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Die NATO Institution, Politiken und Probleme kollektiver Verteidigung und Sicherheit von 1949 bis heute
Die NATO
Institution, Politiken und Probleme kollektiver Verteidigung und Sicherheit von 1949 bis heute




Falk Ostermann

Gunter Narr Verlag Tübingen , UTB
EAN: 9783825254414 (ISBN: 3-8252-5441-0)
366 Seiten, paperback, 15 x 22cm, Oktober, 2020, 4 farb. Abb., 4 Abb., 13 Tab.

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit 1949 organisiert die NATO die kollektive Verteidigung der transatlantischen Gemeinschaft. Sie hat sich dabei zu einem global handelnden Akteur gewandelt, der auch jenseits des Bündnisgebiets Herausforderungen wie Terrorismus und failed states bearbeitet. Dabei hat die Allianz stets Krisen überwunden und innere wie äußere Problemlösungsfähigkeit bewiesen. Heute sieht sich das Bündnis jedoch mit vielen Konflikten zwischen den Partnern über Themen wie Geld, Vertrauen und Strategie konfrontiert, die an ihm nagen – nicht erst seit Trump –, während der alte Gegner Russland wieder aggressiver seine Interessen vertritt und gegen die westlich-liberale Ordnung rebelliert.

Dieses Buch führt in die NATO als Organisation und ihre Politiken ein und bietet vielschichtige Perspektiven zum Verständnis vergangener und gegenwärtiger politisch-militärischer Probleme des transatlantischen Raums an.

Dr. Falk Ostermann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Lehrstuhl für Internationale Beziehungen der Universität

Gießen. Er ist Außenpolitikforscher, Frankreichexperte

und spezialisiert auf Sicherheits- und Verteidigungspolitik

im europäischen und transatlantischen Raum. Er forscht

außerdem zur Rolle von Parteien in der Außenpolitik und

außenpolitischer Identität.
Rezension
Die "North Atlantic Treaty Organization" (NATO) ist seit mehr als 70 Jahren die älteste am stärksten institutionalisierte multilaterale Militärallianz der Welt. Dieses druckfrische Buch führt umfassend in "Institution, Politiken und Probleme kollektiver Verteidigung und Sicherheit von 1949 bis heute" (Untertitel) ein. Seit Gründung der NATO im April 1949 besteht die Hauptaufgabe darin, die NATO-Mitglieder gegen Angriffe Dritter zu schützen und die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets zu erhalten. Die heute 30, anfänglich 12, Mitgliedsstaaten haben sich zu gegenseitigem politischen und militärischen Beistand verpflichtet. Nach Ende des Kalten Kriegs mußte das Bündnis sich allerdings neu aufstellen, nachdem das vorrangige Ziel der Eindämmung des Einflusses der Sowjetunion entfallen war. Das Ende der Blockkonfrontation hat zu neuen politischen und militärischen Aufgaben mit einem veränderten Sicherheitsbegriff geführt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Danksagungen

1 Einleitung: Die NATO zwischen kollektiver Verteidigung, Sicherheit und demokratischer Identität

2 Die Allianz als Institution: Strukturen, Geld und Macht

2.1 Institutionalismus und Sicherheit
2.1.1 Basiskonzepte des Institutionalismus
2.1.2 Institutionen und Sicherheit
2.1.3 Institutioneller Wandel und die NATO
2.2 Verträge und Erweiterungen
2.2.1 Gründungsmitglieder: Brüsseler Vertrag 1948 und Nordatlantikpakt 1949
2.2.2 Beitritte in den 1950ern: Griechenland, Türkei, Deutschland und die Pariser Verträge 1954/55: Kampf dem Kommunismus
2.2.3 Die späteren Erweiterungen von 1982 bis 2020
2.3 Strukturen
2.3.1 Politische Führung und Komitees
2.3.2 Das Generalsekretariat und der International Staff
2.3.3 Die militärische Struktur: Komitees und Hauptquartiere
2.3.4 Agenturen
2.3.5 Kooperationsgremien: Der NATO-Russland-Rat
2.3.6 Die Parlamentarische Versammlung
2.4 NATO-Kapazitäten und Verteidigungsplanung: Getrennt und gemeinsam
2.5 Finanzen und Budgets
2.5.1 Militärbudgets der Mitgliedstaaten und die Rolle der USA
2.5.2 Finanzierung der NATO
2.5.3 NATO-Budgets
2.6 Zusammenfassung: Die NATO als Vehikel amerikanischer Hegemonie versus die Macht der Institution
2.7 Diskussionsfragen und weiterführende Literatur

3 Kollektive Verteidigung während des Kalten Kriegs: Beistand, Bipolarität, Atomwaffen und Krisen

3.1 Neorealismus und neorealistische Allianztheorie
3.1.1 Neorealismus
3.1.2 Neorealistische Allianztheorie und die NATO
3.2 Die Anfänge 1949-1955: Allianzbildung und Aufbau einer gemeinsamen Verteidigung
3.3 Die deutsche Frage: Wiederbewaffnung, NATO-Beitritt und die Folgen
3.4 Nuklearstrategien: Abschreckung, massive Vergeltung, Kuba, und flexible response
3.4.1 Die Entwicklung der nuklearen Abschreckung: Grundsätze und massive Vergeltung
3.4.2 Konflikte: Kubakrise und die Debatte um flexible response
3.5 Beginn der Abrüstung und Entspannungspolitik ab 1963
3.6 Schlussbetrachtungen zu kollektiver Verteidigung während des Kalten Kriegs
3.7 Das Ende des Kalten Kriegs
3.8 Diskussionsfragen und weiterführende Literatur

4 Kollektive Verteidigung nach dem Kalten Krieg: Über Transformation, Terrorismus und die Krim

4.1 Das Ende der Geschichte, die Friedensdividende und die strategische Neuausrichtung der NATO
4.2 Die Osterweiterung(en)
4.3 9/11 und der Kampf gegen den Terror: Die NATO zwischen Solidarität, Dauerzwist und politisch-strategischer Neuausrichtung
4.3.1 9/11, Solidarität und kollektive Verteidigung in Afghanistan: Der Kampf gegen den Terror
4.3.2 Das Ende der Solidarität: Irak
4.3.3 Die Normalisierung der Beziehungen und das neue Strategische Konzept (2010)
4.4 Die Kriminvasion, die Rückkehr kollektiver Verteidigungsfragen seit 2014 und das Ende des INF-Vertrags
4.5 Zurück zu den Ursprüngen? Die neue Sicherheitslage in Europa nach der Krim und die Gefahren hybrider Kriegsführung
4.6 Diskussionsfragen und weiterführende Literatur

5 Kollektive Sicherheit: out of area-Missionen und Kooperation in Europa und der Welt

5.1 Kollektive Sicherheit in der NATO im Wandel der Zeit
5.2 Sicherheitskooperation in Europa und der Welt: Partnerschaften (Arena I)
5.2.1 Der Euro-Atlantische Partnerschaftsrat (EAPC)
5.2.2 Das Partnership for Peace-Programm (PfP)
5.2.3 Der Mediterranean Dialogue und die Istanbul Cooperation Initiative
5.2.4. Bilaterale Beziehungen, globale Partner und neue Ziele
5.2.5 Beziehungen zu Institutionen: EU, OSZE, UN et al
5.3 Krisenmanagement: NATO-Missionen als politische und zivil-militärische Herausforderung (ArenaII)
5.3.1 Ein tour d’horizon: Die NATO im globalen Einsatz
5.3.2 Jugoslawien: Die NATO mit und gegen die UN
5.3.3 Die NATO in Afghanistan: Terrorismusbekämpfung und state-building
5.3.4 Libyen: Der toolbox-Modus
5.4 Zusammenfassung: Kollektive Sicherheit nach Afghanistan – Das war’s!?
5.5 Diskussionsfragen und weiterführende Literatur

6 Kollektive Identität: Die NATO als Werte- und Sicherheitsgemeinschaft

6.1 Die Krise der IB und das konstruktivistische Argument
6.2 Die NATO als Teil einer pluralistischen Sicherheitsgemeinschaft
6.3 Historischer Wandel, kollektive Sicherheit und Verteidigung aus konstruktivistischer Perspektive
6.4 Zusammenfassung: Konstruktivismus und theoretischer Pluralismus als Schlüssel für das Verständnis der Allianz
6.5 Diskussionsfragen und weiterführende Literatur

7 Trump und andere Probleme: Neue (?) Krisen in der Allianz

7.1 Theoretische Perspektiven: Politisierung, Illiberalismus, Populismus und die Kontestation des Internationalen
7.2 Rhetorik, Strategie und andere Probleme: Die neue alte Wirklichkeit der NATO unter Trump
7.3 Eine stärkere NATO!? Militärische und andere Betrachtungen
7.4 „The Rise of Illiberal Hegemony”? Das Auseinanderdriften der transatlantischen Sicherheitsgemeinschaft
7.5 Diskussionsfragen und weiterführende Literatur

8 Schlusswort

Bibliographie
Register
Exkursverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis