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Gedichte, Prosa, Bilder
Herausgegeben von
Frank Möbus und Friederike Schmidt-Möbus
Joachim Ringelnatz
Reclam Stuttgart
EAN: 9783150500491 (ISBN: 3-15-050049-4)
301 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 10 x 16cm, März, 2005, mit 43 Abbildungen
EUR 14,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Immer noch studiere
Ich am kleinsten Tiere:
Welche himmelhohen Rätsel es gibt.
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz, geboren als Hans Bötticher, gilt nicht nur als artistischer Wortkobold und Komödiant, etwa in seiner Rolle als anarchischer Seemann »Kuttel Daddeldu«. Er hat vielmehr ebenso mit seinen Ölbildern und Aquarellen in den 1920er und frühen 1930er Jahren Erfolge gefeiert, mit »...liner Roma...« den ersten großen Berlin-Roman verfasst und auch im lyrischen Werk illusionslose Kommentare zu seiner krisengeschüttelten Gegenwart gegeben. Die vorhegende Sammlung vereinigt die bekanntesten Werke mit diesem eher vernachlässigten Teil seines künstlerischen Schaffens m einem Band, präsentiert also eine Auswahl aus seinem gesamten Krischen Werk und seiner Prosa sowie farbige Reproduktionen seiner Gemälde.
Rezension
Man mag ihn oder man mag ihn nicht: den Schriftsteller und Kabarettisten Hans Bötticher alias Joachim Ringelnatz (1883 - 1934), dessen Arbeiten in Gedichten, Prosa und Bildern in diesem handlichen, ästhetischen und soliden Reclam-Band in gelungener Auswahl vorliegen, - also auch als Maler und Zeichner! Ich mag ihn! Ich mag seine manchmal absurden, manchmal tiefsinnigen, manchmal grotesken und manchmal satirischen Gedichte und Erzählungen, - nicht nur vom Seemann Kuttel Daddeldu (Ringelnatz selbst war u.a. Schiffsjunge und Matrose); ein Bänkelsänger mit jedenfalls antibürgerlicher Attitude z.B. in seinem (vorausschauenden) „Auskehr“-Gedicht zum sog. Schmutz- und Schundgesetz vom November 1926, wo es in der letzten Strophe heißt: „Sagen wir nun: Nein! – In die Ecke, Besen, Besen! – In dem Drecke, wo ihr gewesen – Seid, macht euern Dreck allein! – Nicht verhandeln. – Denn wir wollen rein, - Auch durch Schmutz und Schund, in Freiheit wandeln.“
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Als Komödianten und artistischen Wortkobold liebt man ihn – doch Ringelnatz’ Werk hält auch viele Überraschungen bereit: In den 1920er und frühen 1930er Jahren feierte er als Maler Erfolge; Ringelnatz’ Prosa enthält – wie die ernsthafte Lyrik – illusionslose Kommentare zu seiner Zeit, die von Krieg, Inflation und zuletzt dem Nationalsozialismus bestimmt war. Die Sammlung zeigt die Breite des Werks: mit einer Auswahl aus Lyrik und Prosa und zahlreichen farbigen Reproduktionen der Gemälde.
Autoreninformation
Joachim Ringelnatz, geboren als Hans Bötticher, gilt nicht nur als artistischer Wortkobold und Komödiant, etwa in seiner Rolle als anarchischer Seemann "Kuttel Daddeldu". Er hat vielmehr ebenso mit seinen Ölbildern und Aquarellen in den 1920er und frühen 1930er Jahren Erfolge gefeiert, mit "...liner Roma..." den ersten großen Berlin-Roman verfasst und auch im lyrischen Werk illusionslose Kommentare zu seiner krisengeschüttelten Gegenwart gegeben.
Frank Möbus und Friederike Schmidt-Möbus sind Mitbegründer der Joachim-Ringelnatz-Stiftung und des Ringelnatz-Museums in Cuxhaven.
Inhaltsverzeichnis
Aus Gedichte (1910) 11
Ich werde nicht enden zu sagen 11 Der Leiermann 11 Sieh, ich war so oft allein 12 Zwei Frauen 12 Die lange Nase 13
Aus Die Schnupftabaksdose (1912) 15
Die Schnupftabaksdose 15 Ein männlicher Briefmark ... 15 Die Ameisen 16 »Nein«, schimpfte die Ringelnatter ... 16 Ein Pflasterstein ... 17 Die Badewanne prahlte sehr 17 Es bildete sich ein Gemisch 18 Logik 18
Aus Ein jeder lebt's. Novellen (1913) 19
Die wilde Miß vom Ohio 19 Auf der Straße ohne Häuser 24 Sie steht doch still 30 Durch das Schlüsselloch eines Lebens 32
Aus Die Woge. Marine-Kriegsgeschichten (1922) 43
Totentanz 43
Aus Turngedichte (1923) 56
Turnermarsch 56 Freiübungen 57 Klimm
zug 57 Fußball 58 Am Barren 61 Ring
kampf 62 Zum Keulenschwingen 63 Die
Lumpensammlerin 64 Sorge dividiert durch 2
hoch x 66
Aus KuttelDaddeldu(1923) 67
Vom Seemann Kuttel Daddeldu 67 Seemannstreue 69 Ansprache eines Fremden an eine Geschminkte vor dem Wilberforcemonument 70
Das Terrbanum 72 Abendgebet einer erkälteten Negerin 74 Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu 75 Kuttel Daddeldu und die Kinder 78 Mein Riechtwieich 80 Jene brasilianischen Schmetterlinge 82
Kuttel Daddeldu erzählt seinen Kindern das
Märchen von Rotkäppchen und zeichnet ihnen
sogar noch dazu (1923) [Rotkäppchen No. 9] ... 83
...linerRoma... (1924) 90
Aus Geheimes Kinder-Spiel-Buch (1924) 137
Abzähl-Reime 137 Maikäfermalen 137 Himmelsklöße 138 Schlacht mit richtigen Bomben 139 Eine Erfindung machen 140 Sich interessant machen 142 Die Rakete und der Kater 143
Aus Nervosipopel. 11 Angelegenheiten (1924) ... 144
Nervosipopel 144 Vom Baumzapf 152 Das schlagende Wetter 157 Vom Tabarz 163 Die Walfische und die Fremde 171
Aus Reisebriefe eines Artisten (1927) 177
Im Park 177 Berlin 177 Straßenbahn 23 und 13 178 Aneinander vorbei 179 Kühe 179 Berlin 180 Wirrsal 181 Schnee 182 Überall 183 Abschied von Paris 184 Abschied von Pascin 185 Chartres 186
Aus Allerdings (1928) 188
Ich habe dich so lieb 188 Alte Winkelmauer 189 Ritter Sockenburg 190 Der wilde Mann von Feldafing 191 Seepferdchen 192 Tierschutz-Worte 193 Maler und Tierfreund 195 Amaryl-lis 196 Landflucht 197 Ostern 198 Die zwei Polis 199 Wege 200 Heimatlose 201 Der Komiker 202 Meine erste Liebe? 203 Enge Künstlerschaft 203 Auskehr 205 Komm, sage mir, was du für Sorgen hast 206 Es schneit 207 Genau besehn 208 Reklame 208 ... als eine Reihe von guten Tagen 209 An M. 210 An den Mann im Spiegel 211
Steine am Meer. Essay mit Gedicht Steine am Meeresstrand (1929) 212
Steine am Meer 212 Steine am Meeresstrand 214
Aus Flugzeuggedanken (1929) 216
Flugzeuggedanken 216 Freunde, die wir nie erlebten 217 Spielen Kinder doch ... 218 Mein Wannenbad 218 Winterflug 1929 220 Zu dir 221 Eine Zuschauerin im Flughafen 221
An Mächtige (1930) 224
Aus Kinder-Verwirr-Buch (1931) 225
Und der Osterhase ... 225 Unter Wasser Bläschen machen 226 Den Unterschied bei Mann und Frau 226 Kinder, ihr müßt euch mehr zutrauen! 226 An Berliner Kinder 226 Silvester bei den Kannibalen 227 Vom ändern aus lerne die Welt begreifen 228 Doch ihre Sterne kannst du nicht verschieben 234
Aus Gedichte dreier Jahre (1932) 235
Schiffer-Sentiment 235 Aus 235 Morgenwonne 236 Kunstgewerbe 237 Der Abenteurer 237 Die Krähe 238 Umzug nach Berlin 239 Am Sachsenplatz: Die Nachtigall 240 Thar 241 Kanäle in Berlin 241 Segelschiffe 242 Schwebende Zukunft 243 Schindluder 244 Warten auf Weißmchtwas 244 Meine Musca Domestica 245 Schiff 1931 246 Und auf einmal steht es neben dir 246 Ehrgeiz 247
Kasperle-Verse (1933; gedr. 1939) 248
Lustmord (1933) 249
Wir sind, sagen die Lauen (1933/34) 251
Aus Gedichte, Gedichte von Einstmals und
Heute (1934) 252
Spute dich! 252 Abschiedsworte an Pellka 253 Wie mag er aussehn 253 Pinguine 254
Aus Der Nachlaß (1935) 256
So ist es uns ergangen 256 Großer Vogel 256 Fahrt mit Daddeldu 257 Flucht 258 Hafenkneipe 259
Anhang
Verzeichnis der Druckvorlagen 261
Zu den Abbildungen 263
Nachwort 265
Verzeichnis der Prosatexte, Gedichtanfänge und -Überschriften 297
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