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Die Bildungsentscheidung Zur Ablehnung der Schulformempfehlung am Ende der Grundschulzeit Zugl.: Diss., Universität Dortmund
Die Bildungsentscheidung
Zur Ablehnung der Schulformempfehlung am Ende der Grundschulzeit


Zugl.: Diss., Universität Dortmund

Bea Harazd

Waxmann
EAN: 9783830919056 (ISBN: 3-8309-1905-0)
208 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2007

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Warum lehnen manche Eltern die Schulformempfehlung der Grundschule ab und melden ihr Kind in einem höheren Bildungsgang an? Diese Arbeit behandelt unter Einbezug soziologischer und psychologischer Theorien ein Modell zur Erklärung der elterlichen Bildungsentscheidung am Ende der Grundschule.

Anhand einer Elternbefragung, an der 500 Eltern teilnahmen, wurden qualitative und quantitative Daten gewonnen. Zum Einen konnten auf Basis der quantitativen Datenauswertung relevante soziodemografische Merkmale wie der Bildungsstatus der Familie und das Geschlecht des Kindes identifiziert werden. Ebenso erwiesen sich als bedeutsam für die Ablehung der Schulformempfehlung die Einstellungen gegenüber dem Schulsystem und der schulischen Bildung sowie Merkmale der Beratungssituation.

Zum anderen konnten mittels qualitativer Datenanalyse Elterngruppen gebildet werden, die zeigen, dass sich Eltern in ihren Motiven voneinander unterscheiden und diese Motive wiederum mit Einstellungen und soziodemografischen Merkmalen der Eltern zusammenhängen. Es wird diskutiert, wie diese Erkenntnisse zur Professionalität der Grundschullehrkräfte und der Gestaltung der Beratungssituation beitragen können.

Autoreninfo

Bea Harazd, Dr. (phil.), geboren 1975, studierte Erziehungswissenschaft und ist seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Schulforschung mit dem Schwerpunkt Transition sowie Schulentwicklung, Schulqualität und Schulleitung.
Rezension
In ihrer Dortmunder Dissertation erforscht die Autorin empirisch die Motive, die Eltern dazu bewegen, die Schulformempfehlung der Grundschule abzulehnen und ihre Kinder - entgegen der Beratung - in einer höheren Schulform anzumelden. Dabei scheinen Bildungsstatus der Familie, Geschlecht des Kindes, politische und grundsätzliche Einstellung gegenüber dem Schulsystem sowie der Charakter der Beratungssituation von grundlegender Bedeutung. Die konkreten Motive der Eltern hingegen sind durchaus heterogen und können verschiedenen Ablehnungsmustern zugeordnet werden. Zur Optimierung der Gestaltung der Beratungssituation und zur dsbzgl. Professionalisierung von Grundschullehrkräften bietet diese Untersuchung Ansatzpunkte.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
zur Reihe:
Empirische Erziehungswissenschaft
herausgegeben von Rolf Becker,Wilfried Bos, Hartmut Ditton, Eckhard Klieme, Rainer Lehmann, Thomas Rauschenbach, Hans-Günther Roßbach, Knut Schwippert, Christian Tarnai, Rudolf Tippelt, Rainer Watermann, Horst Weishaupt, Jürgen Zinnecker.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 13

2 Der Übergang von der Grundschule zur weiterfahrenden Schule in der BRD 17
2.1 Rechtliche Regelungen: Schulrecht versus Elternrecht 19
2.2 Übersicht über die Übertrittsregelungen in den einzelnen Bundesländern 21

3 Bildungsbeteiligung und Bildungsungleichheit 31
3.1 Entwicklungen der Bildungsabschlüsse 31
3.2 Zur Bedeutung von Bildungsabschlüssen 33
3.3 Reduzierung von Bildungsungleichheit 33

4 Bildungssoziologische Ungleichheitsforschung 35
4.1 Theoretische Ansätze zur Erklärung von Bildungsungleichheit 36
4.2 Theorieansätze zur Erklärung von Bildungsentscheidungen 39
4.3 Besonderheiten der Bildungsentscheidung am Ende der Grundschule 45
4.4 Nutzen im Rahmen der vorliegenden Arbeit 47
4.4.1 Kosten/Nutzen-Kalkulation 47
4.4.2 Durchlässigkeit des Bildungssystems 49

5 Erhebungen zur Bildungsentscheidung am Ende der Grundschule 50
5.1 Empfehlungspraxis und Entscheidungsverhalten 51
5.2 Die Ablehnung der Schulformempfehlung als Untersuchungsgegenstand 57
5.2.1 Lernausgangslagenuntersuchung in Hamburg 57
5.2.2 Schulwahlverhalten in Berlin und Brandenburg 60
5.3 Nutzen im Rahmen der vorliegenden Arbeit 62

6 Der Beratungsprozess 64
6.1 Die Beratungs- und Entscheidungssituation in Nordrhein-Westfalen 64
6.2 Einstellung 69
6.3 Die Änderung von Einstellungen durch Kommunikation 70
6.4 Das Heuristisch-Systematische Modell 71
6.5 Nutzen im Rahmen der vorliegenden Arbeit 74

7 Die elterliche Wahrnehmung leistungsrelevanter Merkmale 77
7.1 Kausalattribution von Leistung 77
7.2 Nutzen im Rahmen der vorliegenden Arbeit 81

8 Eigene Untersuchung 83
8.1 Zentrale Fragestellungen83
8.2 Untersuchungsdesign 91
8.3 Instrumente 91
8.4 Stichprobe 99
8.4.1 Beschreibung der Teilstichprobe (1) 100
8.4.2 Beschreibung der Teilstichprobe (2) 102
8.4.3 Beschreibung der Teilstichprobe (3) 104
8.5 Durchführung der Untersuchung 107
8.6 Auswertungsverfahren 107
8.6.1 Binäre logistische Regression 108
8.6.2 Qualitative Inhaltsanalyse 115
8.6.3 Tests auf Gruppenunterschiede 116
8.7 Ergebnisse 117
8.7.1 Das Modell zur Klassifikation der (Non-)Konformität 117
8.7.2 Worin unterscheiden sich konforme von nonkonformen Eltern? 118
8.7.2.1 Deskriptive Analyse der Modellvariablen 123
8.7.2.2 Zusammenfassung der Ergebnisse der ersten Fragestellung 127
8.7.3 Die schulformspezifische Anwendung des Modells 132
8.7.3.1 Deskriptive Analyse der Modellvariablen für Eltern realschul-empfohlener Schüler 136
8.7.3.2 Deskriptive Analyse der Modellvariablen für Eltern hauptschul-empfohlener Schüler 138
8.7.3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse der schulformspezifischen Auswertung 140
8.7.4 Unter welchen Bedingungen passen die Eltern ihre Bildungsaspiration der Empfehlung der Schule an? 141
8.7.4.1 Deskriptive Analyse der Modellvariablen für den Beratungsprozess 143
8.7.4.2 Analyse der qualitativen Begründungen für die Annahme der Schulformempfehlung 146
8.7.4.3 Zusammenfassung der Ergebnisse der zweiten Fragestellung 146
8.7.5 Gibt es innerhalb der nonkonformen Eltern bestimmte Motivgruppen? 148
8.7.5.1 Gruppenbildung durch Inhaltsanalyse 148
8.7.5.2 Verknüpfung der qualitativ gewonnenen Elterngruppen mit quantitativen Daten 154
8.8 Zusammenfassende Diskussion der Ergebnisse und Ausblick 167

9 Verzeichnisse 180
9.1 Literaturverzeichnis 180
9.2 Tabellenverzeichnis 192
9.3 Abbildungsverzeichnis 195

Anhang: Der Elternfragebogen 196

10 English Summary 208