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Der Brief des Paulus an die Römer Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Bd.6
Der Brief des Paulus an die Römer
Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Bd.6




Klaus Haacker

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374017188 (ISBN: 3-374-01718-5)
333 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, 1999

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Neubearbeitung des Römerbriefes in dieser Reihe partizipiert an tiefgreifenden Umbrüchen in der Paulusauslegung der letzten Jahrzehnte: Sie nimmt teil am Umdenken über das Judentum und profitiert von den Fortschritten im Verständnis des antiken Judentums.

Die Kommentierung würdigt die biographischen Hintergründe der Theologie des Paulus und die Voraussetzungen des Briefes in der Situation der römischen Christen. Sie achtet in besonderer Weise auf die Berührungspunkte mit der Römischen Kultur, in die hinein der Apostel und die christlichen Gruppen in Rom das Evangelium zu bezeugen hatten. Der Kommentar liest den Römerbrief nicht als lehrhaften Traktat, sondern fragt nach der rhetorischen Funktion der einzelnen Abschnitte im Dienst bestimmter Zielsetzungen des Brief ganzen.

Professor Dr. Klaus Haacker, Jahrgang 1942, lehrt an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Er ist Mitglied der Studiorum Novi Testamenti Societas und einer der drei verantwortlichen Herausgeber der „Theologischen Beiträge".
Rezension
Der Römerbrief des Apostels Paulus ist theologisch dessen bedeutendster Brief. Weil er sich der ihm weitgehend fremden Hauptstadt-Gemeinde vorstellt, um von hier aus seine beabsichtigte Spanienmission vorzubereiten, formuliert er relativ systematisch und ohne viel Polemik (anders als Gal) und ohne viel konkrete Korrespondenz seine theologische Position. Auch wirkungsgeschichtlich ist der Römerbrief für die Entwicklung des Christentums von entscheidender Bedeutung gewesen, - nicht nur im Hinblick auf die Reformation und Martin Luthers Auslegung von Gal und Röm. Auch die neueste Zeit hat immer wieder große Römerbriefkommentare hervorgebracht: K. Barth, E. Käsemann u.a.– Dieser theologiegeschichtlichen Bedeutung des Röm korrespondiert eine merkwürdige religionspädagogische Missachtung des Röm. Selbst wenn der Röm aufgrund seiner theologischen Komplexität nicht unmittelbar unterrichtet werden kann, so sollte seine Theologie doch jedem Religionspädagogen vertraut sein; denn hiermit steht und fällt das Selbstverständnis des christlichen Glaubens. – Dieser ThHKNT-Kommentar bietet eine relativ junge und nicht zu ausufernde Kommentierung des Röm zu noch erschwinglichem Preis. Inhaltlich bemüht er sich insbesondere um den (im Röm wichtigen) Dialog Christen-Juden, um die Einbeziehung antiker Rhetorik und deren Argumentationsweise sowie die Bedeutung antik-römischer Autoren für das Verständnis des Röm.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen. X

Literatur XV

Einleitung

§ 1. Der Verfasser des Briefes 1
a) Herkunft und Bildungsweg 1
b) Soziale Stellung 2
c) Religiöse Einstellung vor der Bekehrung 4
d) Bekehrung und Berufung 5
e) Das Wirken des Apostels 6
f) Konflikte. 7
§ 2 Zur Situation der Abfassung des Briefes. 8
§ 3 Die Adressaten des Briefes 10
§ 4 Charakter und Zielsetzung des Briefes 11
§ 5 Aufbau und Gedankengang des Briefes 14
§ 6 Zur Textüberlieferung und Textkritik des Briefes 18
§ 7 Literarkritische Fragen. 18

Auslegung

I. Präskript und Einleitung 1,1-17

1. Präskript 1,1-7 20
Exkurs l: Ursprung und Bedeutung des Apostelbegriffs 22
Exkurs 2: Ursprünge und Bedeutung des Begriffs Evangelium 23
Exkurs 3: Zitiert Paulus in Vers 3 f. eine geprägte Tradition? 25
2. Einleitung 1,8-17 30
Exkurs 4: »Gerechtigkeit Gottes« bei Paulus 39

II. Hinführung und Entfaltung des Evangeliums als Heilsbotschaft für alle Menschen 1,18-5,21

1. Die Ausgangslage für das Verständnis des Evangeliums 1,18-32. 45
2. Hinterfragung eines Vorurteils: Sind nur
»die anderen« Sünder und unter Gottes Gericht? 2,1-29 57
3. Abweisung von Mißverständnissen 3,1-8. 74
4. Biblische Belege für das Versagen aller Menschen vor Gott 3,9-20 79
5. Die universale Reichweite der Tat Gottes in Christus 3,21-31 . . 85
6. Abraham als Zeuge für die Rechtfertigung aus Gnaden auf den Glauben hin 4,1-12 97
7. Wesen und Bedeutung des Glaubens am Beispiel Abrahams 4,13-25. 105
8. Zusammenfassung des Evangeliums: Friede mit Gott, Trost im Leiden, Hoffnung auf Herrlichkeit auf
Grund des Todes und der Auferstehung Jesu 5,1-11 111
9. Eine Horizonterweiterung: Das Werk Christi als Umkehrung
des Todesgefälles der Menschheitsgeschichte 5,12-21 116

III. Verteidigung und Vertiefung des Evangeliums als Heilsbotschaft für alle Menschen 6,1-11,36

1. Abwehr eines Mißverständnisses: Kein fauler Friede im Kampf mit der Sünde 6,1-14 124
2. Freiheit von der Sünde nur im Einsatz für Gott und das Gute 6,15-23 131
3. Christsein als völlig neue Existenz 7,1-6 136
4. Das Scheitern des Gesetzes an der menschlichen Natur 7,7-25 . 139
5. Die neue Situation im Kampf mit der Sünde durch
den Sühnetod Jesu und die Gabe des Geistes 8,1-11 149
6. Die Geistesgabe als Kennzeichen der Kinder Gottes 8,12-17. . 155
7. Leidensbereitschaft und Gottvertrauen im Zeichen der Hoffnung 8,18-30 .... 160
8. Ein Bekenntnis unerschütterlicher Zuversicht als Fazit der Entfaltung des Evangeliums 8,31-39 . 172
9. Das Israelproblem als Schatten über der Existenz des Apostels 9,1-5 179
10. Die Israelfrage als Gottesfrage 9,6-33 188
11. Israels Blindheit für das Zeugnis der Schrift 10,1-13 . . . . . . . .201
12. Israels Verschlossenheit für das Evangelium 10,14-21 213
13. Zuspitzung des Problems und Wende zu seiner Lösung: Gott
selbst hat Israel für sein Wort verschlossen gemacht 11,1-10 . . 218
14. Der geheime Sinn von Israels Zurücksetzung durch Gott 11,11-16. 225
15. Ein Gleichnis aus der Landwirtschaft 11,17-24 232
16. Heil auch für Israel - Die Barmherzigkeit Gottes als Geheimnis der Weltgeschichte 11,25-36. . 235

IV. Konsequenzen des Evangeliums für die Lebensgestaltung 12,1-15,13

1. Ansatz und Anliegen christlicher Ethik 12,1-21 250
2. Das christliche Verhältnis zu Staat und Gesellschaft 13,1-14 . . 261
3. Stellungnahme des Apostels zu innergemeindlichen Spannungen 14,1-23 276
4. »Annehmen« als Devise für das Miteinander und als Kern des Evangeliums 15, 1-13 .... 292

V. Briefschluß 15,14-16,27

1. Rückblicke und Ausblicke 15,14-33 301
2. Empfehlungen und Grüße 16,1-16316
3. Ermahnung zur Eintracht und Grüße aus dem Umkreis des Apostels 16,17-24 323
4. Abschließende Doxologie 16,25-27. 330