der aber für die synoptische Quelle Q, das Frühjudentum, den historischen Jesus und die Entstehung der Evangelien sowie der frühchristlichen Gemeinden von zentraler Bedeutung ist: "Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass ein Jota oder ein Häkchen des Gesetzes fällt." (Rekonstruktion und Übersetzung der Autorin, S. 82). Die Logienquelle "Q", die den beiden Evangelien nach Matthäus und Lukas als schriftliche Quelle vorlag, ist ein doppeltes Bindeglied: Einerseits ist der Text zwischen Frühjudentum und den Anfängen der Jesusbewegung zu verorten - ein Dokument, das weniger "christliche" Erwartungen, als eschatologische Erlösungshoffnungen jüdischer Jesusjünger thematisiert. Andererseits hat der Text auch eine Brückenfunktion zwischen historischem Jesus und späterem Christentum und eröffnet mit einem Blick auf archaische Formen der Christologie und Ekklesiologie Einblicke in die frühe Jesusbewegung. Dabei spielt die Frage nach der Relevanz des jüdischen Gesetzes eine zentrale Rolle.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Beiträge zum Verstehen der Bibel / Contributions to Understanding the Bible
Die Beiträge zum Verstehen der Bibel(BVB)vertreten keine exegetische Schule, keine spezifische Methode oder philosophische Denkbewegung. Sie sind wissenschaftliche Beiträge zum gegenwärtigen Verstehen der Bibel, auch in gesamtbiblischer Perspektive und aus jüdischer Sicht. Verstehen als polyphones Geschehen erfordert neue und verfremdende Zugänge. Zu ihm gehören Studien zur Forschungs- und Rezeptionsgeschichte und zu grundsätzlichen Bedingungen des Verstehens. Sie zeigen: Die Bibel ist kein Zeichen "konservativer" Theologie, sondern von ihr gehen unverzichtbare Impulse für Kirche und Theologie aus.
herausgegeben von
Prof. Dr. Manfred Oeming, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerd Theißen und Prof. Dr. Moisés Mayordomo
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 1
Teil I: Einführung in die Fragestellung und das Thema
1. Hinführung 5
2. Vorbemerkungen 9
2.1 Vorbemerkungen zur Pluriformität des Frühjudentums 9
2.2 Vorbemerkungen zum Gesetzesbegriff 14
3. Status Quaestionis 17
3.1 Forschungsüberblick über das Gesetzesverständnis der Logienquelle 18
3.2 Exkurs Anmerkung zu rabbinischen Aussagen zur Klärung der Rückfrage nach Q 16,17 25
4. Einführung in die Logienquelle 27
4.1 Gliederung der Logienquelle 31
4.2 Grundfragen zur Logienquelle 35
4.2.1 Entstehungsort von Q 39
4.2.2 Entstehungszeit von Q 40
4.2.3 Sitz im Leben von Q 44
4.2.4 Die Trägergruppe von Q 47
4.3 Theologie 50
4.3.1 Verwurzelung im Frühjudentum 51
4.3.2 Jesusbild 51
4.3.3 Deuteronomistisches Geschichtsbild 53
4.3.4 Theologumenon vom gewaltsamen Prophetengeschick 53
4.3.5 Apokalyptik und Weisheit 54
5. Rekonstruktion von Q 16,17 57
5.1 Die Position des Verses in Q 58
5.1.1 Eine Einheit von 16,16-18? 58
5.1.2 Eine Einheit von 16,16 und 177 64
5.1.3 Eine von 16,16 getrennte Einheit von 16,17 und 18? 65
5.1.4 Fazit 69
5.2 Die Einleitung bei Matthäus 71
5.3 Die Formulierung des ersten Teils zum Vergehen von Himmel und Erde 73
5.4 Die Formulierung des zweiten Teils zu Jota und Häkchen 75
5.5 Der matthäische Schluss 77
5.6 Fazit: der rekonstruierte Text von Q 16,17 81
Teil II: Die Dauer der Gesetzesgültigkeit nach Q 16,17
1. Einzelauslegung/ Einzelexegese von Q 16,17 85
1.1 Kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes werden vergehen 86
1.1.1 Die Bedeutung von Jota und Häkchen 86
1.1.2 Die Unveränderlichkeit des Gesetzes 95
1.2 Die Bedeutung von Himmel und Erde 98
1.2.1 „Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen" als Redewendung für „niemals"100
1.2.2 Das Vergehen von Himmel und Erde als reales Ereignis 105
1.3 Fazit zur Gesetzesgültigkeit im Frühjudentum 125
2. Die Abhängigkeit des Gesetzes von Himmel und Erde 127
2.1 Das Gesetz vergeht zusammen mit der Welt 127
2.2 Das Gesetz besteht ewig 131
2.2.1 Referenzen zu Äon 135
2.2.2 Referenzen zu Athanatos 140
2.2.3 Zwischenfazit zum Begriff der Ewigkeit 143
2.3 Die Gültigkeit des Gesetzes beim Endgericht 143
3. Präexistenz der Tora 147
3.1 Gesetz als Naturgesetz und Schöpfungsordnung 149
3.2 Verborgene und offene Tora 156
3.3 Fazit zur Präexistenz der Tora 159
4. Fazit: Die Dauer der Gesetzesgültigkeit nach Q 16,17 161
Teil III: Ausblick auf das Gesetzesverständnis in Q
1. Das Gesetz in Q 167
1.1 Gesetz in Q — Referenzen und Interpretation 167
1.2 Zusammenfassung 183
2. Das Gesetzesverständnis des Evangelisten Matthäus 187
2.1 Das Gesetz im Matthäusevangelium 189
2.1.1 Das Doppelgebot der Liebe: Eine ethische Fokussierung auf die Gebote 189
2.1.2 Kleine und Große Gebote 192
2.1.3 Die Gesetzesthematik im Evangelium des Matthäus 195
2.2 Matthäische Gemeinde 205
2.3 Matthäus Darstellung des Verhältnisses Jesu zum Gesetz 209
2.4 Fazit: Das Gesetzesverständnis des Matthäus 213
3. Fazit: Die ewige Gültigkeit der Tora nach Q 16,17 215
Abkürzungen und Zitationsmodus 220
Literatur 222
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