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Das Schlangenmaul
Das Schlangenmaul




Joerg Fauser

Diogenes Verlag
EAN: 9783257070361 (ISBN: 3-257-07036-5)
320 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, Mai, 2019

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Schlangenmaul

Mit einem Nachwort von Friedrich Ani



»Bergungsexperte für außergewöhnliche Fälle« nennt sich Heinz Harder, arbeitsloser und abgebrannter Illustriertenschreiber in der geschalteten Anzeige. Seine erste Klientin ist reich und schön, und für den »Journalisten, Detektiv und Ritter« wird es zunehmend gefährlich im Berlin der windigen Geschäftsmänner, illegalen Clubs und dubiosen Politikmachenschaften, wohin ihn die Spur der verschwundenen Tochter führt.



Mit einem Nachwort von Friedrich Ani.



"Für Fauser bedeutet Schreiben die brutalstmögliche Konfrontation mit der Wirklichkeit. In seinen Büchern duckt sich der Held nie weg, wenn es ernst wird, und ernst wird es eigentlich immer bei diesem Autor."

Friedrich Ani
Rezension
Schmutzige Wäsche, unappetitliche Dinge, Dreckarbeit, „Trümmermörtelgemisch“, bestechliche Politiker, das Böse - „eine Art geistig-moralisches AIDS“, Depressive, Alkoholiker, Drogendealer, Zuhälter, organisierte Kriminalität, fernöstliche Sekten. So sah die Realität in West-Berlin Anfang der 1980er Jahre aus, folgt man dem Thriller „Das Schlangenmaul“ von Jörg Fauser (1944-1987). Sein 1985 erstmals veröffentlichter Gesellschaftskrimi wurde 2019 anlässlich des 75. Geburtstags des Autors bei Diogenes wieder publiziert. Bekanntheit erlangte der Schriftsteller Fauser, der die B-Ebene aus eigener bestens Erfahrung kannte und u.a. beim Berliner Stadtmagazin „tip“ arbeitete, durch seinen 1981 veröffentlichten Kriminalroman „Der Schneemann“. Dem Diogenes Verlag kommt das Verdienst zu, eine Neuedition der Schriften Fausers vorzulegen; davon erschienen bisher neben dem erwähnten Krimi der autobiographische Roman „Rohstoff“ sowie die Sammlung früher Gedichte und Prosatexte unter dem Titel „Rohstoff Elements“.
In seinen Kriminalromanen gelingt dem Solitär im deutschsprachigen Literaturbetrieb der Brückenschlag zwischen der US-amerikanischen Hardboiled-Kriminalliteratur eines Raymond Chandler oder Dashiell Hammett und der westdeutschen Realität. So zeichnet Fauser in seinem Werk „Das Schlangenmaul“ den Investigativjournalisten Heinz Harder als hartgesottenen Ermittler: Der vorbestrafte, kettenrauchende Freund des Hochprozentigen ist seiner Visitenkarte nach „Bergungsexperte für außergewöhnliche Fälle“ und spezialisiert auf „Expertisen, Bergungen, Internationaler Informationsaustausch“. Trotz seines Zynismus lässt sich der desillusionierte Detektiv, der bei seinen Ermittlungen in einer durch und durch korrupten Gesellschaft immer wieder in menschliche Abgründe schauen muss, letztlich doch nicht von dem Glauben an die Wahrheit abbringen. In seinem aktuellen Fall heißt das, es gilt im Auftrag von Nora Schäfer-Scheunemann ihre seit einem halben Jahr vermisste fast 18jährige Tochter Miriam zu finden, die sich wohl in West-Berlin bei einer schlangenbeschwörenden Sekte aufhalten soll. Das Motiv der Suche nach dem verschwundenen Kind und das verbrecherische Spiel mit dem Ermittler erinnern an Ross Macdonalds Lew Archer-Krimis.
Fazit: Wer Interesse an einem überaus spannenden, unterhaltsamen, mit Tempo erzählten Gesellschaftskrimi der 1980er Jahre hat, der gespickt ist mit sarkastischen Bemerkungen und in dem Klartext gesprochen wird, der greife zum Kriminalroman „Das Schlangenmaul“ von Jörg Fauser. Wer zudem die Krimis Jakob Arjounis mochte, wird die von Fauser umso mehr schätzen.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Das Schlangenmaul
Mit einem Nachwort von Friedrich Ani

»Bergungsexperte für außergewöhnliche Fälle« nennt sich Heinz Harder, arbeitsloser und abgebrannter Illustriertenschreiber, in der geschalteten Anzeige. Seine erste Klientin ist reich und schön: Nora Schäfer-Scheunemann aus Hannover sucht ihre achtzehnjährige Tochter. Die Suche nach ihr führt den »Journalist, Detektiv und Ritter« ins West-Berlin der 80er Jahre, wo er nicht nur auf windige Geschäftsmänner trifft, die unter anderem in illegalen Clubs ihre dubiosen Politik- wie Finanzmachenschaften aushecken, sondern auch auf eine mysteriöse Schlangen-Sekte. Für Harder, der sich zudem auch noch mit Künstlern und seiner Exfrau herumschlagen muss, wird es immer gefährlicher.

Mit einem Nachwort von Friedrich Ani.

»Mit ›Das Schlangenmaul‹ kam Fauser dem amerikanischen Krimi so nahe, wie das einem Deutschen nur möglich ist.«
Michael Althen
Inhaltsverzeichnis
Das Schlangenmaul 9
Nachwort von Friedrich Ani 303