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Der Universalismus der Menschenrechte
Der Universalismus der Menschenrechte




Janne Mende

Gunter Narr Verlag Tübingen , UTB
EAN: 9783825255572 (ISBN: 3-8252-5557-3)
245 Seiten, paperback, 15 x 22cm, August, 2021

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Menschenrechte sind universell. Dieser Anspruch bietet jedoch ständigen Anlass für Kritik. Das Buch fragt, warum es diese vehementen Kritiken gibt, indem es sowohl die Kritiken am Universalismus als auch den Universalismus der Menschenrechte selbst auf die jeweiligen Formen und Effekte hin untersucht.

PD Dr. Janne Mende leitet die Max-Planck-Forschungsgruppe „Die Multiplizierung von Autoritäten in Global-Governance-Institutionen“ sowie das DFG-Projekt „Unternehmen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit: Autorität, Legitimität und Verantwortung im Menschenrechtsregime der Vereinten Nationen“ am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Sie forscht, lehrt und hält Vorträge zum Thema Menschenrechte.
Rezension
Die Menschenrechte erscheinen uns universal und machen wohl auch nur in ihrer Universalität einen Sinn: Ihre Geschichte, ihr gegenwärtiger Stand und ihre zukünftigen Perspektiven sind auch Gegenstand schulischer Beschäftigung mit den Menschenrechten im Geschichts,- Politik-, Sozial- und Gemeinschaftskunde-, Philosophie- und Ethik-Unterricht. Dass die Menschenrechte täglich verletzt werden, mindert ihren grundsätzlichen Wert nicht. Gleichwohl werden die Menschenrechte in jüngster Zeit vor allem im Hinblick auf ihre Universalität aus verschiedenen Perspektiven kritisiert, z.B. aus postkolonialer oder feministischer Perspektive. Die wichtigsten Vorwürfe gegen die Universalität der Menschenrechte werden in diesem Band diskutiert (vgl. Inhaltsverzeichnis): Der Vorwurf "Menschenrechte sind westlich". Die postkoloniale Kritik am westlichen Universalismus von Menschenrechten / Der Vorwurf "Es gibt keinen Universalismus". Die kulturrelativistische Kritik am abstrakten Universalismus von Menschenrechten / Der Vorwurf "Menschenrechte bedrohen Kulturen". Die kollektivrechtliche Kritik am individualistischen Universalismus von Menschenrechten / Der Vorwurf "Menschenrechte sind für Männer". Die feministische Kritik am Partikularismus von Menschenrechten.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

1 Menschenrechte und Universalismus

1.1 Das internationale Menschenrechtsregime
1.1.1 Völkerrechtliche Kernelemente des internationalen Menschenrechtsregimes
1.1.2 Weitere Elemente des internationalen Menschenrechtsregimes
1.1.3 Instrumente der Durchsetzung von Menschenrechten
1.1.4 Unteilbarkeit der Menschenrechte
1.1.5 Menschenrechte und staatliche Souveränität
1.1.6 Rechtliche, politische und moralische Dimensionen der Menschenrechte
1.1.7 Transnationalisierung des Rechts
1.1.8 Menschenrechte als Regime
1.2 Der Universalismus der Menschenrechte
1.2.1 Die Doppelläufigkeit des menschenrechtlichen Universalismus
1.2.2 Formen des UniversalismusVermittlung als Grundlage des vermittelten Universalismus

2 Der Vorwurf "Menschenrechte sind westlich". Die postkoloniale Kritik am westlichen Universalismus von Menschenrechten

2.1 Postkoloniale Perspektiven
2.2 Westliche und nicht-westliche Elemente im Menschenrechtsregime
2.2.1 Die Idee der Menschenrechte
2.2.2 Die Institutionalisierung der Menschenrechte
2.2.3 Die Anwendung der Menschenrechte
Das Element des pluralen Universalismus
Das Element des machtsensiblen Universalismus
Das Element des partikular vermittelten Universalismus
2.3 Konklusion

3 Der Vorwurf "Es gibt keinen Universalismus". Die kulturrelativistische Kritik am abstrakten Universalismus von Menschenrechten

3.1 Der frühe Kulturrelativismus
3.2 Der frühe Kulturrelativismus und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
3.3 Kritiken und Ausdifferenzierungen des Kulturrelativismus
Die Praxis der weiblichen Genitalexzision
3.4.1 Die Praxis
3.4.2 Einseitiger Kulturrelativismus
3.4.3 Einseitiger Universalismus
3.4.4 Die weibliche Genitalexzision im Kontext
3.4.5 Der freie Wille und Menschenrechte
Das Element des kulturrelativistisch vermittelten Universalismus
3.5 Konklusion

4 Der Vorwurf "Menschenrechte bedrohen Kulturen". Die kollektivrechtliche Kritik am individualistischen Universalismus von Menschenrechten

4.1 Gruppenrechte als Minderheitenrechte
4.2 Liberalismus und Kommunitarismus
4.2.1 Charles Taylors differenzierter Kommunitarismus
4.2.2 Will Kymlickas gruppendifferenzierender Liberalismus
4.2.3 Susan Moller Okins feministischer Liberalismus
4.2.4 Kollektive Menschenrechte im Rahmen von Liberalismus und Kommunitarismus
4.3 Indigene Menschenrechte
4.3.1 Die Entwicklung indigener Menschenrechte
4.3.2 Indigenität als Ressource für Gruppen
4.3.3 Indigenität als Imperativ für Individuen
4.3.4 Kollektive und individuelle Menschenrechte
Das Element des gesellschaftlich vermittelten Universalismus
Das Element des kulturreflexiven Universalismus
Das Element des Mehrebenen-Universalismus
4.4 Konklusion

5 Der Vorwurf "Menschenrechte sind für Männer". Die feministische Kritik am Partikularismus von Menschenrechten

5.1 Feminismus
5.2 FrauenMenschenrechte
5.3 Der Partikularismus der öffentlichen Menschenrechte
Das Element des privat und öffentlich vermittelten Universalismus
5.4 Der Partikularismus postkolonialer, kulturrelativistischer und kollektivrechtlicher Kritiken am Menschenrechtsregime
Das Element des normativen und offenen Universalismus
5.5 Konklusion

6 Der vermittelte Universalismus der Menschenrechte

6.1 Die moralische Dimension der Menschenrechte
6.1.1 Die Rolle der Moral in Menschenrechtsdiskussionen
6.1.2 Zwei Formen von Kritik
Das Element des moralisch vermittelten Universalismus
6.2 Normative Bezugspunkte
6.2.1 Menschenwürde
6.2.2 Leiden
6.2.3 Gesellschaftlich vermittelte Freiheit
6.3 Konklusion

Literaturverzeichnis
Register