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Das Evangelium nach Matthäus (Mt 1-7)  5. Aufl. 2002 / 1. Aufl. 1985
Das Evangelium nach Matthäus (Mt 1-7)


5. Aufl. 2002 / 1. Aufl. 1985

Ulrich Luz

Neukirchener Verlagshaus
EAN: 9783788718299 (ISBN: 3-7887-1829-3)
554 Seiten, kartoniert, 16 x 24cm, 2002, 3 s/w Abb

EUR 79,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Evangelisch-Kathoüscher Kommentar zum Neuen Testament Begründet von Eduard Schweizer und Rudolf Schnackenburg Herausgegeben von Joachim Gnilka, Hans-Josef Klauck, Ulrich Luz und Jürgen Roloff

Das Matthäusevangeiium war fast immer das Hauptevangelium der Kirche. Es ist nicht nur in allen Jahrhunderten intensiv kommentiert worden, sondern hat vor allem Frömmigkeit und Praxis bestimmt. Auf der einen Seite ist es zum wichtigsten Buch der alten, mittelalterlichen und neuzeitlichen katholischen Kirche geworden, auf der anderen Seite hat es die Frömmigkeit von Nonkonformisten (Mönchtum, Täufer, Außenseiter wie etwa Toistoi) stark beein-fiußt. Die von Paulus und dem Johannesevangelium geprägten reformatorischen Kirchen fanden dagegen nicht ieicht den Zugang zu ihm.

Dieser nun vollständig vorliegende Kommentar ist zu einem Klassiker unter den Matthäuskommentaren geworden. Der erste Teilband umfaßt neben der Einleitung ins gesamte Evangelium zwei Schwerpunkte: Der erste ist das Prooemium, Kap, 1-4, in dem der Evangelist die Grundlinien seines Denkens zeigt. Der zweite, wichtigste ist die Bergpredigt, Kap. 5-7, die heute wohl zum aktuellsten biblischen Text geworden ist.

Dieser Kommentar unternimmt es, Linien in die Gegenwart auszuziehen und heiße Eisen, etwa von der Bergpredigt her die Friedensfrage oder die Frage nach der Gestalt der Kirche, aufzugreifen. Eine große Hilfe dazu ist die Wirkungsgeschichte: Sie zeigt uns einerseits, wie wir als evangelische oder katholische Christen durch die biblischen Texte geprägt sind, und hilft uns, uns selbst zu verstehen. Andererseits zeigt sie, wo Korrektive liegen könnten, die für uns wichtig sind. Die Wirkungsgeschichte spielt darum in diesem Kommentar eine entscheidende Rolle.

Das Matthäusevangelium ist ein Evangelium der Praxis und der Gnade, weil es erzählt, wie der Mensch all sein Handeln der Geschichte Gottes mit Jesus verdankt. Die Jesusgeschichte ist für Matthäus die Grundgeschichte des Lebens der Gemeinde und des Menschen. Das Matthäusevangelium ist deshalb alles andere als ein bloßes Handbuch christlicher Ethik, vielmehr ein wichtiges Korrektiv gegen ein verinnerüchtes und intellektuaiisiertes Verständnis des christlichen Glaubens, wie es im westlichen Christentum so häufig anzutreffen ist.



Ulrich Luz:

Geboren 1938 in Männedorf/Schweiz. Studium der Theologie in Zürich und Göttingen bei E. Schweizer, H. Conzeimann, W. Zimmerli und G. Ebeling. 1967 Promotion, 1968 Habilitation. 1970/71 Gastdozent an der International Christian University in Tokyo. 1972-1980 Professor für Neues Testament an der Universität Göttingen. Seit 1980 Professor für Neues Testament an der Universität Bern.
Rezension
Die ökumenische Kommentarreihe des Evangelisch-katholischen Kommentars (EKK) darf unbestritten als eine der besten (nicht nur) deutschsprachigen Kommentarreihen (weltweit) gelten. Dafür sind verantwortlich u.a.: der konsequent ökumenische Ansatze, die Qualität der Einzelkommentierung, die klare Methodik, insbesondere Literar- und Formkritik sowie Redaktionsgeschichte, der umfassende Dialog mit der verwendeten Fach-Literatur und die konsequente Aufnahme der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der kommentierten Texte in den Kommentar. Klare Zusammenfassungen jeweils am Ende des Kommentierungsabschnitts bringen das Wesentliche noch einmal auf den Punkt, Literatur ist vielfältig jeweils am Ort der Kommentierung genannt und die fett gedruckte, eigenständige Übersetzung steht jeweils am Beginn des Kommentierungsabsatzes. – Für den aus 4 voluminösen Teilbänden bestehenden Matthäus-Kommentar darf wohl gesagt werden: es handelt sich um den weltweit ausführlichsten wissenschaftlichen Matthäus-Kommentar der Gegenwart mit insgesamt ca. 2000 S. Er erscheint mittlerweile in 5., völlig neubearbeiteter Auflage (seit 1985) – auch das ein Beweis seiner Qualität! Dabei ist der erste Band besonders bedeutsam; finden sich doch hier die gegenüber dem Markus-Rahmen überschießenden Texte der sog. Vorgeschichte bzw. des Kindheitsevangeliums (Mt 1-2) sowie die zentrale Bergpredigt (Mt 5-7). Zugleich wird in den Charakter des wirkungsgeschichtlich bedeutsamsten Evangeliums umfassend eingeführt. Ein 5-Sterne-Kommentar!

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die fünfte Auflage des bekannten und verbreiteten Matthäuskommentars von Ulrich Luz stellt eine vollständige Neubearbeitung dar. Zwar ist die Grundanlage dieselbe geblieben, doch ist etwa ein Drittel des Textes völlig neu. Manche Ergebnisse und Thesen wurden im Rückblick auf das Ganze vertieft oder zugespitzt. Literary criticism und leserbezogene Exegese wurden stärker berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 1. Auflage VII

Vorwort zur 5. Auflage IX

Abkürzungen und Literatur 1

Einleitung 21

1 Gliederung und Grundcharakter der Jesusgeschichte des Matthäus ....21

1.1 Grundprobleme 22
1.2 Gliederungsmittel 27
1.3 Gesamtaufriß 32

2 Gattung und Absicht des Evangeliums 39

2.1 Die Gattung 39
2.2 Die Erzählung des Matthäusevangeliums als Kommunikation mit den Lesern und Leserinnen 42

3 Die Quellen 47

4 Der Stil 52

4.1 Zur Syntax 53
4.2 Matthäisches Vorzugsvokabular 57
4.3 Bei Matthäus zurücktretende Wörter 76

5 Das Verhältnis des Evangelisten zu seinen Quellen 78

5.1 Matthäus als Erbe des Markus und der Eogienquelle 78
5.1.1 Das sprachliche Verhältnis zu Markus und Q 78
5.1.2 Das theologische Verhältnis zu Markus und Q 79
5.2 Matthäus als Exponent seiner Gemeinde 82
5.2.1 Die Verwurzelung im Gottesdienst 82
5.2.2 Matthäus und die Schriftgelehrten seiner Gemeinde 83

6 Die Situation des Matthäusevangeliums 84

6.1 Das Matthäusevangelium - ein judenchristliches Evangelium 85
6.2 Die Stellung des Matthäusevangeliums in der Geschichte des Judenchristentums 89
6.3 Die Stellung der matthäischen Gemeinden im Judentum ... 94
6.4 Die innergemeindliche Situation 99
6.5 Der Entstehungsort 100
6.6 Die Entstehungszeit 103
6.7 Der Verfasser 104

7 Zum Text 105

8 Zur Absicht dieses Kommentars und zur hermeneutischen Bedeutung der Wirkungsgeschichte 106

Kommentar 115

Die Überschrift (1,1) 117

I Präludium (1,2-4,22) 120

A Die Kindheitsgeschichten (1,2-2,23) 123

1 Der Stammbaum (1,2-17) 127
2 Die Geburt, Gefährdung und Rettung des Messiaskindes (1,18-2,23)140
2.1 Der Immanuel (1,18-25) 140
2.2 Die Heiden vor dem Judenkönig (2,1-12) 156
2.3 Flucht nach Ägypten und Übersiedlung nach Nazaret (2,13-23) 178
Exkurs: Die Erfüllungszitate 189

B Der Anfang des Wirkens Jesu (3,1-4,22) 199

1 Johannes der Täufer (3,1-17) 200
1.1 Der Bußruf des Täufers an Israel (3,1-12) 200
1.2 Die Offenbarung des gerechten Gottessohns (3,13-17) 209
2 Die Bewährung des Gottessohns in der Versuchung (4,1-11) 218
3 Der Anfang der Gemeinde in Galiläa (4,12-22) 231
3.1 Jesus im Galiläa der Heiden (4,12-17) 231
3.2 Die Jüngerberufung am galiläischen Meer (4,18-22) 238

II Das Wirken Jesu in Israel in Wort und Tat (4,23-11,30) .... 244

Einführendes Gesamtbild (4,23-25) 244

Exkurs: Verkündigen, Lehren und Evangelium bei Matthäus 247

A Die Bergpredigt (5-7) 251

1 Einleitung (5,1-16) 266
1.1 Jesus geht auf den Berg (5,lf) 266
1.2 Die Seligpreisungen (5,3-12) 267
1.3 »Ihr seid das Salz der Erde ...« (5,13-16) 294
2 Der Hauptteil (5,17-7,12) 303
2.1 Der Vorspruch (5,17-20 303
2.2 Die bessere Gerechtigkeit I: Die Antithesen (5,21-48) 324
2.2.1 Erste Antithese: Vom Töten (5,21-26) 333
2.2.2 Zweite Antithese: Vom Ehebruch (5,27-30) 346
2.2.3 Dritte Antithese: Von der Scheidung (5,31f) 355
2.2.4 Vierte Antithese: Vom Schwören (5,33-37) 369
2.2.5 Fünfte Antithese: Von der Gewaltlosigkeit (5,38-42) 382
2.2.6 Sechste Antithese: Von der Feindesliebe (5,43-48) 400
2.3 Die bessere Gerechtigkeit II: Die Haltung gegenüber Gott (6,1-18) 416
2.3.1 Vom Almosen, Beten und Fasten (6,1-6.16-18) 416
2.3.2 Gegen Plappergebet (6,7f) 429
2.3.3 Das Unservater (6,9-13) 432
2.3.4 Von der Sündenvergebung (6,14f) 459
2.4 Anweisungen für die Gemeinde (6,19-7,11) 459
2.4.1 Sammelt keine irdischen Schätze (6,19-24) 461
2.4.2 Kümmert euch um das Reich Gottes (6,25-34) 471
2.4.3 Richtet nicht (7,1-5) 487
2.4.4 Gebt das Heilige nicht den Hunden (7,6) 494
2.4.5 Mut zum Gebet (7,7-11) 498
2.5 Die Goldene Regel (7,12) 504
3 Abschließende Mahnungen (7,13-29) 514
3.1 Das enge und das weite Tor (7,13f) 515
3.2 Warnung vor den Pseudopropheten (7,15-23) 520
3.3 Abschluß: Die beiden Hausbauer (7,24-27) 534
3.4 Abschluß der Bergpredigt (7,28f) 539
Zusammenfassung: Grundaussagen der Bergpredigt 541
Schluß: Überlegungen zur Praxis der Bergpredigt heute 546

Abbildungsnachweise 554