lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Die Kirschen der Freiheit Ein Bericht Erstausgabe 1952

Herausgegeben von Dieter Lamping
Die Kirschen der Freiheit
Ein Bericht


Erstausgabe 1952



Herausgegeben von Dieter Lamping

Alfred Andersch

Diogenes Verlag
EAN: 9783257236095 (ISBN: 3-257-23609-3)
96 Seiten, paperback, 11 x 18cm, 2006

EUR 7,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Am 6. Juni 1944 desertierte Alfred Andersch an der italienischen Front aus der deutschen Wehrmacht. In dem Bericht Die Kirschen der Freiheit, 1952 erstmals erschienen, schildert Andersch in szenischen Bildern entscheidende Situationen seines bisherigen Lebens und die Desertion als dessen logische Konsequenz. Gezeigt wird der Weg einer Emanzipation, der den Autor aus dem Münchner Kleinbürgermilieu heraus zu politischem Engagement in der Kommunistischen Partei und ersten künstlerischen Versuchen bis zur Fahnenflucht führt.

»Anderschs Buch ist für jeden eine Wohltat, der nach 1933 das Denken nicht vergaß.« Heinrich Böll

»Ein kleiner Edelstein: immer noch hochaktuell und wichtig.« Kirkus Reviews, New York
Rezension
Alfred Andersch, - ein Zeuge eines rebellischen Geistes, der gegen den Strom zu schwimmen vermochte! Sprachliche Klarheit verbindet sich im Werk Alfred Andersch´ mit moralischer Festigkeit und konsequenter Rigorosität im Kampf gegen den anti-menschlichen Zustand unserer Welt. Die deutsche Literatur nach 1945 ist ohne Andersch nicht vorzustellen, ein Klassiker der Nachkriegsliteratur - auch mit seinem erbitternd widerspruchsvollen politischen Verhalten. - In "Die Kirschen der Freiheit" berichtet Andersch über sein Leben, seine Emanzipation von Ideologien, seiner Desertion aus der deutschen Wehrmacht im Juni 1944.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Andersch war einer der wenigen westdeutschen Nachkriegsautoren, die der Welt etwas zu sagen haben.«
Jean Améry / Westfalenblatt, Bielefeld

Geboren am 4.2.1914 in München, gestorben am 21.2.1980 in Berzona (Tessin), dort auf dem Dorffriedhof begraben. Ein Jahr nachdem Andersch, 18jährig, Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes von Südbayern geworden war, wurde er in das KZ Dachau gebracht. Andersch löste sich von der KPD. 1944 desertierte der gelernte Buchhändler aus der Wehrmacht und geriet in Kriegsgefangenschaft. Er wurde Redakteur der Lagerzeitung ›Der Ruf‹, die er ab 1946 mit Hans Werner Richter zusammen in München weiterführte. Dem ›Ruf‹ wurde wegen Kritik an den Besatzungsmächten die Lizenz entzogen. Aus den wiederholten Treffen der ›Ruf‹-Autoren entstand die Gruppe 47. 1958 wurde er freier Schriftsteller und zog mit seiner Frau, der Malerin Gisela Andersch, nach Berzona im Tessin. ›Artikel 3 (3)‹ hieß das Gedicht, das vier Jahre später zu einem beispiellosen Skandalon wurde. Selbst wohlmeinende Leute hatte Andersch mit seiner harten und pauschalen Kritik am sogenannten Radikalenerlaß schockiert, der ›verfassungsfeindliche Kräfte‹ in der Bundesrepublik vom öffentlichen Dienst fernhalten sollte. Andersch förderte junge Autoren und hatte selbst seiner Meinung nach zu spät mit dem Schreiben begonnen: Es war für ihn »die traurige Geschichte vom langsam fallenden Groschen«.
Inhaltsverzeichnis
Der unsichtbare Kurs 9
Der Park zu Schleißheim 9
Verschüttetes Bier 18
In der Tasche geballt 26
Das Fährboot zu den Halligen 35
Die Fahnenflucht 45
Die Kameraden 45
Die Angst 58
Der Eid 70
Die Wildnis 87