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Kant Erzählung Jörg Fauser
Kant
Erzählung


Jörg Fauser
Diogenes Verlag
EAN: 9783257071696 (ISBN: 3-257-07169-8)
128 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, Oktober, 2021

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Jörg Fauser Kant

Hezekiel Kant, Privatdetektiv (mit dem schönsten Vornamen, den je ein Detektiv hatte) und charmanter Antiheld, wird beauftragt, die Großhandelskette SPUMEX unter die Lupe zu nehmen – wird dort mit Drogen, gepantschten Weinen oder doch nur mit Gemüse Geld gemacht? –, und da er den Vorschuss bereits vor seiner Zusage verzockt hat und die Tochter des Auftraggebers scheinbar entführt wurde, nimmt der Fall an Dringlichkeit zu und Kant ihn widerwillig an.

Mit einem Nachwort von Helene Hegemann

„In der öffentlichen Wahrnehmung galt Fauser als schräger oder schillern der Typ, als Freak, bei mir setzte eher ein erleichtertes Durchatmen ein, daran erinnere ich mich genau, daran, wie ich dachte: Ah, endlich ein Normalo.“

Helene Hegemann im Nachwort
Rezension
Jörg Fauser (1944-1987) war ein Solitär im deutschen Literaturbetrieb, wurde ihm doch seitens der Literaturkritik jegliche Würdigung versagt. Bekanntheit erlangte der Schriftsteller durch seinen Kriminalroman „Der Schneemann“(1981) und durch sein autobiographisch geprägtes Werk „Rohstoff“(1984). Den Dichter sah er an als den „Stellvertreter […], Zeuge[n] für die Namenlosen und ihr[en] Chronist[en]“. Dieser sollte eine „ästhetisch und menschlich engagierte Literatur“ verfassen, um der „Zeit einen ramponierten, aber immer noch intakten Spiegel“ vorzuhalten. Daher gehörte Literatur für Fauser in den „Supermarkt, zwischen das Getränkeregal und die Kasse“. Dem Diogenes Verlag kommt das Verdienst zu, seit 2019 der Öffentlichkeit das Œuvre des Autors in schönen, gebundenen Neueditionen mit Lesebändchen zugänglich zu machen. Es liegen bereits vor: seine Romane „Rohstoff“, „Der Schneemann“ und „Das Schlangenmaul“, seine beiden Erzählbände „Alles muss ganz anders werden“ und „Das Weiße im Auge“, seine Biographie „Marlon Brando“, eine Sammlung seiner frühen Texte als „Rohstoff Elements“, sein Gedichtband „Ich habe große Städte gesehen“, seine lesenswerten „tip“-Kolumnen unter dem Titel „Caliban Berlin“, seine Bestandsaufnahme zur Literatur „Der Klub, in dem wir alle spielen“ sowie sein Briefwechsel mit seinem Freund Carl Weissner unter dem Titel „Eine Freundschaft“.
In einer Neuausgabe wurde im Jahre 2021 im Zürcher Verlag auch Fausers Erzählung „Kant“ veröffentlicht. Der Schriftsteller schrieb sie als Fortsetzungsroman für die Zeitschrift „Wiener“, sie erschien dort zwischen Mai und Oktober 1986, ein Jahr später in Buchform. In dem Thriller Fausers soll der Privatdetektiv Hezekiel Kant in der Münchner Unterwelt die 15jährige Tutti Koopmann, welche angeblich entführt wurde, zu ihren Eltern, dem Unternehmer Eduard und seiner Frau Lisa, die in ihrem früheren Leben einem besonderen Gewerbe nachging, zurückbringen. Die Erzählung Fausers erinnert vom Motiv, Aufbau, Personenzeichnung und Plot an seinen Kriminalroman „Das Schlangenmaul“ aus dem Jahre 1985. Fausers Szene-Thriller „Kant“ enthält alle für sein Werk typischen Elemente. Daher eignet sich dieser Prosatext bestens als Einstieg in den literarischen Kosmos des Autors.
Fazit: Für Fans des Œuvres Fausers ist die Erzählung „Kant“ ein Muss. Wer Interesse an einem überaus spannenden, unterhaltsamen, mit Tempo erzählten, sprachlich gut lesbaren und mit Ironie durchsetzen Dialogen versehenen Thriller hat, in dem Klartext gesprochen wird, der greife zu diesem literarischen Text des Schriftstellers.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kant
Erzählung
Mit einem Nachwort von Helene Hegemann
Hezekiel Kant, Privatdetektiv (mit dem schönsten Vornamen, den je ein Detektiv hatte) und charmanter Antiheld, wird beauftragt, die Großhandelskette SPUMEX unter die Lupe zu nehmen – wird dort mit Drogen, gepantschten Weinen oder doch nur mit Gemüse Geld gemacht? –, und da er den Vorschuss bereits vor seiner Zusage verzockt hat und die Tochter des Auftraggebers scheinbar entführt wurde, lässt er sich auf das gefährliche Spiel ein.
Hezekiel Kant ist sein Name. Nach eigener Aussage nimmt der Privatdetektiv nur Aufträge »mit einem kategorischen Imperativ« an – das ist aber auch schon alles, was ihn mit dem Namensvetter und Philosophen (neben der ostpreußischen Herkunft) verbindet. Sein neuester Auftrag lautet, die Großhandelskette SPUMEX unter die Lupe zu nehmen – wird dort wirklich nur mit Früchten gehandelt und nicht doch mit gepantschtem Wein oder gar Drogen? Eigentlich hat Kant keine Lust, sich mit dieser Frage zu befassen. Doch den großzügigen Vorschuss hat er verzockt, bevor er überhaupt zugesagt hat, und nun bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich in den doch recht komplexen Fall mehr als knietief hineinzubegeben ...
Inhaltsverzeichnis
Kant
Die Erste. 9
Die Zweite. 26
Die Dritte. 42
Die Vierte. 58
Die Fünfte. 74
Die Letzte. 91
Nachwort von Helene Hegemann 109