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Der Brief an die Römer 3. Teilband: Röm 12-16  3., um Literatur ergänzte Auflage 2003

1. Auflage 1982
Der Brief an die Römer
3. Teilband: Röm 12-16


3., um Literatur ergänzte Auflage 2003



1. Auflage 1982

Ulrich Wilckens

Neukirchener Verlagshaus , Benziger
EAN: 9783788706500 (ISBN: 3-7887-0650-3)
169 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 2003

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament

Begründet von Eduard Schweizer und Rudolf Schnackenburg

Herausgegeben von Joachim Gnilka, Hans-Josef Klauck, Ulrich Luz und Jürgen Roloff



Im dritten Band des Kommentars wird der paränetische Schlußabschnitt des Römerbriefes ausgelegt. Hier geht es darum, wie Christen, die sich im Rechtfertigungsglauben durch Kreuz und Auferstehung Christi befreit wissen von Sünde und Tod, in einer Gemeinde zusammenleben: Es ist Gottes Geist, der sie zu einer charismatischen Dienstgemeinschaft verbindet, und die konkrete Nächstenliebe, die zur bestimmenden Norm solchen gemeinsamen christlichen Lebens wird. Das führt Paulus grundlegend in Kapitel 12-13 aus und wendet es in Kapitel 14-15 seelsorgerlich an im Blick auf den Umgang von Gemeindegruppen miteinander, von denen die einen als »progressiv-liberale« Vertreter und Anwälte wahrer Verwirklichung christlicher Freiheit die anderen verachten, diese dagegen als »konservative« Vertreter und Anwälte »wahrer Frömmigkeitspraxis« jene verurteilen. Ein Schwerpunkt dieses Bandes liegt in der Auslegung der Mahnung zum Gehorsam gegenüber der »Obrigkeit« in Rom 13,1-7. Die besonders reiche und zugleich problematische Wirkungsgeschichte dieses Abschnitts wird in einem ausführlichen Exkurs im Zusammenhang dargestellt.



Ulrich Wilckens, Dr. theol., geb. 1928; 1958-1960 Dozent für Neues Testament in Marburg, 1960-1968 Professor für Neues Testament in Berlin und 1968-1981 in Hamburg; 1981-1991 Bischof der Nordeibischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und »Catholica-Beauftragter« der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.
Rezension
Der Brief des Paulus an die Römer gilt als der bedeutsamste Brief des Neuen Testaments überhaupt. Hier entwickelt Paulus vergleichsweise systematisch und ohne Polemik, weil er die Römische Gemeinde noch nicht näher kennt und sich ihr als Basis für seine beabsichtigte Spanien-Mission vorstellen will, seine Botschaft vom gesetzesfreien Evangelium, seine Rechtfertigung allein aus Gnade, - wie später Luther die paulinische Theologie zusammenfassen wird. Luther hat die Reformation in einer Auslegung des Galater- und des Römerbriefs begründet, die von Karl Barth ausgehende Dialektische Theologie hat ihren Anfang in Barths legendärer Auslegung des Römerbriefs gefunden und sich damit von Kulturprotestantismus wie Deutschen Christen gleichermaßen abgegrenzt. Kurz: Der Römerbrief hat eine enorme Wirkung erzielt. Die großen Römerbrief-Kommentare reichen bis in die Gegenwart, neben E. Käsemanns Auslegung von 1973 und H. Schliers von 1977 gilt das auch für diese Kommentierung durch U. Wilckens in 3 Teilbänden: Röm 1-5 / Röm 6-11 / Röm 12-16 (1978 ff) (mittlerweile in 3. Aufl.). – Die Vorzüge dieses Kommentars: 1) Auch dieser EKK-Band berücksichtigt ausführlich die Wirkungsgeschichte, 2) neben der Einzelexegese leistet der Kommentar einen gehaltvollen Beitrag zur paulinischen Theologie incl. systematisch-theologischer Erwägungen, 3) klare, straffe und verständliche Gedankenführung, so dass trotz der Stofffülle kein gigantomanischer Kommentar, sondern überschaubare 3 Teilbände entstehen, 4) gelungene Exkurse zu zentralen Themen und Vorstellungen, 5) konsequent interkonfessioneller Dialog gemäß der Programmatik des Evangelisch-Katholischen Kommentars, um die paulinische Theologie im ökumenischen Dialog fruchtbar zu machen. - Kleiner Nachteil: Röm 10,4 Christus als „Endziel des Gesetzes“ bleibt eine merkwürdig unklare Übersetzung: ist Christus nun das Ziel des Gesetzes oder eben doch dessen Ende?

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
C 12,1-15,13 Paraklese 1

I. 12,1-13,14 Leben aus der Kraft der Liebe 1

1. 12,1-2 Das Handeln des Christen als Selbstopfer für Gott 1
2. 12,3-8 Das Kriterium der Charismen 9
3. 12,9-21 Liebe als Kriterium des Guten 17
4. 13,1-7 Gehorsam gegenüber der Obrigkeit als dem Schützer des Guten 28
5. 13,8-10 Die Nächstenliebe als Erfüllung des Gesetzes 66
6. 13,11-14 Der eschatologische Horizont der Mahnung .... 74

II. 14,1-15,13 Gegenseitige Annahme als Konkretion des Liebesgebots 79

1. 14,1-12 Christologische Grundlegung der Mahnung an Starke und Schwache 80
2.14,13-23 Freiheit durch Liebe, Freiheit als Liebe 89
3. 15,1-6 Das Vorbild Christi 100
4.15,7-13 Heilsgeschichtliche Motivation 104

III. 15,14-16,27 Briefschluß 116

1. 15,14-21 Paulus, der Völkerapostel 116
2. 15,22-33 Das konkrete Anliegen an die Adressaten 122
3. 16,1-2 Empfehlung der Phoebe 131
4. 16,3-16 Grüße 132
5. 16,17-20 Warnung vor Irrlehrern 138
6. 16,21-23 Schlußgrüße 145
7. 16,25-27 Schlußdoxologie 147

Exkurse
Wirkungsgeschichte von Rom 13,1-7 43
Die »Starken« und »Schwachen« in Rom 109

Stichwortregister 153
Bibelstellenregister 157