lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die Weisheit des Auges Bilder in den Kulturen der Welt
Die Weisheit des Auges
Bilder in den Kulturen der Welt




Margarete Bruns

Reclam Stuttgart
EAN: 9783150105634 (ISBN: 3-15-010563-3)
339 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, September, 2005, 218 Abb., davon 40 Farbabb.

EUR 22,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bilder durchdringen unseren Alltag. Trotzdem nehmen wir ihre Macht und ihr geheimnisvolles Wirken kaum wahr, denn als Gegenspieler des Wortes sind sie die schweigende Hlfte unserer Welt, die Sprache des Unbewussten. In völlig unterschiedlicher Ausprägung begegnen sie uns in den Kulturen der Welt, in der Höhlenmalerei, im Alten Ägypten, in Ostasien, in den arabischen Ländern, in der christlichen Buchmalerei, in der italienischen und niederländischen Renaissance wie in der Kunst der Gegenwart.

Immer steht der Betrachter im Spannungsfeld zwischen offensichtlichen und verborgenen Funktionen der Bilder. Lässt er sich auf sie ein, kann ihm die Weisheit des Auges neue Dimensionen eröffnen.





Bilder sind die Sprache des Unbewussten. Sie schaffen neue Weltn zwischen Wirklichkeit und Täuschung. Sie oszillieren zwischen mehreren Bedeutungsebenen und folgen dabei ihren ganz eigenen Gesetzen.

Maragrete Bruns öffnet uns die Augen für den Vrogang des Sehens und nimmt uns mit auf eine spannende Entdeckungsreise: Von der verblüffend modernen Höhlenmalerei und der hierarchisch strukturierten altägyptischen Bilderwelt über die kalligrahische Kunst Ostasiens und die bilderzeugende arabische Schrift zur christlichen Buchmalerei mit ihrer Lichtsymbolik und der alle Himmel alle Himmel durchdringenden, perspektivischen Darstellung in der Renaissance bis ins dritte Jahrtausend, in dem die Auflösung der Materialität wieder zum Eigenleben der Bilder zurückführt.





Margarete Bruns ist Malerin, Musikerin und Autorin kulturhistorischer Sendungen des Bayerischen Rundfunks. In Vorträgen und Seminaren vermittelte sie ihre praktischen Erfahrungen mit Farbe, Form und Sprache, deren kulturellen, mythologischen und psychologischen Wurzeln sie in ihren Publikationen nachspürt. Zuletzt erschien der Band "Das Rätsel der Farbe. Materie und Mythos".
Rezension
Bilder bestimmen heute gerade den Alltag der jüngeren Generation durch Kino und Film, Fernsehen, digitalen Medien und Internet. Dabei wird in der Schule aber fast nur die (Bild-) Sprache des geschriebenen Wortes analysiert (durch Textanalysen und Buchbesprechung, also schriftlich und mündlich), während die Analyse von Bildern kaum praktiziert wird. Gerade dies wäre aber wegen der zunehmenden Dominanz der Bilder in unserer Kultur wichtig.

Margarete Bruns anschauliches, mit über 250 Abbildern ausgestattetes Lehrbuch über die "Weisheit des Auges" (nach einem Zitat des Zen-Malers Chang) kann dazu Anregungen geben: Sie beschreibt Bildproduktion, -aufbau und -konventionen in verschiedenen Kulturen der Welt, angefangen in der Steinzeit und dem alten Ägypten über China und Japan, den Bildtraditionen des Islams und Christentums und der Renaissance bis zur Beschleunigung von und Überflutung mit Bildern im neuen Jahrtausend. Es gelingt ihr damit, den Blick ihres Lesers für die Konstruktion von Bildern und Bildwelten zu schärfen, um die Bilder dann wirklich mit neuen Augen zu sehen.

Melanie Förg, Lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Bilder bestimmen unser Leben, sind unverzichtbarer Bestandteil unserer Kommunikation; Bilder machen Inhalte sichtbar, bergen jedoch auch Geheimnisse, die sich nur durch die Kenntnis des kulturellen Kontextes erschließen lassen. Der Band unternimmt eine Entdeckungsfahrt durch die Welt der Bilder: von der frühen Höhlenmalerei über die kalligraphische Kunst Ostasiens und die christliche Buchmalerei bis zu den immer schneller werdenden Bildwelten des 3. Jahrtausends.


Autoreninformation

Margarete Bruns ist Malerin, Musikerin und Autorin kulturhistorischer Bücher. Ihr besonderes Interesse gilt den kulturellen, mythologischen und psychologischen Wurzeln von Farbe und Form.


(www.reclam.de)
Inhaltsverzeichnis
bilidi-das Wunderzeichen
Vom Augenschein und seiner Macht

flammende Visonen - Scheinen, Täuschen, Erleuchten - Die heiligen "Als-ob-Spiele" - Die Hälfte der Welt - "Mit Schreckensglanz bekleidet" - Tausend Worte und ein Schweigen


Auge und Hand
Die ersten Bildermacher

Ich war hier! - Die Geister erkennen! Den Geistern helfen! - Von der Potenz des Ortes - Finger, Feuerstein und Mund - Matrix der Bilder


Das Auge in der Finsternis
Wahre Bilder für den Pharao

Schminke für die Götter - medu-neceru-Gottesworte - Der Flug des Menschenvogels - Wie Bilder maati werden - Stein und Farbe - Die Halle der doppelten Wahrheit - Der Herr des Schauens


Der Weg des Pinsels und der Tusche
Ostasien und das Tor des Nichts

Warum die bösen Geister jammerten - Weiß als Schwarz ansehen - Die Flöhe des P'an-ku - Die leer geweordene Hand - mohai, das Tuschemesser - Der Käfig und wie man ihm entflieht - Herz-geist der Welt - Die Vier Schläfer und Hoteis Sack


Da warfen sich die Buchstaben vor Ihm nieder
Schrift und Bild im Zeichen Allahs

Der durch das Schreibrohr lehrte - Wie der erste Engel auf den Punkt kam - rasm, die Spur - Gesang aus Lehm udn Licht - Fadenstrich ins Unendliche - Schönheit, Dschinn und kein Bilderverbot - "Du kannst weiterhin Tiere malen" - Wenn ein "Gottesschatten" Bilder braucht - khvarnah - Die Zeichen verlöschen


Die Spur der Engel
Christliche Buchmalerei

Gottes Finger... - ...und zween Cherubim - Mit den augen der Seele - Purpur, Gold und gefaltete Häute - "Ein Bild und eine Spur und ein Schatten" - "Anathema dem Holzanbeter!" - Schlangen-Pferde - Die Taube der Kirche - "Die Iren und Briten allein wissen das Rechte" - Die Lesbarkeit der Welt - Das wahre Heiligtum der Kunst


Der Blick ins Unendliche
Die Renaissance "sieht hindurch"

"O Jahrhundert, o Wissenschaft..." - Wahre Augentäuschung? - Fürst der Strahlen - Die einäugige Wahrheit - Il disegno: Eine Gottheit - Ein frischgeschliffenes Schwert aus den Niederlanden - Das Auge ist mächtiger


BilderBilderBilder
Beschleunigung? Die vierte Dimension? Ins dritte Jahrtausend!

"Originale Sonnenbilder" - Den Wind malen - Vom Verschwinden der Bilder - 0-1 - Quid tum? Wohin laufen sie?



Anhang
Anmerkungen
Literaturhinweise
Abbildungsnachweis