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Der zweite und dritte Johannesbrief
Hans-Josef Klauck
Neukirchener Verlagshaus
, Benziger
EAN: 9783788714208 (ISBN: 3-7887-1420-4)
140 Seiten, kartoniert, 16 x 24cm, 1992
EUR 24,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament herausgegeben von Norbert Brox, Rudolf Schnackenburg. Eduard Schweizer und Ulrich Wilckens
Die beiden kleinen Johannesbriefe besitzen gerade aufgrund ihrer Kürze, ihrer Situationsgebundenheit und ihrer durchsichtigen Form einen ganz eigenen Reiz, dem sich kaum mehr entziehen kann, wer sich einmal auf sie eingelassen hat. Wegen ihres geringen laufen sie oft Gefahr, nur als Anhang zum großen ersten Brief behandelt zu werden. Das verhält sich anders im vorliegenden Kommentarband, der ihnen eine eigene, ausführlichere und in sich geschlossene Auslegung zuteil werden läßt. Die Einleitung behandelt neben der Verfasserfrage und den Abfassungsverhäktnissen schwerpunktmäßig die verwickelte Geschichte der Aufnahme des 2. und 3. Johannesbriefes in den Kanon. Dem Vergleich mit der antiken Brieftheorie und -praxis wird durchgehend große Aufmerksamkeit geschenkt. Damit nimmt der Kommentar Impulse aus der neuesten Forschung auf. Exkurse sind dem Presbyter, der »auserwählten Herrin« (2Joh 1), dem Thema der Gastfreundschaft und dem Gemeindeleiter Diotrephes gewidmet. Die spärliche, aber bislang dennoch über Gebühr vernachlässigte Rezeptionsgeschichte wird exernplarisch eingebracht. Aufschlußreiche Aspekte ergeben sich dabei z.B. zum Haus und Grußverbot in 2Joh 10-11.
Wichtige Anliegen des 2. und 3. Johannesbriefes sind die Pflege von Beziehungen, ihre Gefährdung, ihr Abbruch und Versuche ihrer Rettung oder Wiederherstellung. Das verleiht den Briefen, die Durchblicke auf einen umfassenderen Nachrichtenaustausch freigeben, in einer Zeit des gesteigerten Interesses an Kommunikationsvorgängen und -medien besondere Aktualität. Für sich einzunehmen vermögen sie nicht zuletzt durch die Herzlichkeit, mit der die Binnenbeziehungen in der Gemeinde ausgestaltet werden. Indiz dafür ist die metaphorische Sprache, die aus dem Erfahrungsfeld der Familie und der Freundschaft entlehnt ist. Was geschwisterliche Gemeinde im Idealfall auszeichnet, kann man daran ablesen.
Hans-Josef Klauck
Geboren 1946; nach Schulabschiuß Eintritt in den Franziskanerorden; Studium der kath. Theologie und der Philosophie in Münster, Bonn und München; 1972 Priesterweihe, anschließend Gemeindetätigkeit in München 1977 Promotion und 1980 Habilitation; 1981 Professor in Bonn; seit 1982 Professor für Neues Testament in Würzburg; derzeit Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger katholischer Neutestamentler.
Rezension
Den drei Johannesbriefen wird selten ein Kommentar gewidmet; anders der große EKK: er bietet sogar „nur“ für 2. und 3. Joh einen eigenen Band, so dass die JohBriefe insgesamt eine zweibändige Auslegung erfahren. Sie werden also dankenswerter Weise hier nicht nur als Anhang oder als Anhängsel behandelt. Es sind Briefe der Liebe und liebenswerte Briefe, Briefe von Geschwisterlichkeit und Freundschaft. Alle drei Johannesbriefe sind der Gedankenwelt, der Sprache und dem Stil des Johannesevangeliums verwandt. 1. Joh aber korrigiert das JohEvgl. in Richtung entschiedener Rechtgläubigkeit und 3. Joh schildert eine konkrete Konfliktsituation in der Gemeinde, den dieser Kommentar erhellend aufbereitet. Die Warnung vor Irrlehre und die Betonung der Liebe durchzieht 2 und 3. Joh wie schon 1. Joh.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII
Abkürzungen und Literatur 1
Einleitung 9
1 Bezeugung und Kanonisierung 9
a Die frühe Bezeugung 9
b Die Aufnahme in den Kanon 11
2 Aufbau und Gattung 14
3 Literarischer Vergleich 17
4 Verfasserfrage 19
5 Abfassungsverhältnisse 22
Kommentar 25
A Der zweite Johannesbrief 27
1 Briefpräskript (1-3) 27
2 Briefproömium (4) 43
3 Briefkorpus (5-11) 47
a Bitte: Das anfängliche Gebot (5-6) 47
b Information: Das Auftreten von »Irrlehrern« (7) 52
c Mahnung: Gefährdung durch »Fortschritt« (8-9) 56
d Anweisung: Umgang mit »Abweichlern« (10-11) 64
4 Briefschluß (12-13) 70
a Die Besuchsabsicht (12) 70
b Der Schlußgruß (13) 73
B Der dritte Johannesbrief 75
1 Briefpräskript (1) 76
2 Briefproömium (2-4) 79
a Wohlergehenswunsch (2) 79
b Freudenäußerung (3-4) 82
3 Briefkorpus (5-12) 86
a Bitte: Gastfreundschaft für Wandermissionare (5-8) 86
b Information: Die Feindseligkeiten des Diotrephes (9-10) 97
c Mahnung: Zur Nachahmung empfohlen (11) 110
d Empfehlung: Drei Zeugen für Demetrius (12) 114
4 Briefschluß (13-15) 121
a Die Besuchsabsicht (13-14) 121
b Schlußgrüße (15) 125
Ausblick 129
Exkurse
1 Der Presbyter 29
2 Die »auserwählte Herrin« 33
3 Gastfreundschaft 95
4 Diotrephes 106
Register 133
Stellenregister (in Auswahl) 135
Sachregister 139
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